Schulers Biobackhaus in Dietenhofen hat beinahe alle Filialen an andere Akteure übergeben. Nur ein einziger Standort wird befindet sich noch in Händen der regionalen Bäckereikette.
In Mittelfranken kam es nach einer überraschenden Betriebsauflösung unlängst zu einer Versteigerung: Die Schulers Biobackhaus GmbH mit Sitz in Dietenhofen (Landkreis Ansbach) trennte sich im Lauf des Jahres von ihren Filialen. Das Inventar des Unternehmens - Öfen, Lieferfahrzeuge und sonstige Bäckereiausstattungen - kam nun unter den Hammer.
Das Ende des mittelfränkischen Bäckereibetriebs erfolgte vergleichsweise unerwartet, zumal eine einschneidende Krise erst kurz zuvor abgewandt worden war. Im Sommer 2023 hatte die kleine Bio-Bäckerei-Kette einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Ansbach gestellt. Inhaber Günter Schuler hatte zuvor erst 2022 die Traditionsbäckerei Held mit allen Angestellten übernommen und den Betrieb auf "Bio" umgestellt. Trotz der Rettung ging es mit den Bäckereifilialen nicht allzu lang weiter.
Nach Trennung von Filialen: Geretteter Bäckereibetrieb versteigert sein Inventar
Zum Insolvenzbeginn hatte Schulers Biobackhaus etwas mehr als hundert Angestellte, wie Rechtsanwalt Jörg Franzke im Juni 2023) im Gespräch mit inFranken.de erklärte. Nach damaligem Stand gab es laut Unternehmensangaben elf Verkaufsstellen sowie drei Cafés. Die einzelnen Standorte befanden sich in Dietenhofen, Ansbach, Trautskirchen, Feuchtwangen, Fürth, Zirndorf und Nürnberg. Der angeschlagene Bäckereibetrieb sollte in Eigenverwaltung fit für die Zukunft gemacht werden.
Obwohl dies gelang, gab man in diesem Jahr gleichwohl so gut wie alle Verkaufsstandorte in andere Hände. Zwei Ansbacher Filialen werden etwa seit 17. Juni 2024 von der in Bechhofen sitzenden Firma "Der orange Beck" betrieben. Die Schulers Biobackhaus GmbH selbst hat mittlerweile nur noch eine einzige Location inne, wie ein Blick auf die Firmenwebseite zeigt: das Café Krokant in der Ansbacher Altstadt. Warum die restlichen Filialen abgestoßen wurden, ist unklar. Eine entsprechende Anfrage von inFranken.de vom Sommer dieses Jahres blieb vonseiten des Unternehmens unbeantwortet.
Teile des einstigen Equipments der Bäckereifilialen wechselten nun im Zuge einer Onlineauktion den Besitzer. Kaffeeautomaten, Tortenringe, Brotkisten, Industriewaagen, Arbeitstische und Kühlzellen wurden im Netz versteigert. Auch Fritteusen, Blechwagen und Fahrzeuge aus dem Fuhrpark zählten zu den angebotenen Gegenständen - ebenso eine sogenannte Brötchenanlage.
Mehr als 500 Einzelposten: Ausstattung von Schulers Biobackhaus kann besichtigt werden
Bis Montag (28. Oktober 2024) waren über die Plattform restlos.com zahlreiche Gebrauchsgüter aus dem Fundus der fränkischen Bio-Bäckerei-Kette erwerbbar. In der Auktionsübersicht waren mehr als 500 Einzelposten einsehbar.
Auch die Ansbacher Familienbäckerei Rager hat in diesem Jahr ihre Pforten dauerhaft dichtgemacht - nach rund 100 Jahren schließen. Im August musste derweil die Familienbäckerei Motsch aus dem unterfränkischen Bad Kissingen ihren Betrieb einstellen. Der ehemalige Inhaber hat sich jetzt beruflich neu orientiert - sein künftiger Job steht in starkem Kontrast zu seiner alten Tätigkeit.