Bad Brückenaus neuer Kämmer Markus Popp: die Liebe zu Bienen und Finanzen

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Markus Popp hat erst kürzlich die Kämmerei im Bad Brückenauer Rathaus übernommen. Den 39-Jährigen erwarten große aufgaben. Foto: Steffen Standke
Markus Popp hat erst kürzlich die Kämmerei im Bad Brückenauer Rathaus übernommen. Den 39-Jährigen erwarten große aufgaben. Foto: Steffen Standke

Markus Popp ist seit Anfang November Kämmerer von Bad Brückenau. Wie der Fuchsstadter zu einer der wichtigsten Stellen in der Stadtverwaltung kam und wo er die größten Herausforderungen sieht.

Bienen - findet Markus Popp fantastisch. Wie die fleißigen Tierchen im Sommer in Windeseile Waben wachsen lassen. Wie sie als verschworene Gemeinschaft agieren. Diese Bild - es passt zur neuen Arbeit des Hobby-Imkers aus Fuchsstadt: Als Kämmerer von Bad Brückenau will der 39-Jährige mit seinem Team an einem soliden Haus(halt) bauen. Es stehen große Aufgaben an.

Das Bad Brückenauer Stadtleben - Markus Popp kannte es vor seinem Eintritt in die Stadtverwaltung Anfang November nicht. Sicherlich besuchte er öfters die Therme Sinnflut. Aber sonst hatte der Mann aus dem Ort bei Hammelburg wenig mit der Stadt an der Sinn am Hut.

Täglich pendeln nach Bad Brückenau

Dafür pendelt er jetzt täglich eine knappe halbe Stunde über die Rhönautobahn dorthin - und damit kaum länger als zu seinem bisherigen Arbeitsplatz beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Bad Kissingen, für das er seit April 2020 tätig war.

Vorher arbeitete er im Landesamt für Finanzen in Würzburg. Dafür qualifiziert hatte sich Popp in einer Ausbildung zum Beamten im gehobenen Dienst von 2013 bis 2016. Davor war sein Arbeitgeber für zwölf Jahre die Bundeswehr, unter anderem in Volkach.

Der Reiz der Führungsverantwortung

Der Aufstieg vom Sachbearbeiter zur Führungskraft für sechs Mitarbeiter - dies war ein Grund, warum der 39-Jährige den Schritt nach Bad Brückenau wagte. Auch hält er die Kämmerei für eine wichtige Position. Schauen, wo das Geld herkommt, es verwalten, staatliche Fördergelder organisieren - und Jahr für Jahr einen ausgeglichenen Haushalt aufstellen - das findet der Fuchsstadter spannend.

Er selbst bezeichnet sich als entscheidungsfreudigen Menschen, der nichts gerne auf die lange Bank schiebt. Da fühlt er sich in der Kämmerei genau richtig. "Hier sehe ich Ergebnisse einfach schneller als beim großen Freistaat Bayern, wo alles einfach etwas länger dauert."

Therme Sinnflut und andere Herausforderungen

Herausforderungen und zu treffende Entscheidungen existieren in Bad Brückenau zuhauf. Natürlich muss sich Markus Popp erst in die vielen Themen einarbeiten. Aber er hat mitbekommen, dass die städtische Führung um Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) neue Prioritäten setzen will. Dass ein Masterplan reifen soll. Dass die Bauverwaltung an einer Liste von Bauprojekten tüftelt, die dringend abgearbeitet werden müssen. Und für die im Haushalt das nötige Geld bereitstehen muss.

Der 39-Jährige weiß auch, dass mit dem Teilneubau und der Sanierung der Sinnflut eine finanztechnische Mammutaufgabe auf die Kämmerei zukommt - wenn sie denn kommt. Denn der Stadtrat hat noch nicht final über das wohl mindestens 20 Millionen Euro teure Vorhaben entschieden. Die für Dezember angekündigte detaillierte Kostenberechnung kann das beauftragte Ingenieurbüro frühestens im Januar vorlegen.

Aber auch ohne die Sinnflut sieht Markus Popp viele Aufgaben vor sich - und meint vor allem die zahlreichen Sanierungen an städtischen Gebäuden. Die Mitarbeiter hätten ihn gut aufgenommen, sagt er. Er habe sich aber auch viel Zeit für Gespräche mit ihnen genommen.

Spahn hinterließ bestelltes Feld

Eine Einarbeitung durch seine Vorgängerin Julia Spahn fand indes nicht statt, konnte gar nicht erfolgen, weil sie die Stadtverwaltung schon über einen Monat vor dem Tag verließ, an dem er ihr beitrat. Popp sagt aber: "Frau Spahn hat das, was ging, in die Wege geleitet, Unterlagen vorbereitet."

Das der städtische Haushalt den Beschränkungen der Stabilisierungshilfe unterliegt, weiß Markus Popp. Trotzdem freut er sich eher auf seine Arbeit, als das er sie fürchtet.

Britta Heim neue Leiterin der Tourist-Info

Der 39-Jährige wird sich noch in viele Themen einarbeiten, Fortbildungen machen und Menschen aus dem Stadtleben kennenlernen, darunter die neue Leiterin der Tourist-Info Britta Heim. Sie ist , die auch erst seit 14. November als Elternzeit-Vertretung für Amina Hartke tätig. Als Kämmerer ist Popp auch Bindeglied für die Brückenauer Rhönallianz und für den Stadtwald zuständig.

Da drängt sich der Vergleich zu den fleißigen Bienchen auf. Die der Fuchsstadter als "schönen Ausgleich" nach getaner Arbeit bezeichnet. Mit ihnen sei man "gezwungen, ruhig und langsam zu arbeiten. Ich mag es, da runterzukommen."