Lea Schneider hat den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft. Beim endgültigen Auswahllehrgang setzte sich die 14-jährige Stürmerin gegen ihre Konkurrentinnen durch.
Es war ein Tag wie jeder andere. Lea spielte gerade im Garten Fußball, als plötzlich die Tür knallte und Mutter Nicola die Nachricht überbrachte: "Lea - Glasgow ruft."
"Da stand ich dann erst mal wie angewurzelt", erzählt die Schülerin. Für die Nationalmannschaft spielen, das ist ihr großer Traum. Das Trikot mit der Nummer 26 durfte Lea bereits bei einem Testspiel tragen, doch nun wurde die 14-Jährige für die beiden Länderspiele in Schottland vom 26. bis 31. Oktober nominiert.
Umfangreiches Training Bereits beim ersten Lehrgang in Hennef konnte sich Lea durchsetzen (wir berichteten). Damals wurden 60 Juniorinnen eingeladen. Nach intensiven Trainingseinheiten wurde der vorläufige Kader auf 30 Spielerinnen reduziert. Lea war eine von ihnen. Jetzt folgten der abschließende Lehrgang in Hennef und die endgültige Benennung des Kaders.
"Wir waren 30 Mädels, doch nur 20 haben es in den Kader geschafft", berichtet Lea. In Hennef wurde den Juniorinnen nochmal einiges abverlangt. Mehrere Trainingseinheiten, ein Spiel und sogar ein Leistungstest in Leverkusen standen auf dem Programm. Nach der Anreise gab es ein gemeinsames Abendessen mit der Mannschaft und dem Trainerteam. Am nächsten Tag wurden Größe und Gewicht der Spielerinnen festgestellt. Anschließend folgten mehrere Trainingseinheiten, ehe am Abend ein Ernährungsvortrag auf dem Programm stand. "Uns wurde gesagt, dass wir aufpassen sollen, was wir essen, und wie wir es zubereiten sollen", betont Lea. Am nächsten Tag mussten die Mädels in einem Testspiel gegen die U 13-Mannschaft vom FC Hennef 05 antreten - eine reine Jungenmannschaft. Das ist nichts ungewöhnliches, denn bereits in der abgelaufenen Saison spielte Lea mit ihrem Verein, der TSG Lütter, ausschließlich gegen Jungs.
Am Ende der Saison wurden sie Vizemeister und Lea sicherte sich die Torjägerkrone mit 18 Treffern.
Leistungstest in Leverkusen Beim letzten Tag des Lehrgangs stand noch ein Leistungstest in Leverkusen an. Hier wurden verschiedene Fähigkeiten der einzelnen Juniorinnen überprüft. Sprintvermögen, Wendigkeit, Sprungkraft und Ausdauer waren Bestandteile der Tests. Eine endgültige Entscheidung gab es vor Ort nicht.
Erst eine Woche später wurde Lea per E-Mail über ihr Abschneiden informiert. "Wir haben uns alle riesig für Lea gefreut", sagt Elisabeth Nawrath, Leas Mannschaftskapitän. Schnell sprach es sich im Dorf herum und im Hause Schneider herrschte reger Betrieb. "Auf einmal war das Wohnzimmer voll und wir feierten spontan die Nominierung", erzählt Mutter Nicola. Für die Reise nach Glasgow hat sich Leas Fanclub auch schon gerüstet.
"Zwölf Familienmitglieder fahren mit nach Schottland", sagt Lea. Den langen Weg mit dem Auto nehmen sie gerne auf sich. Und bereits Anfang November wartet der nächste Lehrgang auf Lea - die Vorbereitung auf das Länderspiel gegen Belgien. Auch bei der TSG Lütter läuft es zurzeit richtig gut für Lea. Nach vier Spielen hat sie bereits 14 Tore erzielt. Nun soll auch das erste Tor für die Nationalmannschaft folgen.