Auf die Schanze, fertig, los!

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Sicher landet Franz Eisenmann nach seinem Sprung von der Kreuzbergschanze. Fotos: Sebastian Vogt
Sicher landet Franz Eisenmann nach seinem Sprung von der Kreuzbergschanze. Fotos: Sebastian Vogt
 
 
 
 
 
 
 
Dieses Bild von der Kreuzbergschanze wurde in den 1960er Jahren als Postkarte verkauft. Foto: privat
Dieses Bild von der Kreuzbergschanze wurde in den 1960er Jahren als Postkarte verkauft. Foto: privat
 

Seit 60 Jahren springen Wintersportler von den Kreuzbergschanzen. Inzwischen ist die Anlage auch für den Sommerbetrieb ausgebaut. An diesem Sonntag startet das Springen zum 10. Kloster-Kreuzberg-Pokal in Haselbach in der Rhön.

Die Sonne scheint, die Kids kommen in kurzen Hosen und T-Shirts zum Training, es ist spätsommerlich warm. Hier soll in wenigen Minuten Skispringen stattfinden? Ja, sogar zweimal in der Woche wird hier trainiert. Die Nachwuchsspringer des Rad- und Wintersportvereins Haselbach-Bischofsheim-Kreuzberg (RWV) machen das, was jeder nur aus dem Fernsehen kennt: Skispringen mitten im Sommer auf einer Mattenanlage.

Laura Kemmerzell und Roman Groß laufen zusammen in Richtung
Startbalken der K30-Schanze. Ihre Skier tragen sie auf den Schultern. Laura schnallt ihre Schuhe fest und überprüft die Bindung, danach sitzt sie auf dem Balken, die Ski sind schon in der Spur. Ein kurzes "Auf geht's!" ist von Trainer André Eichel zu hören und dann donnert Laura auch schon los in Richtung Schanzentisch und Aufsprunghügel. Mit dem heutigen Training ist Eichel zufrieden: "Die Kids haben gute Weiten gezeigt und sind für den Wettkampf am Wochenende gut gerüstet."

Wartung der Anlage ist aufwendig

Am Sonntag, 8. September, steht das Springen zum 10. Kloster-Kreuzberg-Pokal auf dem Programm. Ab 13 Uhr beginnen die Wettkämpfe an den Kreuzbergschanzen. In den verschieden Altersklassen werden circa 50 Teilnehmer an den Start gehen.

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Die Altersspanne reicht von Kindern über Erwachsene bis hin zu den Senioren.
Hans Beck, der Schanzenwart des RWV, und seine Helfer bauen gerade ein Zelt für das Event am Wochenende auf. Parallel läuft schon die Bewässerung der Anlagen, damit die Kinder mit dem Training beginnen können. Die Matten und der Auslauf müssen nämlich nass sein, sonst können die Sportler nicht starten. Mühevoll und nahezu fast immer täglich kümmert sich Beck um seine Schanzen.

"Die Schanzen sind in einem sehr guten Zustand", sagt Beck. Allerdings wäre der Rentner ohne die Mithilfe von Ferdinand Neumann und Helmut Enders aufgeschmissen. Der steile Hang an den Schanzen müsse zweimal im Jahr gemäht werden und auch sonst überprüft Beck regelmäßig, ob die Anlagen richtig funktionieren. "Alleine wäre das nicht zu schaffen, sie sind mir eine große Hilfe", erzählt Beck über seine Kollegen.

Rhönadler suchen Nachwuchs

Doch wie kam der Schritt zum Sommerspringen? "Naja, es ist bei uns ja auch nicht mehr so schneesicher im Winter, deshalb haben wir uns entschieden, auf die Sommer-Events zu setzen", sagt der Schanzenwart.
"Bei Wettkämpfen ist es die beste Möglichkeit, den Sport kennenzulernen", wirbt Trainer Eichel um Nachwuchs. Neun seiner jungen "Rhönadler" betreut Eichel in den verschiedenen Altersklassen im Verein. Auch beim RWV selbst wird kräftig neuer Nachwuchs gesucht. "Es ist jederzeit möglich, ein Schnuppertraining zu absolvieren. Wir trainieren jeden Mittwoch und Freitag ab 16.30 Uhr", macht Eichel gleich noch ein bisschen Werbung für den Verein.

Für den Wintersport hat der RWV schon einige Ideen. Trendsportarten sind groß im Kommen, da will auch der Verein in nichts nachstehen. Aber wie das Programm genau aussehen soll und welche Sportarten angeboten werden, wurde noch nicht beschlossen.