Zahlreiche Zuschauer waren zum Reiterfest nach Oberbach gekommen. Für das Musical "Tarzan zu Pferde" haben kleine und große Reiter acht Monate trainiert. Besonders zu Herzen ging den Besuchern das Schicksal von Jungtier Kraftúr.
Der kleine Tarzan strandet auf einer Insel - so beginnt die Geschichte, die Carina Kehm mit ihren Reitern der Islandpferde vom Altenberg einstudierte. "Ich alleine kann das nicht. Ich habe ein tolles Team, das hinter mir steht", erzählt Kehm. Das Musical führten die Reiter auf ihre ganz eigene Art und Weise auf, nämlich zu Pferde. 40 Darsteller und zahlreiche freiwillige Helfer sorgten dafür, dass am vergangenen Sonntag die Besucher des Reiterfestes voll auf ihre Kosten kamen.
Auch die kleinen Voltigierer - also Turner zu Pferde - hatten ihren Auftritt. Die kleinsten Reiter des Festes zeigten einige Figuren auf den Tieren. Aber auch die unterschiedlichen Gangarten der Pferde wurden vorgestellt. So zeigte Dominik Lürken auf seinem Großpferd die Gangarten Schritt, Trab und Galopp. Madeleine Eiter präsentierte auf ihrem Isländer noch Tölt und Rennpass.
Und weiter geht's mit der Geschichte des Musicals.
Der kleine Tarzan lebt nun in einer ganz anderen Welt - groß und geheimnisvoll. Mit der anschließenden Schrittquadrille symbolisierte die nächste Reitergruppe das Leben im Dschungel. "Danke an die Eltern, die die Kinder geschminkt haben oder bis tief in die Nacht an den Kostümen genähten", sagte Kehm.
Schicksalhafte Krankheit Traurig wurde es, als der tierische Nachwuchs vorgestellt wurde. Bereits beim letzten Musical vor drei Jahren wurde den Besuchern die Geschichte vom kleinen Kraftúr erzählt. An einer damals noch unerforschten Krankheit starb seine Mutter. Nun konnten die Gäste sehen, wie er sich entwickelt hat. Im letzten November schlug allerdings das Schicksal erneut zu, vier Jungpferde erkranken an derselben Krankheit. Bei einer Überlebenschance von nur zehn Prozent schafften es die Helfer, zwei Fohlen zu retten.
Die Einnahmen des Reiterfestes sollen Kindern zugutekommen. Der Oberbacher Kindergarten St. Josef, die "Bärenherz Stiftung für schwerstkranke Kinder" und "Siyabonga - Helfende Hände für Afrika" erhalten den Erlös des Festes.
Auch Schirmherr und Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) freute sich über die Darbietungen der Reiter. "Die Kinder- und Jugendarbeit ist hervorragend, das muss man auch von Seiten der Gemeinde honorieren", sagte Kleinhenz.