Hoch erfreut zeigte sich Pater Guardian Stanislaus Wentowski über den unerwarteten Besuch des brasilianischen Bischofs Bernardo Bahlmann.
Dieser weilte zur Eröffnung der Misereor-Fastenaktion in Würzburg und wollte unbedingt dem heiligen Berg der Rhön, dem Kreuzberg, einen Besuch abstatten. Denn einige seiner Mitbrüder im fernen Brasilien hatten ihm von diesem spirituellen Ort berichtet.
Private Führung
Es traf sich wirklich gut, dass zur Zeit im Bruder-Franz-Haus eine Ausstellung zu dem Thema: "Credo - Ich glaube" zu besichtigen ist. So konnten zu einer kleinen privaten Führung die drei ausstellenden Künstler Monika Baumann (Schweinfurt), Günter und Klaus Metz (beide Langenleiten) eingeladen werden, um mit dem hohen Gast, geführt von Pater Stanislaus, die Ausstellung in Augenschein zu nehmen.
Interessanter Lebensweg
Bernhard Johannes Bahlmann wurde 1960 in Visbek, Niedersachsen, geboren.
Er studierte Agraringenieurwesen und absolvierte in Amerika im Zuge eines Austausch-Programms ein Berufspraktikum in Hastings (Minnesota). 1983 begegnete er in Brasilien dem Franziskanerpater Hans Stapel und trat bald darauf in den Franziskanerorden ein, studierte Theologie und Philosophie und unterrichtete am ordenseigenen Kolleg in Santo Antonio Englisch, Geschichte und Franziskanische Spiritualität. 1997 wurde er in seiner Heimatgemeinde Visbek zum Priester geweiht, und 2009 von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Obidos (Nordost-Brasilien) ernannt.
Der Kreuzberg zeigte sich an dem Besuchstag von seiner kalten Seite. Eisiger Wind schlug dem Gast entgegen, und der Schnee knirschte unter den festen Schuhen.
Lob an die Franziskaner
Umso herzlicher waren die Worte, die der brasilianische Bischof für die Klosterbrüder fand.
In dieser Bergeinsamkeit Seelsorge zu betreiben und den Menschen in Nöten zur Seite zu stehen, das sei ein Segen für die Rhön.
Die Gespräche mit den drei Künstlern waren für beide Seiten beeindruckend. "Die Rhön kann sich glücklich schätzen und stolz sein, Menschen hervorgebracht zu haben, die sich in ihren Werken mit dem christlichen Glauben auseinandersetzen", betonte der Bischof. Heimische Materialien für Kunstwerke zu verwenden, und dem Betrachter dadurch auch ein Stück seiner Heimat zu zeigen, sei der richtige Weg zur Kunst.