Kommentar: Abschied von einem Idyll

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Ab kommendem Schuljahr gibt es keine Mittelschüler in der Schondratalschule mehr. Foto: Archiv/Diana Leitsch
Ab kommendem Schuljahr gibt es keine Mittelschüler in der Schondratalschule mehr. Foto: Archiv/Diana Leitsch

Ab kommendem Schuljahr wird es keine Mittelschüler mehr in Schondra geben. Diese Entscheidung ist richtig - auch wenn sie schmerzt.

Es sind zwei Werte, die bei der aktuellen Diskussion um die Mittelschule in Schondraaufeinander prallen. Der eine ist die Überzeugung, für alle Schüler das Beste heraushandeln zu wollen - immer die Vorgaben aus München im Nacken. Der andere ist das tiefe Wissen um die Bedeutung von Zugehörigkeit. Wie behütet die Mittelschüler der Schondratalschule heranwachsen durften, es wurde eindrücklich bei der Verabschiedung der Neuntklässlerdeutlich.

Der Gemeinderat hat Großes geschaffen: Kindergarten und Schule, Musikheim und Sportpark auf einem weitläufigen Areal. Doch es sind nicht genug Familien, um das Idyll mit Leben zu erfüllen. Das tut weh. Und es ist auch wahr, dass es durchaus ein anderes Verständnis von Bildung gibt, als allein den Versuch, möglichst viele Stunden für möglichst viele Schüler anbieten zu können.

Dennoch ist die Entscheidung, die Schondraer Mittelschule (vorläufig) zu schließen, richtig, denn die großen Weichen der Bildungspolitik werden nicht in der Rhön gestellt. Weißenbacher, Zeitlofser und Mottener Schüler fahren schon lange in die Stadt. Das geht. Die Eltern aber hätten früher informiert werden müssen. Deutlich früher.