"Wir sind uns alle einig, dieses gute Gefühl zu spüren, wie wertvoll unsere Hilfe ist und wie sehr sie wertgeschätzt wird. Das treibt uns jeden Tag aufs Neue an, weiter zu helfen", schreibt Weißenfeld im Namen von "Bad Brückenau hilft!".
Dieser war am 8. März, also zwischen den beiden ersten Hilfstransporten, im Sportheim Römershag aus der Taufe gehoben worden und wird demnächst ins Vereinsregister eingetragen.
Denn, so berichtet dessen Vorsitzender Ulrich Wildenauer, schon zu der Zeit stellten sich Fragen. Zum Beispiel die, wie die überwältigende Hilfsbereitschaft in und um Bad Brückenauer in geordnete Bahnen gelenkt werden kann - und wie sich die Unterbringung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge effektiv organisieren lässt.
Zwar reisten die 21 mitgekommenen Familien des ersten Hilfstransports allesamt weiter. Doch eine Mutter fand laut Wildenauer mit ihrem Sohn und der schwangeren Tochter in Düsseldorf keine würdige Bleibe - und ist nach Bad Brückenau zurückgekehrt. Alle drei wohnen jetzt in der Sonnenkanzel in Züntersbach.
Mehr Flüchtlinge bleiben in der Region
Aus der zweiten Fahrt blieben von 18 Ukrainerinnen und Ukrainern schon die meisten mehr in der Region. Einige kamen privat in Bad Brückenau, Rupboden, Mitgenfeld oder anderswo im Landkreis unter, nur wenige fuhren weiter. Eine fünfköpfige Familie befindet sich noch in direkter Obhut des Vereins, konnte noch keine Wohnung beziehen.
Darüber hinaus hat das Landratsamt weitere sieben oder acht Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet im Gasthaus Krone einquartiert, so der Vereinsvorsitzende. Auch eine Unterbringung im Seniorenheim Sinntal stehe im Raum. Das Jugendamt hat die acht Kinder und Jugendlichen aus Charkiw inzwischen gemeinsam bei einer Familie im Landkreis untergebracht.
Innerhalb des Vereins hat sich auch eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich um den Fundus an Sachspenden kümmert. Die Stadt hat übergangsweise die Güterhalle des ehemaligen Bad Brückenauer Bahnhofs zur Verfügung gestellt. Einerseits können dort die vielen Spenden gelagert werden; andererseits dient die Halle als Anlaufpunkt für ankommende Flüchtlinge, wenn sie etwas brauchen.
Inzwischen sind die Helfer mit vielen Dingen gut versorgt. Weißenfeld, der auch im Vereinsvorstand sitzt, sagt: "Kleidung brauchen wir keine mehr, dafür Medikamente und Lebensmittel speziell für Kinder." Fürs erste Aprilwochenende plant "Bad Brückenau hilft!" die nächste Hilfsmission zur ukrainischen Grenze.
Auch will sich der Verein beim ersten Regionalmarkt des Jahres am 26. März in der Ludwigstraße vorstellen. Da geht es laut Wildenauer auch darum, sich noch stärker mit den örtlichen Geschäftsleuten und Vereinen zu vernetzen.
Unterstützung
Sachspenden (keine Kleidung mehr) können mittwochs von 16 bis 20 Uhr am Bahnhof in Bad Brückenau abgegeben werden. Geldspenden können auf folgendes Konto eingezahlt werden: IBAN DE86 7935 1010 0031 4335 19 bei der Sparkasse Bad Kissingen. Kontakt zum Verein "Bad Brückenau hilft!" gelingt über die E-Mail brk-hilft@gmx.de.