Mit Salmonellen verseuchtes Kebab aus Polen könnte für mehrere Krankheitsfälle und einen Todesfall in Österreich sowie weiteren europäischen Ländern verantwortlich sein. Auch Deutschland ist betroffen.
Die österreichische Gesundheitsbehörde hat über einen wahrscheinlichen Zusammenhang von Salmonellenerkrankungen in mehreren europäischen Ländern und Hühner-Kebab aus Polen informiert. In Österreich seien zwischen Februar und Anfang Juli insgesamt 27 Menschen erkrankt, einer davon sei gestorben, hieß es am Mittwoch (16. August 2023) von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in Wien. Laut der Mitteilung seien drei unterschiedliche Salmonellenstämme aufgetreten:
So seien seit Februar 14 Personen an Salmonella Enteritidis ST11 CT9791 erkrankt, berichtet die AGES. Betroffen seien Personen im Alter zwischen 10 und 64 Jahren in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Wien. Erkrankungsfälle mit diesem Stamm wurden auch aus anderen europäischen Ländern gemeldet. Letzter bekannter Erkrankungsfall in Österreich war im Mai 2023. Ein weiterer Ausbruch betrifft ebenfalls Salmonellen (Salmonella Enteritidis ST11 CT13755), sieben Personen in Österreich im Alter zwischen fünf und 63 Jahren in den Bundesländern Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und Wien sind seit April daran erkrankt, ein 63-jähriger Kärntner ist verstorben. Letzter bekannter Erkrankungsfall war Anfang Juli. Im Zuge der Abklärung dieses Ausbruchs zeigte sich, dass ein weiterer Salmonellenstamm (Salmonella Enteritidis ST11 CT2114) für weitere sechs Erkrankungsfälle in Österreich und auch für Fälle in mehreren anderen europäischen Ländern verantwortlich ist. Betroffen sind Personen im Alter zwischen sieben und 75 Jahren in den Bundesländern Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg. Letzter bekannter Erkrankungsfall sei laut Behörde Anfang Juli gewesen.
Salmonellen in Kebab aus Polen - auch Deutschland betroffen
Auch in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Dänemark und Norwegen ist es zu Krankheitsfällen gekommen, wie aus einer früheren AGES-Meldung von Anfang August hervorgeht.
Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin teilte dazu am Mittwoch mit, dass in Deutschland zehn Salmonellen-Fälle registriert worden seien. «Es gibt derzeit drei Ausbruchsgeschehen, die möglicherweise mit der Berichterstattung aus Österreich in Verbindung stehen», hieß es.
Die österreichische Behörde kam dem Ursprung der Infektionen auf die Spur, nachdem fast alle Erkrankten angegeben hatten, kurz zuvor Hühner-Kebab gegessen zu haben. Weitere Untersuchungen ergaben, dass alle betroffenen Lokale Spieße aus Polen verwendeten.
Polen ist größter Produzent von Geflügelfleisch in der EU
Zwischen März und August hat Polen andere europäische Länder neunmal über Salmonellen-verseuchtes Hühner-Kebab informiert, wie aus der Datenbank des Europäischen Schnellwarnsystems für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) hervorgeht.
Nach Angaben des polnischen Landwirtschaftsministeriums von Ende März ist Polen der größte Produzent von Geflügelfleisch in der EU, der zweitgrößte Exporteur dieses Fleisches in der Staatengemeinschaft und der viertgrößte weltweit. Schätzungen zufolge lag die Produktion im Jahr 2022 bei über drei Millionen Tonnen, was einem Anstieg von 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Mehr als die Hälfte der Produktion wird exportiert.
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