Die Corona-Zahlen sind weiter hoch. Auch 2022 ist daher im Februar an Faschingsfeiern nicht zu denken. Der Sinntaler Faschingsumzug und die Büttenabende in Riedenberg sind abgesagt. Grünes Licht gibt es indes an anderer Stelle.
Nicht nur in Bad Brückenau fallen Faschingsball und Faschingsumzug in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie erneut aus, auch der Sinntaler Faschingsumzug findet nicht statt. Ein Spektakel, das vor Corona tausende Faschingsnärrinnen und -narren anzog. Dabei ist es Tradition, dass sich Zeitlofs und das hessische Altengronau jährlich in Sachen Sinntaler Faschingsumzug abwechseln. Letztmalig fand dieser 2020 in Altengronau statt. 2021 wäre Zeitlofs an der Reihe gewesen, heuer wieder Altengronau.
Hans-Peter Zeller von den "Alegrüner Fosenöchtern", auch bekannt als Sinnpiraten, bestätigt, dass der Sinntaler Faschingsumzug 2022 ausfällt. Man setze aus und schaue, wie es im nächsten Jahr aussehe, sagt Zeller. Dann wäre wieder Zeitlofs an der Reihe. Es sei "natürlich sehr enttäuschend", dass der Faschingsumzug ausfalle, erklärt Zeller.
Man habe "schon ein bisschen in den Startlöchern gestanden" und von Sitzung zu Sitzung vereinsintern überlegt. Aber eine solch große Menschenmenge zu kontrollieren und alles coronakonform zu organisieren, sei für einen kleinen Verein nicht zu schaffen. Er habe Verständnis dafür, dass der Faschingsumzug aufgrund der aktuellen Lage nicht stattfinden könne.
Bis zu 50 Gruppen zogen durch Zeitlofs
"Dieses Jahr trifft es uns nicht, weil wir nicht dran gewesen wären", sagt Zeitlofs Bürgermeister Matthias Hauke auf den Sinntaler Faschingsumzug angesprochen. Es sei natürlich schade, dass Umzug und Fasching erneut ausfallen müssten. "Der Fasching ist ja eine fröhliche und bunte Zeit im Winter, das geht einem schon irgendwie ab." Und gerade in der aktuellen - eher tristen und traurigen - Zeit würde der Fasching an sich sicher gut tun, "aber das ist natürlich unvorstellbar", sagt Hauke mit Blick auf die Corona-Lage.
Der Sinntaler Faschingsumzug habe mit 4000 bis 6000 Besucherinnen und Besuchern immer eine riesige Dimension für einen Ort wie Zeitlofs mit rund 500 Einwohnerinnen und Einwohnern gehabt, berichtet der Bürgermeister der Marktgemeinde.
Etwa 40 bis 50 Gruppen zogen dabei alle zwei Jahre aufwendig und bunt kostümiert durch die Straßen des Orts. "Das sind auch Gelder, die für die beteiligten Vereine fehlen. Für die Vereine war das immer eine finanzielle Stütze für das ganze Jahr", sagt Hauke mit Blick auf den Faschingsumzug.
Das Ganze sei eine Nummer für den Ort und die Vereine gewesen. Gleichzeitig sei es aber immer schon schwierig gewesen, in ausreichendem Umfang Helferinnen und Helfer für das Spektakel zu finden. "Ich habe ein bisschen Bauchschmerzen für die Zukunft, ob man die Leute noch motivieren kann, zu helfen und mitzumachen", sagt Hauke. Es werde nach oder mit Corona wohl nicht mehr ganz dasselbe sein wie vorher.