Die Sterberate im Oktober 2022 liegt 19 Prozent über den Vorjahren - Corona-Infektionen sind dafür aber nur zum Teil verantwortlich. Wieso sterben also immer noch so viele Menschen, wenn die Pandemie doch fast vorbei ist?
Seit Beginn der Corona-Pandemie ist der Begriff Übersterblichkeit besonders oft gefallen. Er bezeichnet ein statistisches Phänomen: Mehr Menschen sterben, als in einem bestimmten Zeitraum statistisch gesehen üblich wäre. Die Zahl der Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind, hatten in den vergangenen zwei Jahren einen großen Einfluss auf die Übersterblichkeit. Aber wieso sind die Zahlen auch jetzt noch so hoch?
Laut dem Statistischen Bundesamt lag 2022 die Zahl der Sterbefälle in Deutschland jeden Monat über den mittleren Werten der vergangenen vier Jahre. Im Schnitt sind bislang neun Prozent mehr Menschen pro Monat gestorben als sonst. Jonas Schöley vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock spricht dabei im BR von einer "signifikanten Erhöhung".
Übersterblichkeit steigt weiter: Woran liegt es, wenn nicht an Corona?
Der erste deutliche Anstieg der Todesfälle war in den Sommermonaten von Juni bis August. Die Übersterblichkeit lag jeweils neun, zwölf und elf Prozent über den Werten aus den Vorjahren. Grund für die erhöhte Sterblichkeit war dem Statistischen Bundesamt zufolge der besonders heiße Sommer und der Anstieg der Corona-Zahlen. Dass es einen Zusammenhang zwischen Todesfällen und Hitze gibt, ist unter Experten unbestritten: "Insbesondere in höheren Altersgruppen kommt es infolge hoher Temperaturen regelmäßig zu einem Anstieg der Mortalität", lautet das Kernergebnis einer Forschungsarbeit, an der das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des DWD, das Robert Koch-Institut und das Umweltbundesamt beteiligt waren. Für die Publikation wurden Daten von 1992 bis 2021 ausgewertet.
Auch aus medizinischer Sicht ist das Ergebnis schlüssig. So ist es zum Beispiel eine große Belastung für Herz und Kreislauf, den Körper bei hohen Temperaturen herunterzukühlen. Der große Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen kann außerdem zu Nierenversagen führen, vor allem bei älteren Menschen. Die genaue Ursache für die hohen Sterbezahlen im Sommer werden aber erst Mitte 2023 erfahren. Dann gibt das Statistische Bundesamt eine abschließende Einordnung ab, die auch die Todesursachenstatistik miteinbezieht. Ebenso werden die Sterbefälle noch ins "tatsächliche Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt", so das Bundesamt. So soll zum Beispiel der Alterungsprozess der Bevölkerung berücksichtigt werden.
Im September und Oktober kann die Übersterblichkeit aber nicht mit einer Hitzewelle oder steigenden Corona-Todesfällen erklärt werden. Die Werte lagen im September zehn Prozent und im Oktober sogar 19 Prozent über den Vorjahren. Laut Statistischem Bundesamt könne Corona nur zum Teil die große Differenz erklären. Die Alterung der Bevölkerung wirke sich ebenfalls nur geringfügig aus. "In welchem Ausmaß weitere Faktoren zu den erhöhten Zahlen im Oktober beigetragen haben, lässt sich derzeit nicht einschätzen", hieß es in einer Mitteilung aus dem Oktober.
Indirekte Folgen von Corona könnten Sterberate erhöhen
Experten wie Schöley haben aber eine erste Vermutung, was die Ursache für die Übersterblichkeit sein könnte. Der Forscher sieht in seinen Berechnungen die Zahlen des Bundesamtes bestätigt. "Das ist schon eine substanzielle Übersterblichkeit, die man auch robust nachweisen kann. 2020 war es eins zu eins: Covid-Sterbefälle und Übersterblichkeit hingen klar zusammen. Auch 2021 wurde das meiste noch von Covid-Sterblichkeit erklärt. Im Herbst 2022 lässt sich nur noch in etwa die Hälfte mit registrierter Covid-Sterblichkeit erklären", sagt er im Gespräch mit dem BR. Schöley halte es für plausibel, dass wir in diesem Jahr die indirekten Effekte der Pandemie mehr zu sehen kriegen.
Ein Beispiel dafür seien England und Wales. Dort sei die Übersterblichkeit zum Teil dadurch verursacht worden, dass die Menschen weitaus mehr als zehn Minuten auf einen Krankenwagen warten mussten. Das habe mit der Überlastung des Krankenhaussystems zu tun, und damit indirekt mit Corona, so Schöley.
ich kenne eine Fall in dem ein Mensch mit Herzinfarkt zwar schnell erste Versorgung durch Sanitäter bekam, dann aber 2 Stunden rum telefoniert wurde bis ein Bett gefunden wurde. Das Pflegepersonal arbeitet am Limit, auch wegen coronabedingter Ausfälle. Ausser Applaus nur heisse Luft! Gegen Corona haben wir die Impfung als Mittel der ersten Wahl- Menschen die sich nicht Impfen lassen oder gar dagegen rumschwurbeln haben Mitschuld an dieser Übersterblichkeit. Nur auf die Toten mit Corona hinzuweisen ist schon mehr als menschenverachtend
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Das hätte dann aber auch in den Jahren 2020 und '21 schon der Fall sein müssen. Und sogar noch erheblicher. Inzwischen sind rund 76% der Bevölkerung vollständig geimpft und ein großer Teil der Ungeimpften hat inzwischen natürliche Abwehrkräfte durch eine Infektion entwickelt. Entsprechend niedrig ist auch die Hospitalisierungsrate wegen Covid-Symptomen. Etwa zwei drittel der "Covid Patienten" in den Krankenhäusern sind primär wegen anderer Beschwerden in Behandlung, Covid ist nur eine Nebendiagnose. So ganz schlüssig ist ihre Erklärung also nicht...
Dieser Artikel ist nicht gut recherchiert, die Sterblichkeit bei Erwachsenen zwischen 20 und 60 Jahren ist deutlich erhöht, bei Kindern ebenso. 2020 hatten wir eine Untersterblichkeit, trotz Corona. Es gibt viele Forscher die sehen einen Zusammenhang zwischen Impfung und Todeszahlen, nur das darf im besten Deutschland aller Zeiten nicht genannt werden, ich bin mir sicher dieser Kommentar wird von dieser "neutralen" Zeitschrift wieder nicht veröffentlich. Übrigens ich bin (leider) 3mal geimpft...die Impfung schützt ja nachweislich nicht vor Ansteckung oder Weitergabe, auch das Märchen vom "Schutz vor einem schweren Verlauf" wurde nirgendswo geprüft und das sind keine Verschwörungstheorien sondern die Aussage der Pfizer-Direktorin Janine Small vor dem EU-Parlament am 15.10.2022. Es wird Zeit das die Medien in Deutschland endlich aufwachen und nicht immer nur "Neues Deutschland" spielen...
Hmm... ist nicht diesen Sommer auch zur zweiten Boosterimpfung aufgerufen worden? Aber das kann sicher nicht Ursache sein, denn die Impfung ist ja sicher und man schützt sich und andere...