Entdecke das Pompejanum in Aschaffenburg: Ein Ort voller Geschichte und Schönheit

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Das Pompejanum im Schlossgarten Aschaffenburg ist eine nachgebaute antike Villa.
Das Pompejanum im Schlossgarten Aschaffenburg ist eine nachgebaute antike Villa.
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Ausgrabungsfunde aus Pompeji bei Neapel dienten als Vorbilder für das Pompejanum.
Ausgrabungsfunde aus Pompeji bei Neapel dienten als Vorbilder für das Pompejanum.
CC0 / Pixabay / Alexandra_Koch

Im Pompejanum in Aschaffenburg erwarten dich Einblicke ins Leben der alten Römer. Die nachgebaute antike Villa ist nicht nur Kunstwerk und Museum, sondern auch Erholungsort mit mediterranem Flair.

Auf einem Felsen über dem Main steht im Aschaffenburger Schlossgarten das Pompejanum. Angeregt durch die Ausgrabungen Pompejis ließ König Ludwig I. hier eine antike römische Villa nachbauen. Sie wurde nicht bewohnt, sondern war zum Studium antiker Kultur gedacht. Der Originalbau aus dem 19. Jahrhundert wurde im Zweiten Weltkrieg von Bomben weitgehend zerstört. Ab 1960 wurde die Villa restauriert. Mitten im fränkischen Aschaffenburg tauchst du heute hier in die römische Antike ein.

Das Pompejanum im Schlossgarten: Museum und Kunstwerk

Das Pompejanum ist der Nachbau einer römischen Villa der Antike. Um das Pompejanum herum findest du einen mediterranen Garten mit Feigen, Mandelbäumen, Weinberg, Säulenpappeln und Kiefern. Dank des milden Klimas am Mainufer gedeihen die südländischen Pflanzen wunderbar. Hier ließ Ludwig I. sich eine mediterrane Ideallandschaft bauen. Der König hielt sich dort gerne auf und nannte Aschaffenburg sein "bayerisches Nizza". Bei einem Spaziergang durch den Garten kommt Urlaubsfeeling auf. Besonders schön ist es im Frühjahr, wenn der Blauregen und die Kirschbäume blühen. Im Herbst sind die leuchtend gelben Blätter des Weinbergs ein toller Anblick.

Das Pompejaneum ist ein Museum römischen, antiken Lebens. Um zwei Innenhöfe herum, findest du Empfangs- und Gästezimmer, Küche und Speisezimmer. Die Räume sind mit antiken Motiven und Mosaikfußböden ausgestattet. Seit 1994 sind hier außerdem originale römische Kunstwerke aus den Beständen der Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek in München zu sehen. Jährlich wechselnde Sonderausstellungen zu archäologischen Themen kannst du auch besuchen.

Ausgrabung von Pompeji als Vorbild und Namensgeber

Königs Ludwig I. von Bayern ließ das Pompejanum zwischen 1840 und 1848 bauen. Die Pläne stammten von seinem bayrischen Hofarchitekten Friedrich von Gärtner. Obwohl das Gebäude also gar nicht echt römisch ist, bekommst du einen authentischen Eindruck vom Leben reicher Römer der Antike.

1839 hatte der König die Ausgrabungen der vom Vesuv verschütteten Stadt Pompeji besucht. Nun wünschte er sich eine ideale Nachbildung eines römischen Wohnhauses. Die Villa war nicht als Wohnhaus gedacht, sondern sollte Kunstbegeisterten das Studium antiker Kultur möglich machen. Im 19. Jahrhundert waren die Ausgrabungen von Pompeji und die Beschäftigung mit der Antike groß in Mode. Die Villa ist nach dem Vorbild der römischen Stadtvilla Casa dei Dioscuri (Haus des Castor und Pollux) in Pompeji gestaltet. Der Architekt, der Bauleiter Carl Ludwig Louis und der beteiligte Maler Joseph Schlotthauer waren ebenfalls zu Studien nach Pompeji gereist. So lag es wohl nahe, das Ganze später "Pompejanum" zu nennen.

Im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bomben vor allem die um das Atrium gelegenen Räume. Von 1960 an wurde das Pompejanum nach und nach rekonstruiert und die Wandgemälde neu gemacht. Dabei orientierte man sich an Schwarzweißfotos der Originale von 1848, versuchte also, den Urzustand der Villa wieder herzustellen.

Einblicke in das Leben der römischen Antike

Von außen wirkt die gelbe Villa eher schlicht. Es gibt kaum Fenster. Die Villa ist wegen ihrer raffinierten Bauweise dennoch innen hell und freundlich. Die Räume sind um zwei Innenhöfe angeordnet, von denen sie Licht erhalten.

Um die beiden Innenhöfe, einer mit Wasserbecken ("Atrium"), der andere begrünt ("Viridarium"), liegen im Erdgeschoss: Empfangs- und Gästezimmer, Küche und zwei Speisezimmer ("Triclinium"), Räume für Bedienstete und sogar eine Toilette ("Latrine"). Im Obergeschoss befinden sich Schlaf- und Wohnräume. Die Räume sind mit Fresken und Mosaikfußböden nach antiken Vorbildern ausgestattet. Auch das Atrium mit den hohen Säulen, Mosaikfußböden und gemalten Fabelwesen an der Decke ist ein Kunstwerk. Vom zweiten Stock hast du einen tollen Blick über den Main, Weinberge, den Schlossgarten und zum Schloss Johannisburg.

Du siehst im Pompejanum auch original römische Bronze- und Marmorplastiken und Alltagsgegenstände. Zwei Götterthrone aus Marmor gehören zu den wertvollsten Ausstellungsstücken. Die ausgestellten antiken Kunstwerke stammen größtenteils aus den Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek in München.

Fazit

Das Pompejanum ist Kunstwerk und Museum zugleich. Hier erwartet dich antike Kunst und du erfährst einiges über die Gedankenwelt und das Leben der alten Römer. Tipp: Die angebotene Smartphone-Führung bietet nicht nur für Kinder viele Infos rund ums Pompejanum und die Antike.

Die wunderschönen bunten Wandmalereien, Skulpturen, ein bepflanzter und bemalter Innenhof, ein plätschernder Brunnen: Das Pompejanum lädt zum Genießen und Entspannen ein.

In einer Viertelstunde zu Fuß durch den Schlossgarten erreichst du übrigens eine weitere Aschaffenburger Sehenswürdigkeit: das Schloss Johannisburg. Mehr über Spuren der Römer in Franken erfährst du hier.