Gerhard Knüttel brachte die in seinen Augen unnütze Buslinie durch die Dörflinger-Straße ins Gespräch. Unnütz deshalb, weil sie das AWO-Heim nicht mehr anfährt, weswegen sie eingerichtet worden sei. Heute würden nur wenige bis keine Fahrgäste die Linie nutzen. Bei der Durchfahrt gehe es in der Straße eng zu.
Wolfgang Schneider outete sich als "letzter Anwohner vorm Hammelburger Berg" - und eröffnete so die Debatte um marode Straßen im Stadtgebiet. Er vermisste den "Aufschrei der Stadt", als die Sanierung der ehemaligen B27 dort erneut verschoben wurde - diesmal wegen der naturgeschützten Haselmaus.
Bürgermeister Vogel verhehlte nicht, dass er diese Begründung des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt nicht nachvollziehen kann. Zumal er auch die benachbarte Kreuzung der Staatsstraße 2790 mit dem Bahnradweg entschärft wissen will. Da sei 2024 als Ausbaustart der Buckelpiste sicher zu weit entfernt. Für die Stadt sei die Lage unbefriedigend, weil sie selbst nur als Bittsteller beim Bauamt auftreten könne. Vogel hat Landrat Thomas Bold (CSU) gebeten, sich einzuschalten - wobei es auch um die marode Wernarzer Straße im Staatsbad gehen soll. Auch deren Zustand sei "unzumutbar".
In eine ganz andere Richtung gingen die Fragen von Yvonne Engberink und Günther Rüttiger, beide Mitbetreiber des Hotels "Ursula" in der Jägerstraße. Ob die Stadt an einen Ersatz für das zuletzt ausgefallene Silvester-Feuerwerk denke. Habe das Fest zum Jahreswechsel dem Beherbergungsbetrieben doch viele Gäste und Einnahmen beschert. Auch fragten sie nach einer städtischen Gesamtplanung für künftige Jahreswechsel.
Vogel zufolge dachte man über eine Lasershow nach; wegen Corona wurde sie aber sein gelassen. Zur Gesamtplanung verwies er auf ein Treffen mit Mitarbeiterinnen der Tourist-Info.
Rüttiger und Engberink kritisierten auch die Bad Brückenauer Internetseite; das Thema Kurzurlaub würde dort nicht stattfinden. Auch Vogel findet die Homepage nicht befriedigend. Das sei auch einer personellen Veränderung in der Verwaltung geschuldet. Kämmerin Julia Spahn ergänzte, dass es für das städtische Personal schwierig sei, das hinter der Seite stehende Programm "aus dem Stegreif" zu bedienen. Mitarbeiter-Schulungen würden im Oktober beginnen.
Es war auch Rüttiger, der seinen Eindruck vom alten Bahnhofsgelände als "Zuchtstation für Disteln und Dornenhecken" äußerte. Uwe Schindler bemängelte den unordentlichen Zustand, der dort für Wohnmobilisten herrscht. "Das ist unter aller Sau am Bahnhof."
Jochen Vogel verwies darauf, dass bei der Umgestaltung des Areals zuerst die Wohnmobilstellplätze sowie der Bus- und Autoparkplatz angegangen werden sollen. Man müsse schauen, mit welcher Intensität man das Areal bis dahin pflegt.
Grün-weiße Andreaskreuze
Weiter angesprochen wurden der sich verzögernde Baustart am MedZentrum, die Baulücke in der Ludwigstraße (ehemals Druckerei Nikolaus), der Leerstand am "Hotel Post", der verwahrloste Zustand der Freizeitfläche am Backhäusle und die zu geringe Zugänglichkeit der Heilquellen in der Georgi-Halle (laut Neisser).
Für den Bürgermeister sind der Stadt bei ersteren Themen weitgehend die Hände gebunden. Bei letzteren will sich Vogel kümmern, auch darum, dass der Zugangsbereich des Neuen Friedhofs mit den Sandsteinplatten erneuert wird.
Als krönender Abschluss der Bürgerversammlung kann die Frage Günther Rüttigers gelten, was da an der Ancenis-Straße (Nähe Deutsches Haus) für seltsame Gebilde stehen. Laut Vogel gehören diese "Andreaskreuze" zum Beschilderungskonzept des Bahnradwegs. In Rot und Weiß wären sie Verkehrszeichen zu ähnlich; deswegen seien sie auch grün.
...weterhin wurden die noch nicht realisierten Spielplatzflächen und der gefährliche Rad- und Fußwegübergang an der Hammelburger Straße angesprochen und moniert! Und es gab auch Lob für umgesetzte Projekte, wie zum Beispiel der neuen Friedhofsgestaltung! Wieso wurde das in diesem Artikel nicht erwähnt? Schade!