Wandern auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken

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Klar und deutlich: Auf dem Truppenübungsplatz geht es nicht immer friedlich zu. Am Wochenende durfte aber auf ausgewiesenen Strecken wieder einmal gewandert werden. Foto: Joachim Rübel
Klar und deutlich: Auf dem Truppenübungsplatz geht es nicht immer friedlich zu. Am Wochenende durfte aber auf ausgewiesenen Strecken wieder einmal gewandert werden. Foto: Joachim Rübel
Dieser Schutzanzug des Kampfmittelräumdienstes wiegt 40 Kilo. Foto: Joachim Rübel
Dieser Schutzanzug des Kampfmittelräumdienstes wiegt 40 Kilo. Foto: Joachim Rübel
 
Der alte Friedhof in einem der früheren Dörfer auf dem Übungsplatz. Foto: Joachim Rübel
Der alte Friedhof in einem der früheren Dörfer auf dem Übungsplatz. Foto: Joachim Rübel
 
Bernhard Hohmann aus Fulda kommt immer wieder gerne zum Wandertag auf dem Wildfleckener Truppenübungsplatz in die Rhön. Foto: Joachim Rübel
Bernhard Hohmann aus Fulda kommt immer wieder gerne zum Wandertag auf dem Wildfleckener Truppenübungsplatz in die Rhön. Foto: Joachim Rübel
 
Andrang bereits bei der Einlasskontrolle am Truppenübungsplatz. Foto: Joachim Rübel
Andrang bereits bei der Einlasskontrolle am Truppenübungsplatz. Foto: Joachim Rübel
 
Gut ausgerüstet waren fast alle Wanderer. Foto: Joachim Rübel
Gut ausgerüstet waren fast alle Wanderer. Foto: Joachim Rübel
 
Beim Bundesforst konnte man sich über das Thema Wald ausgiebig informieren. Foto: Joachim Rübel
Beim Bundesforst konnte man sich über das Thema Wald ausgiebig informieren. Foto: Joachim Rübel
 
Ältere Semester der US-Army luden zum Betrachten ein. Foto: Joachim Rübel
Ältere Semester der US-Army luden zum Betrachten ein. Foto: Joachim Rübel
 
Gebäudeattrappen dienen der Bundeswehr bei Übungen. Foto: Joachim Rübel
Gebäudeattrappen dienen der Bundeswehr bei Übungen. Foto: Joachim Rübel
 
Groß und Klein gemeinsam unterwegs. Foto: Joachim Rübel
Groß und Klein gemeinsam unterwegs. Foto: Joachim Rübel
 
Ganz oben auf dem Kleinen Auersberg in 808 Metern Höhe. Der Blick geht nach Südosten. Foto: Joachim Rübel
Ganz oben auf dem Kleinen Auersberg in 808 Metern Höhe. Der Blick geht nach Südosten. Foto: Joachim Rübel
 
Pause machen und nach den Füßen gucken: Ganz oben auf dem Kleinen Auersberg. Foto: Joachim Rübel
Pause machen und nach den Füßen gucken: Ganz oben auf dem Kleinen Auersberg. Foto: Joachim Rübel
 
Endlich Pause machen und einkehren. Foto: Joachim Rübel
Endlich Pause machen und einkehren. Foto: Joachim Rübel
 

Der Wandertag 2015 auf dem Wildfleckener Truppenübungsplatz zog am Wochenende weit über 2000 Besucher auf das sonst strengstens abgeschirmte Gelände. Der Lohn war ein herrlicher Rundumblick vom Kleinen Auersberg.

Herrliche Fernsicht, gut ausgebaute Wanderstrecken, Freude an der Bewegung in frischer Luft sowie leckere Erfrischungen: Das genossen am Wochenende Wanderfreunde aus den Landkreisen rund um die Rhön. Einige waren sogar aus Frankfurt und von weiter her angereist. Wieder einmal hatte die Bundeswehr eingeladen, im Truppenübungsplatz Wildflecken auf Tour zu gehen.

