Überlebende erinnern an Befreiung

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Der ehemalige Buchenwald-Häftling Viktor Savytskyi aus der Ukraine steht am Sonntag (11.04.2010) vor dem Lagertor in Buchenwald bei Weimar. Foto: Martin Schutt dpa
Ein Teilnehmer des Kaddisch (Gebet) am Jüdischen Denkmal im Konzentrationslager Buchenwald trauert. Fotos: Michael Reichel dpa/
 
Überlebende des Konzentrationslagers Buchenwald gehen am Sonntag (11.04.2010) durch das Eingangstor des Lagers mit der Innschrift "Jedem das seine".
 
Barbara Lopuszanska aus Polen, Überlebende des Konzentrationslagers Buchenwald, steht am Sonntag (11.04.2010) auf dem Gelände des Lagers.
 
Ein Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald salutiert am Sonntag (11.04.2010) vor der Gedenkplatte am ehemaligen Appellplatz.
 
Überlebende, US-Veteranen und Angehörige gedenken am Sonntag (11.04.2010) in Buchenwald bei Weimar der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald vor 65 Jahren.
 
Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU), Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und Thüringens Kultusminister Christoph Matschie (SPD, r-l) gedenken am Sonntag (11.04.2010) ...
 
Bundestagspräsident Norbert Lammert steht am Sonntag (11.04.2010) auf dem ehemaligen Appellplatz des Konzentrationslagers Buchenwald.
 
Wiktor Karpus aus der Ukraine, