Aktive legen Hand an

2 Min
Andreas und Björn fertigen Seitenwände vor. Dazu benutzen sie selbstgefertigte Schablonen fürs exakte Anschrauben. Foto: Elisabeth Assmann
Andreas und Björn fertigen Seitenwände vor. Dazu benutzen sie selbstgefertigte Schablonen fürs exakte Anschrauben. Foto: Elisabeth Assmann
Alle wissen was zu tun ist
Alle wissen was zu tun ist
 
Alle packen mit an.
Alle packen mit an.
 
 
Andreas und Björn fertigen Seitenwände vor. Dazu benutzen sie selbstgefertigte Schablonen fürs exakte Anschrauben.
Andreas und Björn fertigen Seitenwände vor. Dazu benutzen sie selbstgefertigte Schablonen fürs exakte Anschrauben.
 
Dieter Ebert (rechts) bespricht Details
Dieter Ebert (rechts) bespricht Details
 
Vorsitzender Steffen Schärpf baut mit Andre Gensler die vorgefertigen Spindteile auf.
Vorsitzender Steffen Schärpf baut mit Andre Gensler die vorgefertigen Spindteile auf.
 
Auch ein Rohr tut es als Helmhalter
Auch ein Rohr tut es als Helmhalter
 

Die Diebacher Feuerwehr spart durch selbstgebaute Spinde eine Menge Geld. Und die Mitstreiter haben noch viel Spaß dabei.

Emsiges Treiben herrscht in den Dieber Feuerwehrräumen. Konzentriert wird gemessen, angelegt und geschraubt. Die Freiwillige Feuerwehr baut in Eigenregie 49 Spinde aus OSB-Platten und spart dadurch viel Geld. Denn ein einziger gekaufter Dreier-Spind kostet rund 800 Euro. Dagegen sind die jetzt aufgebrachten 2100 Euro Materialkosten ein echtes Schnäppchen.
Zehn Vereinsmitglieder arbeiten an diesem Tag im Umkleideraum. Jeder weiß, was er zu tun hat. Dafür sorgt Kommandant Dieter Ebert. Er behält den Überblick, koordiniert die Arbeiten: Zwei Feuerwehrleute befestigen die Seitenwände, die Jugendlichen fertigen die Teile vor, bringen Haken an, ein Mann flext Metallschienen in der Werkstatt auseinander. Immer wieder schaut Ebert sich um, und prüft, ob alle etwas zu tun haben. "Schreinern ist mein Hobby," bekennt der 41-jährigen Elektroingenieur. Zum Mitschreinern kommt er aber hier kaum. Denn er muss eher planen, das Material beschaffen. Aber man merkt man die Liebe zum Detail. Denn da stecken auch die Tricks, wie man Geld sparen und schneller montieren kann. So dienen als Ständer für den Helm abgesägte PU-Wasserrohre.
Schablonen werden benutzt, um Schrauben, Aufhänger an exakt die richtige Position zu bringen. Fast wie am Fließband werden die Teile vorgefertigt. Jeder Griff sitzt, jeder weiß, wo er anzupacken hat. Bei diesem Arbeitseinsatz überwiegen die jüngeren Feuerwehrleute von 16 bis 40 Jahren. "Aber oft profitieren wir auch von der Erfahrung der Älteren," lobt Ebert die Zusammenarbeit im Verein. "Mein Vater war schon aktiv in der Feuerwehr, mein jüngerer Bruder ist es auch. Hier arbeiten jung und alt zusammen, das stärkt die Dorfgemeinschaft."
Notwendig wurde die Umgestaltung der Feuerwehrräume laut Ebert vor allem aus zwei Gründen: Einerseits gehört jetzt mehr zur Grundausstattung und braucht daher mehr Platz. Andererseits hatten bisher nicht alle einen eigenen Spind. "Jetzt wollen wir, dass jeder seine eigene Ausrüstung und seinen festen Platz hat", sagt Ebert. Das verkürze beim Zusammensuchen der Ausrüstung und verstärkt das Zugehörigkeitsgefühl der Feuerwehrleute.
In einem Workshop haben acht Feuerwehrler sich im vergangenen Jahr zusammengesetzt und überlegt, wie der Raum effizient und ansprechend genutzt werden kann. Seit zwei Monaten wird gewerkelt. "Da lerne ich noch viel dazu und Spaß macht es auch," erklärt der 17-jährige Andreas Heid. Er und seine Freunde Björn und André sind schon zwei Jahre bei der Feuerwehr und mittlerweile Anwärter.
Nachwuchsprobleme haben die Diebacher Feuerwehrleute nicht. Von den rund 120 Vereinsmitgliedern sind 80 als Aktive einzustufen. Dazu kommen elf Jugendliche und zehn Anwärter. Für diese werden dann insgesamt 73 Spinde zur Verfügung stehen.
Solche Aktionen, bei denen gemeinsam gearbeitet wird, am Ende des Tages etwas zu sehen ist, stärkten den Gemeinschaftsgeist. "Da darf natürlich auch eine gescheite Brotzeit nicht fehlen," stellt einer der Fleißigen schmunzelnd von der Werkbank her klar. Wenn diese Aktion beendet ist, werden die Feuerwehrleute die Hände noch nicht in den Schoß legen. Dann kommt der Außenputz auf das Feuerwehrgebäude - vom beim Spindbau gesparten Geld.