Zwar war der Samstag wetterbedingt etwas "verblasen", aber auch an diesem Tag nutzten etwa 700 bis 800 Besucher die seltene Gelegenheit, hier Natur und Landschaft zu genießen. Wesentlich besser lief der Sonntag: Bilderbuchwetter und Temperaturen um die 20 Grad lockten nach Schätzungen mehr als 1500 Menschen in die Rhön. Auf einigen Streckenabschnitten herrschte regelrechter Hochbetrieb. Die Wege waren leicht angeweicht, aber nicht matschig.

Maßnahmen vorbereitet

Auch Bernhard Hohmann aus Fulda hatte sich schon frühmorgens auf den Weg gemacht, er hielt Rast auf dem 808 Meter hohen Kleinen Auersberg. "Ich gehe immer wieder gerne hierher. Aber heuer macht mir mein Knie Probleme, und da bin ich eine kürzere Strecke gegangen", sagte der 61-Jährige. Drei Tourenvorschläge hatte die Bundeswehr in ihrem informativen Flyer gemacht, Start war für alle drei in Oberbach: Die erste war 12,4 Kilometer lang, die zweite 16,9 Kilometer, und die Strecke für die ganz Harten brachte es auf 20,65 Kilometer - aber auch auf dieser doch etwas strapaziösen Tour waren die Wege gut gefüllt, klar dominierte hier der sportliche Typus. Damit auch alle wieder gut zum Ausgangspunkt Oberbach zurückkamen, hatte die Bundeswehr einige Maßnahmen vorbereitet: Vom gesamten Areal aus waren im Bedarfsfall telefonisch Helfer zu erreichen, Dixi-Klos waren aufgestellt, es gab mehrere gutbesuchte Erfrischungs-Stationen, und regelmäßig war eine Patrouille unterwegs, um eventuell geschwächten Wanderern unter die Arme zu greifen.

Viele Senioren und Familien

Kein Wunder, dass bei diesen günstigen Bedingungen auch viele Senioren unterwegs waren sowie Familien mit kleinen Kindern. Die Routen waren zunächst für alle gleich. Anfangs ging es nach Nordwesten in Richtung der Kleinen Sinn und dann diesem kleinen Tal entlang nach Westen, vorbei an den in den 1930er Jahren abgesiedelten Ortschaften Altglashütten, Dörrenberg und Neuglashütten.

Friedhöfe besucht

Viele Wanderer besuchten den hier gelegenen alten Friedhof. Unterwegs waren auch etwa 20 Geschichtsinteressierte aus Oberleichtersbach, die privat unter Leitung von Matthias Elm eine Tour auf den Spuren der früheren Bewohner in dieser Region unternommen hatten. Dann teilten sich die Routen.

Farbmarkierungen auf Hinweispfeilen sorgten dafür, dass jeder leicht seinen Weg finden konnte. Immer wieder warnten Hinweistafeln davor, die Wege zu verlassen, an etlichen Stellen des Truppenübungsplatzes gibt es noch unentdeckte Kampfmittel-Reste aus vergangenen Zeiten, mit denen nicht zu spaßen ist. Treffpunkt für alle war schließlich der Kleine Auersberg, der etwas abseits vom Hauptweg lag. Aber die letzte Kraftanstrengung an den Hängen nahmen die meisten gerne in Kauf, denn von oben bietet sich ein herrlicher Rundumblick: zur mit Weideröschen bewachsenen Dammersfeldkuppe, zum Kaliberg in Hessen, zu Mettermich, Schildecker Kuppe, Pilsterköpfen und Dreistelz im Bad Kissinger Landkreis und nach Westen bis in das Vogelsberg-Gebiet.
Wanderer Hohmann zeigte sich begeistert: "Wenn meine Knie mitmachen, bin ich nächstes Jahr wieder dabei."