Staatsbad Bad Brückenau: Eine lebende Fassade

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Erster Planungsentwurf: So könnte die Rückseite des Spa-Flügels aussehen. Foto: Architektur Galerie Greven
Erster Planungsentwurf: So könnte die Rückseite des Spa-Flügels aussehen. Foto: Architektur Galerie Greven
So sieht die Rückseite des Spa-Flügels im Staatsbad Bad Brückenau aktuell aus. Foto: Ulrike Müller
So sieht die Rückseite des Spa-Flügels im Staatsbad Bad Brückenau aktuell aus. Foto: Ulrike Müller
 
Erster Planungsentwurf: So könnte die Vorderseite des Spa-Flügels aussehen. Foto: Architektur Galerie Greven
Erster Planungsentwurf: So könnte die Vorderseite des Spa-Flügels aussehen. Foto: Architektur Galerie Greven
 
So sieht die Front des Spa-Flügels im Staatsbad Bad Brückenau aktuell aus. Foto: Ulrike Müller
So sieht die Front des Spa-Flügels im Staatsbad Bad Brückenau aktuell aus. Foto: Ulrike Müller
 
Alt trifft neu: Der Spa-Flügel liegt hinter dem imposanten Haupthaus im Schlosspark. Die Architektur der beiden Gebäude ist grundverschieden. Foto: Ulrike Müller
Alt trifft neu: Der Spa-Flügel liegt hinter dem imposanten Haupthaus im Schlosspark. Die Architektur der beiden Gebäude ist grundverschieden. Foto: Ulrike Müller
 
Die Villa Widder wird in Zukunft nicht mehr vom Dorint betrieben. Foto: Ulrike Müller
Die Villa Widder wird in Zukunft nicht mehr vom Dorint betrieben. Foto: Ulrike Müller
 
Nun sucht die Staatliche Kurverwaltung für die Villa Widder einen neuen Pächter. Foto: Ulrike Müller
Nun sucht die Staatliche Kurverwaltung für die Villa Widder einen neuen Pächter. Foto: Ulrike Müller
 
Chefsache: Oliver Fiege begleitet zwei Gäste ins Hotel. Noch ist der Zugang ins Hauptgebäude für Rollstuhlfahrer oder Mütter mit Kinderwagen eher umständlich. Das wird sich bald ändern. Foto: Ulrike Müller
Chefsache: Oliver Fiege begleitet zwei Gäste ins Hotel. Noch ist der Zugang ins Hauptgebäude für Rollstuhlfahrer oder Mütter mit Kinderwagen eher umständlich. Das wird sich bald ändern. Foto: Ulrike Müller
 
Im Hauptgebäude stehen einige Schönheitsreparaturen an: Die Bar wird erneuert. Foto: Ulrike Müller
Im Hauptgebäude stehen einige Schönheitsreparaturen an: Die Bar wird erneuert. Foto: Ulrike Müller
 
Im Hauptgebäude stehen einige Schönheitsreparaturen an: Das Vestibül wird neu gemacht. Foto: Ulrike Müller
Im Hauptgebäude stehen einige Schönheitsreparaturen an: Das Vestibül wird neu gemacht. Foto: Ulrike Müller
 
Im Hauptgebäude stehen einige Schönheitsreparaturen an: Das Vestibül wird neu gemacht. Foto: Ulrike Müller
Im Hauptgebäude stehen einige Schönheitsreparaturen an: Das Vestibül wird neu gemacht. Foto: Ulrike Müller
 
Im Hauptgebäude stehen einige Schönheitsreparaturen an: Der Kuppelsaal bekommt einen neuen Fußboden. Foto: Ulrike Müller
Im Hauptgebäude stehen einige Schönheitsreparaturen an: Der Kuppelsaal bekommt einen neuen Fußboden. Foto: Ulrike Müller
 
Freuen sich über die Einigung: Manfred Schwegmann von Dorint (von links), Kurdirektorin Andrea Schallenkammer, Franz Peter Greven (Architekturbüro), Hotel-Chef Oliver Fiege, Dorint-Geschäftsführer Olaf Mertens und stellvertretender Kurdirektor Titus Tesar. Foto: Ulrike Müller
Freuen sich über die Einigung: Manfred Schwegmann von Dorint (von links), Kurdirektorin Andrea Schallenkammer, Franz Peter Greven (Architekturbüro), Hotel-Chef Oliver Fiege, Dorint-Geschäftsführer Olaf Mertens und stellvertretender Kurdirektor Titus Tesar. Foto: Ulrike Müller
 

Der Spa-Flügel inmitten des Schlossparks will nicht so recht ins Bild passen. Nun wird der Siebzigerjahre-Bau von Grund auf saniert. Dabei setzen die Architekten bewusst auf den Bruch mit der historischen Kulisse.

