In Mitgenfeld wird die Ortsdurchfahrt erneuert. Die Anwohner ärgert, dass sie mehrere Tage nicht mit dem Auto zu ihren Grundstücken gelangen können. Was die Behörden antworten, und warum der Bau länger dauert.
Ihr Auto parkt Tanja Jörg derzeit etwas außerhalb. Denn ihr Anwesen in der Mitgenfelder Denkmalstraße, also der unmittelbaren Ortsdurchfahrt, kann sie offiziell nicht anfahren. Und sie fürchtet, dass sie ein Knöllchen kassiert, wenn sie es über Schleichwege doch versucht. Ihren Unmut und den weiterer Anwohner kanalisierte sie in einen Brief an die Redaktion.
"Ein Dorf fühlt sich von Gemeinde, Landratsamt, Polizei und Baufirma im Stich gelassen", behauptet die Frau, die auf der südlichen Seite des Dorfes, am Ortsausgang Richtung B 286 wohnt.
Seit mehr als zwei Wochen sei die Ortsstraße von Mitgenfeld nun offiziell von beiden Seiten nicht mehr befahrbar und komplett für den Verkehr gesperrt. Und das, obwohl es für viele Anwohner keine andere Zufahrtsmöglichkeit zu ihren Häusern und Betrieben gebe.
Auf verzweifelte Anrufe bei der Baufirma habe man die Bürger an Gemeinde und Landratsamt verwiesen. Diese Behörden wiederum hätten auf die Baufirma zurückgelenkt - oder den Rat gegeben, zu Fuß zu gehen. "Letzteres zeugt von Unwissenheit der Mitarbeiter im Landratsamt, da diese Fußwege zum Teil bis zu zwei Kilometer bedeuten würden", schreibt Jörg. Einige Anwohner würden jetzt ihre Gefährte sogar am Sportplatz der DJK Breitenbach/Mitgenfeld abstellen, ergänzt sie im persönlichen Gespräch.
Auch die Polizei sei auf Anfrage nicht an einer Hilfestellung zur Lösung des Problems interessiert, im Gegenteil: Sie habe am 7. April bei Anliegern noch Bußgelder erhoben, wenn diese auf der gesperrten Straße zu ihren Häusern und Höfen gelangen wollten. Erst am Tag darauf habe man ein Schild "Anlieger frei" aufgestellt.
Komplettes Befahrverbot
Doch in dieser Woche sei die Zufahrt zu den Anwesen an der Hauptstraße wieder nicht möglich. "Vom 11. bis einschließlich 14. April wurde von der Baufirma ein komplettes Befahrverbot ausgesprochen", berichtet die Mitgenfelderin. Wie Einkäufe, Wege zur Arbeit, das Füttern von Rindern oder gar Fahrten mit gehbehinderten Anwohnern zu organisieren seien, das bleibe der Kreativität der Bewohner überlassen.
Mögliche Wege könnten über Wiesen, durch den Wald oder auf Schleichwegen durch private Grundstücke führen. Sie hoffe, dass die Polizei sich nicht auch noch im Wald mit Strafzetteln auf die Lauer legen werde.
Wir mussten in Riedenberg die Autos 4 Monate am Ortseingang parken.