Am 4. Februar treffen sich die Stadt- und Gemeinderäte der Brückenauer Rhönallianz zur Präsentation der Ergebnisse des integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes (Ilek). Auch die Bürger sind eingeladen.
Es ist ein Abschluss und Neustart zugleich. Wenn die Stadt- und Gemeinderäte am 4. Februar über das integrierte ländliche Entwicklungskonzept (Ilek) abstimmen, dann ist die Arbeit des Planungsbüros "Baader Konzept" beendet. Für die acht Kommunen der Rhönallianz, die sich innerhalb des ehemaligen Altlandkreises Bad Brückenau zusammengeschlossen haben, beginnt die Arbeit erst. Alle Bürger, die dabei sein wollen, sind um 19.30 Uhr in der Georgi-Halle willkommen.
"Für die Umsetzung von Projekten brauchen wir erst einmal eine organisatorische Form", nennt Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) nur eine der offenen Fragen, die die Rhönallianz klären muss, bevor wichtige Projekte angepackt werden können. Bislang bildeten die acht Kommunen lediglich eine lose Gemeinschaft, deren Bürgermeister sich regelmäßig zum Austausch treffen.
Auch die Idee, einen "Kümmerer" für die Umsetzung von Ilek einzustellen, steht noch im Raum. Aber was bringt das Programm mit dem sperrigen Namen den Bürgern eigentlich?
Die Projekte im Einzelnen Bad Brückenau: "Für uns als Stadt ist Ilek nicht das wichtigste Projekt", gibt Meyerdierks zu. Aber: die Ortsteile könnten davon profitieren. In Volkers beispielsweise könne die alte Schule oder der Platz an der Linde gefördert werden. In Römershag sei eine Umgestaltung der Kreuzung oberhalb des Kriegerdenkmals denkbar. Das erste Ilek-Projekt ist übrigens schon längst umgesetzt: Durch den Zusammenschluss zur Rhönallianz ist der Bau von Haus Waldenfels in die Städtebauförderung "Kleinere Städte und Gemeinden" aufgenommen worden.
Geroda: Bürgermeister Manfred Emmert (FWG) hatte
die Tage gut zu tun, um noch ein Projekt im Ilek zu ergänzen. "Wir haben eine Freifläche südlich des Rathauses", berichtet Emmert. Dort sei im vergangenen Jahr ein Haus abgerissen worden. Mit Fördergeldern könnte dieser Platz gestaltet werden.
Motten: Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) sieht vor allem beim "Wegekonzept draußen in der Flur" Handlungsbedarf. Das Thema Nahversorgung sei ebenfalls wichtig. In Motten ist die Existenz des Lebensmittel-Lädchens bedroht. Auch das Gasthaus der Will Bräu, in dem der Gastbetrieb stillsteht, hat Vogel auf die Liste gesetzt.
Oberleichtersbach: Für Bürgermeister Walter Müller (CSU) gibt es viele denkbaren Ansätze. Ein konkretes Projekt könnte die Gestaltung der Alten Schule und ihres Umfeldes in Modlos sein.
Auch eine verbesserte Anbindung des Gewerbegebietes Buchrasen an die Autobahn und die Schaffung neuer Flächen für Gewerbetreibende seien vorstellbar.
Riedenberg: Bürgermeister Robert Römmelt (SPD) sieht das Ilek als Bestandsaufnahme an: "Wir wollen ein Bild davon kriegen, wie die Lage ist." Römmelt hat kein konkretes Projekt vor Augen, steht aber hinter den allgemeinen Zielen, zum Beispiel "wieder Unternehmer in die Region zu holen". Würde für die Bahntrasse durchs Sinntal eine Lösung gefunden werden, so würde neben Zeitlofs, Bad Brückenau und Wildflecken auch Riedenberg profitieren.
Schondra: Ein konkretes Projekt kann Bürgermeister Bernold Martin (CSU) noch nicht für den Markt Schondra benennen.
"Es geht vor allem darum, Vorsorge für die Zukunft zu treffen." Wichtige Punkte seien aber, die Vermarktung der Gewerbeflächen für Schondra und Schildeck weiter voran zu treiben und der Erhalt der Mittelschule.
Wildflecken: "Das ist ein Wunschkatalog", sagt Bürgermeister Alfred Schrenk (SPD), "jetzt geht es darum, was wir aus diesem Ilek machen". Der Markt gehört neben der Rhönallianz auch der Kreuzbergallianz an. Projekte wie die Zukunft des Ratskellers würden dort schon angepackt, berichtet Schrenk. Im Rahmen der Rhönallianz wären beispielsweise Parkplätze für das Haus der Schwarzen Berge oder die Generalsanierung des Hauses des Gastes möglich.
Übergeordnete Ziele - wie Ärzte, Schulen, Arbeitsplätze - seien ihm aber wichtiger.
Zeitlofs: "Unser Dorfhaus ist natürlich mit drin", nennt Bürgermeister Wilhelm Friedrich (CSU) ein mögliches Projekt, das mit Hilfe von Fördergeldern umgesetzt werden könnte. Aber auch über die Ergänzung des Gewerbegebietes "Im Kohlgraben" in Rupboden oder die Gestaltung des Detterer Ortskernes mache er sich Gedanken. "Es geht ja in erster Linie um ein Gesamtkonzept für die Region", betont Friedrich.
Gemeinschaftswerk ist wichtiger Wer diesen Text nun bis zu dieser Stelle studiert hat, dem wird aufgefallen sein, das viele Projekte mit "hätte", "könnte" und "vielleicht" versehen sind. Das ist Absicht.
Denn immer wieder betonen die beteiligten Bürgermeister, dass es wichtiger sei, sich als Region gut aufzustellen, als dass sich einzelne Kommune profilieren. Zudem seien die einzelnen Projekte, die ins Ilek aufgenommen wurden, bisher nur Vorschläge.
"Der Abschluss des Ilek bildet die Grundlage für die weitere interkommunale Zusammenarbeit: für Projekte, die vor allem den Menschen in der Allianz zugute kommen", sagt Jan Berhardt von "Baader Konzept". Zudem gehe es darum, "die Brückenauer Rhönallianz von anderen Regionen abzuheben." Nun ist es an der Rhönallianz, diese Ideen auch umzusetzen.
Was verbirgt sich den bitte hinter dem Zitat: „ Auch eine verbesserte Anbindung des Gewerbegebietes Buchrasen an die Autobahn … seien vorstellbar?
Kann es sein, dass am 5. Februar, auch von den Brückenauer Stadträten, die Weichen für ein Millionen-Projekt gestellt werden sollen, ohne die Bürger vorher ausreichend zu informieren?
Bitte mal nachhaken!!