Manchmal bleibt der Blick hängen am Spa-Flügel des Dorint Hotels im Schlosspark des Staatsbades Bad Brückenau. Dann wundert sich der Besucher vielleicht, was so ein kantiger Bau in einem historischen Ambiente wie dem der Parkanlage des Staatsbades zu suchen hat. 60 Doppelzimmer und drei Einzelzimmer befinden sich im Gebäude, das zwischen dem Haupthaus von Dorint und dem Vital Spa liegt. Bald schon werden es 80 Zimmer sein. Das Haus wird dem Besucher wohl immer noch ins Auge springen - aber anders als jetzt.

Auf den Spa-Flügel wird eine Etage aufgesetzt. Die Fassade zum Park soll durch einen Vorbau aus Balkonen aufgelockert werden, die Rückseite bekommt ein sprichwörtlich natürliches Gesicht. Sie wird begrünt und wandelt sich je nach Jahreszeit. Auch die Raumaufteilung ändert sich: Die Zimmer sollen größer werden und einen Wellness-Charakter bekommen. Dafür wird das Gebäude bis auf den Grund entkernt.


Ein bewusster Bruch

Was die Architekten in einem ersten Entwurf an die Wand werfen, wirkt ausgesprochen modern. Das ist so gewollt, sagt Franz Peter Greven vom gleichnamigen Architekturbüro. "Moderne trifft auf Historie", gibt er als Losung aus. Authentisch nachahmen könne man die historische Kulisse ohnehin nicht, also wage das Staatsbad bewusst den Bruch.

"Das Staatliche Bauamt und die Denkmalpflege haben positiv auf die Pläne reagiert", sagt Kurdirektorin Andrea Schallenkammer. Die formalen Anträge müssten aber erst noch gestellt werden. Gerade von der Seite des Denkmalschutzes werde der Kontrast als ein Nebeneinander von alter und neuer Bausubstanz empfohlen. "Für das Vital Spa gab es damals einen historischen Entwurf", erinnert sich Titus Tesar, stellvertretender Kurdirektor. Doch der Plan sei verworfen worden. Schon jetzt zeigt das Staatsbad mit dem Vital Spa und dem Parkhaus gegenüber seine moderne Seite.


Pachtvertrag bis 2033

Hintergrund der Sanierung ist die Verlängerung des Pachtvertrages zwischen der Neuen Dorint GmbH und dem Freistaat Bayern, die gestern öffentlich wurde. Für die nächsten 18 Jahre wird Dorint im Staatsbad bleiben, im Gegenzug steckt der Freistaat Bayern insgesamt 13 Millionen Euro in die Anlage, wobei der größte Teil in die Sanierung des Spa-Flügels fließt, der dann allerdings Park-Flügel heißen wird.

Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) begrüßt die Entwicklung. "Ich freue mich außerordentlich", sagt sie gerade mit Blick auf die Dauer des Pachtvertrages. Das Dorint Hotel habe eine "Leuchtfunktion" für die Stadt - zum einen, weil das Staatsbad sich zu einem beliebten Treffpunkt für Familienfeiern herauskristallisiert habe, zum anderen, weil durch den Tagungsbetrieb immer wieder wertvolle Kontakte geknüpft würden. So sei es gelungen, zum Beispiel Werbepartner für den Pinklauf zu gewinnen.


Villa Widder wird ausgeschrieben

Die Villa Widder wird übrigens in Zukunft nicht mehr vom Dorint betrieben. Das Gebäude wurde aus dem Pachtvertrag herausgenommen. "Wir suchen nun einen neuen Pächter mit einem Nutzungskonzept, das zu uns passt", berichtet Andrea Schallenkammer. Wahrscheinlich wird hier erst eine Lösung gefunden, wenn die Bauarbeiten in unmittelbarer Nachbarschaft abgeschlossen sind.

Neben der Sanierung des Spa-Flügels stehen noch weitere Arbeiten an: Erneuerung von Küche und Räumen für Mitarbeiter, ein neuer Zugang am Haupteingang für Menschen mit Behinderung und Schönheitsreparaturen.