Die Mitglieder der Gruppe "Nie wieder dick" haben in einem Jahr reichlich Pfunde purzeln lassen. Sie schwören auf die 30-Gramm-Fett-Methode. Mit diesem Mittel specken sie ab und erhöhen ihr Selbstbewusstsein.
Vor gut einem Jahr hat Ute Mohr ihr graues Shirt noch ausgefüllt. Heute ist es viel zu groß. Seit sie sich der Selbsthilfegruppe "Nie wieder dick" angeschlossen hat, hat sie 30 Kilogramm abgenommen. Das Geheimnis: Nicht mehr als 30 Gramm Fett pro Tag.
Im April 2013 gründete Ursula Nickel aus Nüdlingen die Gruppe. 65 Männer und Frauen kamen damals zum Startschuss. Geblieben ist ein harter Kern von 15 Abnehmwilligen.
"Manche haben gedacht es gibt ein Wundermittel. Ihnen ging es nicht schnell genug", sagt Ursula Nickel. Keine Pulver, keine Säfte, nur der Verzicht auf Fett, soll die ungewünschten Kilos purzeln lassen. "Man muss nichts extra kaufen, sondern kocht, mit dem, was man daheim hat", sagt Ursula Nickel. Dazu viel trinken und etwas bewegen, das sei die ganze Hexerei.
Genauer auf die Packung schauen Am Anfang dauere das Einkaufen
im Supermarkt etwas länger, ist sich die Damenrunde einig. Aber wenn man mal raus hat, wie viel Fett in welchem Lebensmittel steckt, sei es ganz leicht, den Überblick zu behalten. "Am Anfang habe ich auch gedacht, man muss viel rechnen, aber man fühlt sich irgendwann rein", sagt Juliane Roth. Während der Erkundung sei so mancher erschrocken, wie viel Fett und Zucker in den Produkten steckt. "Es ist keine Diät, sondern eine Ernährungsumstellung.
Es ist eh gesünder, mit weniger Fett zu kochen", sagt Gründerin Ursula Nickel.
Seit eineinhalb Jahren stehen auf dem Speiseplan der 53-Jährigen Kartoffeln statt Nudeln und Reis und selbstgemachtes Müsli. Eier verwende sie recht sparsam, da schon eines mit sieben Gramm Fett zu Buche schlage. Anstelle von Öl oder Butter bereitet sie Gemüse nur mit Wasser zu. "Das schmeckt wunderbar.
Es gibt tolle Rezepte."
Durchschnittlich haben die Mitglieder der Gruppe so zehn bis fünfzehn Kilogramm abgenommen. Ihre Motivation ist auch die Gemeinschaft: "Die Gruppe ist für mich ganz wichtig, auch wenn es gerade mal nicht weitergeht", sagt Helga Schneider. Ihre Waage zeigt inzwischen zwölf Kilogramm weniger an und das Wichtigste: Sie hält ihr Gewicht.
Neulinge holen sich Tipps Anja Panzer und
Melanie Keller aus Schweinfurt sind zum ersten Mal beim Gruppentreffen. Die jungen Mütter haben schon viel ausprobiert, doch nichts hat langfristig gewirkt. "Ich befinde mich in einem Kreislauf, aus dem ich nicht raus komme", sagt Melanie Keller. Beide fühlen sich unwohl und denken darüber nach, die 30- Gramm-Fett-Methode zu testen. Bei den Frauen wollen sie sich Tipps holen.
Die Stimmung ist locker.
Zwölf Damen sitzen in gemütlicher Runde und erzählen von der vergangenen Woche. Von Erfolgen aber auch Versuchungen. Dafür haben die Frauen eine Lösung: der Chaostag. "An diesem einen Tag in der Woche kann man mal sündigen. Aber nur an diesem Tag", sagt Ursula Nickel und lacht. Ihr bedeutet besonders viel, dass die Teilnehmer mit dem Schmelzen ihrer Pfunde gleichzeitig ihr Selbstbewusstsein in die Höhe jagen.
"Niemand, der stark übergewichtig ist, fühlt sich wohl in seiner Haut."
Gruppe Interessierte, die abnehmen wollen, treffen sich mittwochs um 18 Uhr im Café der KissSalis-Therme in Bad Kissingen. Nach einer Sommerpause findet das nächste Treffen 24. September statt. Vor gut einem Jahr gründete Ursula Nickel die unterfränkische Abnehmgruppe der Initiative "Nie wieder dick". Kontakt unter 0152/09272160.
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Prominenter Besuch Am Mittwoch, 8. Oktober, wird die Urheberin der Bewegung, Susanne Schmidt, in Bad Kissingen zu Gast sein. Sie rief vor sieben Jahren die erste "Nie wieder dick"-Gruppe ins Leben, nachdem sie innerhalb von sieben Monaten 57 Kilogramm abgenommen hatte. Sie ist einigen bekannt aus TV, Radio und Büchern.