Kommentar: Eine bessere Lösung muss her

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Mehr für Familien tun: In Bad Brückenau gibt es eine Krabbelgruppe. Das Bündnis Familien möchte das Angebot für junge Familien aber noch erweitern. Foto: Archiv/Julia Raab
Mehr für Familien tun: In Bad Brückenau gibt es eine Krabbelgruppe. Das Bündnis Familien möchte das Angebot für junge Familien aber noch erweitern. Foto: Archiv/Julia Raab

Das Bündnis Familie legt ein konkretes Konzept vor, um Familien zu stärken. Doch beim Geld klemmt's. Das darf nicht sein, kommentiert Ulrike Müller.

In Bad Brückenau legt eine Initiative ein konkretes Konzept vor, um das Angebot für Familien auszubauen. Die Umsetzung aber droht an der Finanzierung zu scheitern. Das darf nicht sein.

Wie sieht denn der Alltag vieler Familien in Deutschland aus? Da zieht eine Familie aus Berlin fort, weil das Mietniveau im Stadtteil anzieht und zwei Kinder ohne Großeltern in der Nähe kaum zu schaffen sind - nur um dann festzustellen, dass sie sich Erfurt auch nicht leisten können. Da überlegt eine Mutter in Göttingen, ob sie ihre Vierjährige im Kindergarten anmelden soll, weil die Familie mit nur einem Gehalt gerade mal so über die Runden kommt und hundert Euro im Monat echt weh tun. Da sucht eine Alleinerziehende innenstadtnah in Bad Brückenau eine Wohnung und hat es schwer, etwas zu finden, und es drängt sich der Eindruck auf, dass es vielleicht Vorbehalte gibt, die eigentlich nicht sein müssten.

Diesen Herausforderungen stehen Familien gegenüber, auch im ländlich geprägten Raum der Rhön. Nun gibt es etliche in der Stadt, die etwas verändern wollen, und manche, die es auch tun. Das Bündnis Familie hat bewiesen, dass es ihm mit dem Anliegen, Familien zu stärken, ernst ist. Über die Initiative "Aufschwung" der Bundesregierung half ein Prozessbegleiter der Gruppe dabei, herauszufinden, was für Bad Brückenau wirklich Sinn macht. Schon im vergangenen Jahr klopfte die Initiative bei Stadt und Landkreis an, sogar eine Finanzierung über die Rhönallianz - das Bündnis Familie versteht sich als Anlaufstelle für den gesamten Altlandkreis - wurde ausgelotet, doch vergebens.

So viel Geld liegt in München für einen grünen Wald (Nationalpark) und vier Stunden pro Woche sollen nicht zu finanzieren sein? Dass die Stadt anbietet, das Bündnis mit der Ehrenamtspauschale abzuspeisen, ist erbärmlich. Da muss eine bessere Lösung gefunden werden.