In Sachen Stromtrasse brauchen die Bürgerinitiativen im Landkreis einen langen Atem - und den haben sie auch. Der Protest-Verein "RhönLink" hat indes große Ambitionen...
Auch in der Sommerpause geht der Protest gegen die Stromtrasse Südlink weiter. "Wir planen eine Info-Veranstaltung für Geroda", sagt Reiner Morshäuser, Vorsitzender der Bürgerinitiative (BI) "Gemeinde Schondra gegen SuedLink". Der Termin werde noch bekannt gegeben. Etwa 120 Leute haben sich der BI inzwischen angeschlossen. "Wir müssen ganz genauso weitermachen und Mitglieder werben", sagt Morshäuser.
Auch die Bad Brückenauer BI, die bereits mehr als 200 Mitglieder hat, ist aktiv. Auf Anfrage der Gemeinde Zeitlofs habe die Initiative ihre Arbeit im Markt vorgestellt. "Wir sind gerade dabei, für den Bereich Zeitlofs einen eigenen Flyer zu entwerfen", erzählt Vera Haydu, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die Gemeinde könnte massiv von einer Alternativ-Trasse betroffen sein, sollte die aktuelle Trassenführung sich noch einmal ändern.
RhönLink will nach Berlin Jochen Vogel (CSU), Bürgermeister der ebenfalls betroffenen Gemeinde Motten und Vorsitzender des Vereins "RhönLink", freut sich über den Rückhalt der Kommunen. "Der Landkreis ist auf einem richtig guten Weg", sagt er. Mittlerweile seien ungefähr drei Viertel der Gemeinden im Landkreis Bad Kissingen dem Verein beigetreten - darunter die komplette Brückenauer Rhönallianz, ein Großteil der Kommunen im Raum Hammelburg, die Stadt Bad Kissingen und einzelne Gemeinden aus dem östlichen Teil des Landkreises.
Am 15. Juli stattete der Vorstand von "RhönLink" der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) einen Besuch ab. Doch Vogel will noch weiter, nach Berlin.
Er rechne zwar nicht damit, direkt mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sprechen zu können, hoffe aber auf einen Termin mit einem der zuständigen Staatssekretäre.
Die Vernetzung der unterschiedlichen Bemühungen in Sachen Südlink, die sich der Verein landkreisübergreifend auf die Fahnen geschrieben hat, schreitet indes vor. Es gebe Überlegungen, einen eigenen Internetauftritt einzurichten, berichtet Vogel. "Den Namen rhoenlink.de haben wir uns schon mal gesichert."