In der Musikschule ist drin, was auch drauf steht: Musik eben und eine professionelle Ausbildung noch dazu. Nun besinnt sich der Trägerverein auf einen fast vergessenen Sohn der Stadt und knüpft an dessen Tradition an.
Er war ein Ausnahme-Talent auf der Geige. August Kömpel, fast vergessener Sohn der Stadt, machte im 19. Jahrhundert Karriere. Geboren wurde er 1831 in Brückenau, er starb 1891 in Weimar. Der Musikschulverein unter dem Vorsitz von Hans Dietrich Unger möchte Kömpel wieder in Erinnerung bringen. Deshalb lädt der Verein am 6. April zur feierlichen Namensgebung "August Kömpel Musikschule Bad Brückenau" ein.
Weniger Fördergelder als andere Musikschulen Der Stadtrat, der Unger und Schulleiterin Daniela Wagner eingeladen hatte, begrüßte den Plan. Darüber hinaus erkundigten sich die Räte nach der finanziellen Situation des Vereins - und die sieht gar nicht rosig aus. "Im Vergleich mit anderen bayerischen Musikschulen haben wir eine auffällig hohe Finanzierung über Unterrichtsgebühren", erklärte Unger.
Will sagen, im Durchschnitt bekomme der Verein sehr viel weniger öffentliche Mittel als andere Schulen.
Das liegt an der besonderen Struktur, die die Musikschule vor Ort aufweist. 1987 gegründet ging sie 1998 in die Trägerschaft durch einen Verein über. Im Jahr 2005 entschloss sich der Stadtrat, die Zuschüsse für die Einrichtung zu deckeln: Seitdem zahlt die Stadt 21.000 Euro im Jahr für die musikalische Ausbildung in der Stadt. Die Nutzung des Gebäudes (ohne Nebenkosten) und Teile der Verwaltung (Gebühreneinzug, Kassen- und Personalverwaltung) kommen noch dazu.
Sponsoren kompensieren einiges - aber nicht alles Unger freute sich, dass es dem Verein gelungen sei, Sponsoren zu gewinnen. Allerdings fließe das Geld in Zusatzangebote (wie etwa die Reihe Young Beats). So bleibe die finanzielle Situation auf lange Sicht angespannt.
In der sich anschließenden Diskussion überlegten die Räte, bei der Finanzierung der Musikschule die Gemeinden der Rhönallianz mit ins Boot zu holen. Immerhin, von 243 Schülern aktuell kommen 104 aus der Stadt, 116 aus umliegenden Gemeinden der Brückenauer Rhönallianz und 23 aus anderen Gemeinden.
"Die Gemeinden fördern ihre eigenen Musikkapellen", nannte Unger das Argument der betroffenen Kommunen. "Aber den Nachwuchs bilden wir aus", machte er deutlich, dass auch die Musikkapellen von der Arbeit der Musikschule profitierten. Eine Entscheidung traf der Stadtrat nicht. Die Räte dankten aber für die Information.