Nach den Ausfällen in den vergangenen beiden Jahren einigten sic h die Beteiligten heuer auf eine abgespeckte Version. Welch anderer Vorschlag diskutiert wurde und wie städtische Vereine die Sache sehen.
Thomas Dorn, Vorsitzender des 1. SV Römershag, klingt nicht euphorisch, freut sich aber: "Wir nehmen die Light-Variante, bevor wir gar nichts haben." Der 39-Jährige meint das Stadtfest, das nach zwei Jahren coronabedingter Pause wieder stattfindet - vom 24. bis 26. Juni. Auch wenn es ein abgespecktes Event wird, bedeutet es Dorn viel. Und nicht nur ihm.
In den Jahren vor Corona organisierte der 1. SV Römershag die Bühne am Sinnauplatz und die dortige Bewirtung; Vereinsmitglieder verkauften Getränke. "Das sind die Einnahmen unseres Vereins", sagt der Vorsitzende. Die hätten in den vergangenen zwei Jahren gefehlt, ebenso die aus dem Dreikönigsturnier in der Dreifachsporthalle Römershag, das ebenfalls ausfallen musste.
Das könnte sich heuer wieder ändern. Laut dem städtischen Geschäftsleiter Michael Worschech soll es beim Stadtfest Light nur noch eine Musikbühne am Sinnauplatz für den gesamten Festbereich geben; die am Marktplatz entfällt. In der Ludwigstraße soll buntes Markttreiben herrschen, mit Leben gefüllt durch Marktbeschicker und Vereine. Sogenannte Music Acts werden die Einkaufsstraße rauf- und runterziehen, sich an verschiedenen Orten zum Spielen aufstellen. Eventuell wird der Regionalmarkt mit einbezogen. So hat es der Bad Brückenauer Stadtrat am 7. April beschlossen.
Der Entscheidung war eine nicht ganz einfache Diskussion vorausgegangen. Worschech berichtet, dass der Stadtrat sich am 17. März für ein Fest im Georgi-Park ausgesprochen hatte. Der Gedanke dahinter: das Geschehen, das sich bei einem "normalen" Stadtfest vor allem in der Kernstadt ballt, coronagerecht etwas zu entzerren.
Keine Mehrheit für Georgi-Fest
Nur stieß die Idee bei einem Treffen von etwa 40 Vereinsvertretern, Geschäftsleuten und Gastronomen am 6. April auf wenig Begeisterung. Kaum einer votierte dafür. Einige Gründe brachte nach Worschechs Angaben Arnold Brust von den Stadtwerken auf den Punkt: Es sei extrem schwierig, die Bühne und einzelnen Stände mit Wasser und Strom zu erschließen, geschweige denn das Abwasser ordentlich zu entsorgen. Sollte es an den drei Stadtfest-Tagen regnen, würde sich der Georgi-Park in eine Matschwiese verwandeln, gibt Worschech zusätzlich zu bedenken.
Für Thomas Dorn wäre auch der Standort der Bühne problematisch gewesen. Sie sollte nach seinen Angaben mit dem Rücken zum künftigen Medzentrum stehen und in Richtung Friedenskirche ausgerichtet sein. Für die FRanz-von-Prümmer-Klinik wäre das nicht gut gewesen.
Im Gegensatz zur Georgi-Fest-Idee fand die des Stadtfests Light eine große Mehrheit. Auch Dorn stimmte dafür. "Bei einem Stadtfest in der Kernstadt hat jeder Verein seinen Platz. Jeder weiß, was er tun muss."