Künftig wird es keine siebte, achte und neunte Klasse mehr an der Mittelschule in der Rhönkaserne geben.
Mit dem Lied "Just like fire" startete die diesjährige Schulentlassfeier an der Mittelschule in Wildflecken, die heuer ganz unter dem Motto "Das Beste geht zum Schluss" stand. Und tatsächlich macht sich an der Wildfleckener Mittelschule schon ein wenig Abschiedsstimmung breit, denn nach und nach wechselten einzelne Jahrgänge ins Schulzentrum nach Römershag, um den dortigen Standort als Zentrum für den Altlandkreis langfristig zu sichern.
90 Prozent Quali bestanden
Noch sind die Wildfleckener Grund- und Mittelschüler in der riesigen ehemaligen US-Schule im Wildfleckener Kasernengelände untergebracht, aber die Sanierung der eigentlichen Wildfleckener Grundschule im Ortskern steht im kommenden Jahr bevor. Insofern ist auch der Abschied aus dem Militärgelände und der Umzug zurück nach Wildflecken nur noch eine Frage der Zeit.
"Ihr seid die letzte Abschlussklasse in Wildflecken.
Das ist schon ein historischer Augenblick", sagte Rektorin Christiane Helfrich bei der Entlassfeier. 92 Prozent der Teilnehmer haben heuer den Quali bestanden. "Ein besonderer Jahrgang, der seinen Weg durch die Schullaufbahn gefunden hat."
Viele haben den Zugang zur weiterführenden M10 geschafft oder gehen nun an die Wirtschaftsschulen. "So viele wie nie zuvor", sagte Helfrich. "Neue Menschen werden Euch auf Eurem Weg begegnen. Ich wünsche Euch neue Kollegen, die es gut mit Euch meinen." Ausdauer, Fleiß und Durchsetzungsvermögen empfahl die Rektorin den Schülern auf dem weiteren Lebensweg.
Werbung für das Handwerk
"Ich bin stolz auf Euch. Ihr seid ein besonderer Jahrgang. Ihr seid die letzte neunte Klasse, die in Wildflecken jemals verabschiedet wird.
Ein Jahrgang, der ganz sicher in die Geschichte Wildfleckens eingehen wird", so Wildfleckens Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW). "Sucht Euren Platz in der Gemeinde, in den Vereinen, in der Gesellschaft. Ihr seid die Zukunft der Region. Bringt Euch ein."
Schwere Entscheidung
Riedenbergs Bürgermeister Roland Römmelt (CSU/Freie Bürger) warb um Nachwuchs für das Handwerk. "Nur Mut, man kann alles lernen", so Römmelt. "Lernen muss man bis ins hohe Alter. Man muss immer am Ball bleiben, sonst verliert man den Anschluss. Die Technik entwickelt sich immer weiter. Jeden Tag."
Römmelt sprach sein großes Bedauern aus, dass für die siebte, achte und jetzt auch neunte Jahrgangsstufe das Ende in Wildflecken gekommen ist. "Das war eine sehr schwere Entscheidung. Schule und Heimat sind immer eng verbunden. Mir ist das nicht leicht gefallen.
Diese Entscheidung wird aber sicherlich nie wieder rückgängig gemacht."
Eine Gesamtnote von 1,77 im Quali hat Lisa Schnellbach erreicht, einen Durchschnitt von 1,83 hat Fabian Schmäling geschafft. Einen Schnitt von 2,11 erzielten Sophie Siemon und Fazil Tajik. Leonie Roth wurde zudem für das beste Abschlusszeugnis (1,89) der neunten Klasse geehrt.
Ausgezeichnet wurde auch das Engagement der vielen Schülerlotsen. "Es hat keinen Unfall in diesem Schuljahr gegeben. Dieser Job war nicht immer einfach. Die Kleinsten immer zu bändigen, ist eine echte Herausforderung", so die Rektorin, die auch die Klassenlehrerin der neunten Jahrgangsstufe war. "Ihr tragt alles in Euch, was Ihr für einen erfolgreichen Lebensweg braucht."
Die beiden Schülerinnen Carina Müller und Michelle Sullivan erklärten: "Dieser Erfolg wurde nur durch die beharrlichen Bemühungen unserer Eltern und Lehrer möglich. Wir werden diese Leistung vielleicht erst in einigen Jahren so richtig verstehen."