In diesem Jahr trifft sich die Europäische Märchengesellschaft wieder in der Kurstadt. Außerdem feiert die Stadt 50 Jahre Bad-Titel. Zudem stehen große Veränderungen im Rathaus an.
Kaum ist das alte Jahr vergangen, kündigen sich die Ereignisse des neuen Jahres an. 2020 wird für die Stadt Bad Brückenau ein besonderes Jahr: Zum einen, weil große Veränderungen in der Kommunalpolitik anstehen, zum anderen, weil es mehr als einen Grund zum Feiern gibt. Manchem Bürger freilich erscheint es banal zu sein, dass die Stadt vor 50 Jahren den Titel "Bad" erhielt und seitdem - zumindest dem Namen nach - mit dem Bayerischen Staatsbad gleichzieht.
Kommunalpolitiker früherer Zeiten jedoch arbeiteten sich an diesem bürokratischen Akt regelrecht ab, so dass das Kulturbüro dem Jubiläum in diesem Jahr sogar eine eigene Ausstellung widmet. Den beiden Heilquellen, die direkt im Stadtgebiet liegen, gilt hier besondere Aufmerksamkeit. Die Siebener Quelle wurde im Jahr 1906 von sieben Bad Brückenauer Bürgern erschlossen. Der Georgi-Sprudel folgte ein Jahr später.
Beide Heilquellen legten die Grundlage für das heutige Bad Brückenau. "Es freut uns besonders, dass der Start unserer Bad Brückenauer Trinkkur ab diesem Jahr mit dem Jubiläum des Titels "Bad" zusammenkommt", würdigt Kathrin Romeis-Merten, Leiterin der Tourist-Info. In den vergangenen Jahren hat die Stadt die medizinische Wirkung der beiden Quellen untersuchen lassen. Insbesondere der Georgi-Sprudel hatte dabei sehr gut abgeschnitten. Die Krankenkassen haben daraufhin eine ambulante Trinkkur mit dem Georgi-Wasser anerkannt.
Wandernde Märchen
Da passt es hervorragend, dass Fachleute der Heilbäder aus ganz Bayern in diesem Jahr die Stadt besuchen. "Der Bayerische Heilbäderverband wird zum ersten Mal seine Frühjahrstagung in Bad Brückenau abhalten", kündigt Romeis-Merten an. Im April werden die Gäste erwartet. Sie werden - unter anderem - auch von eben dieser ambulanten Trinkkur hören, die seit Anfang des Jahres von Ärzten in ganz Deutschland verschrieben werden kann.
Wahrhaft märchenhaft geht es in Bad Brückenau vom 20. bis 24. Mai zu. Dann nämlich tagt die Europäische Märchengesellschaft wieder in der Stadt. Der internationale Kongress steht unter der Überschrift "Der Wanderer im Märchen - das wandernde Märchen". Dieser Slogan passt hervorragend in die Rhön. Es ist bereits das dritte Mal, dass sich die europäischen Märchenerzähler in der Kurstadt treffen. Annette Martin aus Bad Brückenau hat sie in die Stadt geholt.
Die wesentlichsten Veränderungen aber können noch nicht erzählt werden. Sie werden erst am 15. März entschieden, wenn in ganz Bayern die Bürger ihre politischen Vertreter wählen. Für Bad Brückenau bedeutet das einen neuen Bürgermeister und viele neue Gesichter im Stadtrat. Auch im Gebiet der Brückenauer Rhönallianz wird es spannend: Zumindest in Oberleichtersbach und Schondra haben bisher jeweils zwei Bürgermeisterkandidaten Interesse signalisiert. In Motten und Zeitlofs wechseln die Amtsinhaber auf jeden Fall, weil die bisherigen Bürgermeister nicht mehr antreten.
Musical im Staatsbad
Auch im Staatsbad verspricht es, ein verheißungsvolles Jahr zu werden - und zwar sowohl von den baulichen Veränderungen her als auch vom kulturellen Programm. Die Sanierung des Fürstenhofs ist zwar nicht pünktlich zum Jahreswechsel fertig geworden. Doch der Einzug der Limes Schlosskliniken steht bevor. Damit siedelt sich eine vierte Klinik im Staatsbad an, deren Privatpatienten gern gesehene Gäste in der Kurstadt sein werden. Im Februar wird es mit der Sanierung der Wandelhalle losgehen. Der Bau soll wieder mehr an sein historisches Vorbild anknüpfen und gleichzeitig einen moderneren Charakter bekommen.