Die RhönEnergie Fulda übernimmt offiziell zum Jahreswechsel die Verantwortung für das Stromnetz im Markt Zeitlofs.
"Wer ist denn jetzt eigentlich unser Stromlieferant?", diese Frage stellte Bürgermeister Wilhelm Friedrich (CSU) bei der Zuschaltfeier in Eckarts und beantwortete sie zugleich. "Wir gehören zu 100 Prozent zur RhönEnergie", sagte Friedrich, um mit der Verunsicherung der Bürger im Markt Zeitlofs aufzuräumen, da zurzeit sowohl vom Bayernwerk (vormals E.ON Bayern) als auch von der RhönEnergie (vormals ÜWAG) die Zähler in der Gemeinde abgelesen werden.
"Man soll sich nicht wundern, wenn der Strom zwei Mal abgelesen wird", ergänzt Friedrich. Für die Bürger der Gemeinde ändere sich dadurch nichts. Jeder kann weiterhin seinen Stromanbieter selbst wählen. Die RhönEnergie (vormals ÜWAG) übernehme lediglich die Verantwortung für das Stromnetz an sich und ist Eigentümer der technischen Anlagen.
Bereits mit dem Beschluss in der Gemeinderatssitzung vom 14.
Dezember 2010 wurde der Weg für den Abschluss eines Konzessionsvertrages über die Bereitstellung des Netzes und die Nutzung öffentlicher Verkehrswege zur Versorgung mit elektrischer Energie durch die Überlandwerk Fulda AG freigemacht. Die Laufzeit des Vertrages beträgt 20 Jahre und hat bereits am 17. Oktober 2011 begonnen. Die Überlandwerk Fulda AG (ÜWAG) und die Gas- und Wasserversorgung Fulda (GWV) fusionierten am 22. Juli 2013 zur RhönEnergie Fulda. Betrieben und technisch betreut wird das Netz von der OsthessenNetz GmbH, einem Tochterunternehmen der RhönEnergie. Allerdings konnte erst zum jetzigen Jahreswechsel die Zuschaltung offiziell wahrgenommen werden. "Konzessionsverträge sind ein schwieriges Thema, deswegen konnten die Verträge erst im Jahr 2013 unterschrieben werden", sagt Ralf-Stefan Stöppler, Bereichsleiter Beteiligungen und Konzessionsmanagement bei der RhönEnergie.
Die Verzögerung hatte mehrere Gründe: Zum einen musste vorab eine Datenaufnahme aller Bauteile des Stromnetzes in der Gemeinde durchgeführt werden, zum anderen mussten anschließend Verhandlungen mit der E.ON Bayern geführt werden.
Verhandlungen "Konzessionsverhandlungen dauern in der Regel zwei Jahre", betonte Matthias Hahner, zuständiger Abteilungsleiter bei der RhönEnergie. "Wir mussten einige Erfahrungen machen, und einiges hat uns nicht gefallen", begründet Friedrich den Wechsel. Deshalb entschied sich die Gemeinde zu einem Wechsel bei der Netzverantwortung. Mit der RhönEnergie ist bei technischen Problemen ein Ansprechpartner in Steinau an der Straße und somit in direkter Nähe zur Gemeinde. "Es ist eine mutige Entscheidung der Gemeinde. Wir sind stolz und dankbar darüber", sagt Stöppler.
"Für die Gemeinde ist es eine deutliche Verbesserung", ergänzt Friedrich.
Im Vorfeld der Übernahme kam es vor allem in Detter zu vermehrten Stromausfällen, da noch zahlreiche Arbeiten am Stromnetz erledigt werden mussten. Bürgermeister Friedrich versprach eine Besserung durch die jetzt erfolgte Zuschaltung. In den letzten drei Monaten hat die RhönEnergie vor Ort mit Hochdruck an der termingerechten Übernahme der Netze gearbeitet. "Wir erwarten eine Verbesserung der Qualität und Versorgungszuverlässigkeit der Stromversorgung durch teilweise Verkabelung der Mittel- und Niederspannungsleitungen", zeigt Friedrich die weiteren Vorteile für die Gemeinde auf. Dies trägt zu einer Verschönerung des Ortsbildes bei und erhöht die Versorgungszuverlässigkeit. Die RhönEnergie hat im Vergleich zum deutschen Durchschnitt eine deutlich geringere Ausfallzeit. "Wir sind froh, dass wir bei euch sind, und dass innerdeutsche Grenzen leicht zu ,händeln‘ sind", sagt Friedrich. Stöppler gab das Kompliment zurück: "Wir freuen uns auf eine gelebte Partnerschaft und eine Energiegeladene Zukunft."