Im Raum Ansbach ist die Asiatische Tigermücke nachgewiesen worden. Das Landratsamt hat bereits erste Maßnahmen ergriffen. Was macht das Insekt so gefährlich?
Im Landkreis Ansbach ist jüngst die Asiatische Tigermücke entdeckt worden. Das Insekt gilt als das "tödlichste Tier auf der Welt" - und ist in ganz Deutschland auf dem Vormarsch. Nun hat das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) den ersten Fund bestätigt, teilt das Ansbacher Landratsamt mit. Bereits vor einiger Zeit wurde die gefährliche Mücke in Würzburg nachgewiesen und auch in Fürth hat sich bereits eine Population des Tieres etabliert. Die Tigermücke ist hierzulande nicht heimisch. "Sie wurde durch den globalen Warenhandel und den Reiseverkehr eingetragen", erklärt das Landratsamt.
Mittlerweile findet sie auch in Bayern immer häufiger geeignete Lebensräume, was auch durch das stetig wärmere Klima begünstigt wird. "Ihr aggressives Stechverhalten kann zu starken Einbußen der Lebensqualität der Bevölkerung beim Aufenthalt im Freien führen", heißt es in der am Donnerstag (5. September 2024) veröffentlichten Mitteilung. Besonders gefährlich sind demnach nicht die Stiche selbst - die Problematik sei, dass die Asiatische Tigermücke "verschiedene Krankheitserreger wie Dengue- und Zika-Viren übertragen kann". Insgesamt können rund 20 Virusarten durch die Tigermücke übertragen werden: Wie du den Mückenstich rechtzeitig erkennst und behandelst, erfährst du hier.
Asiatische Tigermücke im Raum Ansbach auf dem Vormarsch - Merkmale, Prävention und Schutzmaßnahmen
Weil die Asiatische Tigermücke gefährliche Krankheiten übertragen kann, sei es wichtig, ihre Verbreitung genau zu beobachten und die Population möglichst einzugrenzen. Wie das Landratsamt Ansbach mitteilt, sei im Landkreis nun der entsprechende Fund eines Bürgers in Detwang (Stadt Rothenburg ob der Tauber) bestätigt worden. In Kooperation mit dem LGL seien bereits mit ersten Präventionsmaßnahmen begonnen worden: "Ziel ist es zunächst herauszufinden, ob es sich um einen Einzelfund handelt oder ob es Hinweise darauf gibt, dass sich bereits eine vermehrungsfähige Population der bildet", heißt es.
Die Mücke ist kleiner als die meisten einheimischen Arten und lässt sich an verschiedenen Merkmalen erkennen: Sie hat eine Größe von fünf bis 10 Millimetern und ist damit eine relativ kleine Stechmücke. Man findet eine einzelne weiße Linie, der von ihrem Hinterkopf über den Rücken bis zum Flügelansatz reicht. Insgesamt hat sie einen schwarz-weiß geringelten Körper und Beine, am hintersten Beinpaar finden sich gar fünf weiße Ringe und nicht zuletzt macht sich das Insekt über sein aggressives Stechverhalten, auch tagsüber, bemerkbar, erklärt das Landratsamt. "Das Gesundheitsamt wird im Bereich Detwang Fallen aufstellen, um Hinweise auf eine mögliche Population zu erhalten", heißt es. Doch auch die Bevölkerung könne mithelfen, eine ungezügelte Verbreitung zu verhindern.
Da die Asiatische Tigermücke ihre Eier bevorzugt in kleineren Wasseransammlungen ablegt, empfiehlt das Landratsamt beispielsweise, Wasserbehälter wie Regentonnen, aber auch Zaunrohre, Baumhöhlen oder andere Vertiefungen abzudecken, unbenutzte Vasen, Behälter, Reifen, Gartengeräte oder Gießkannen trocken zu lagern und auch Regenrinnen regelmäßig auf Wasseransammlungen zu kontrollieren. Weitere Schutzmaßnahmen haben wir hier zusammengefasst. Zudem heißt es, "Bürgerinnen und Bürger sollten wachsam sein" und weitere Funde der Asiatischen Tigermücke melden. Zur genauen Bestimmung können trockene, möglichst unversehrte Exemplare an die Adresse des LGL, (LGL, Landesinstitut für Tiergesundheit II, Sachbereich TG 6.3, Veterinärstr. 2, 85764 Oberschleißheim) gesendet werden. Weitere Nachrichten aus Ansbach liest du hier.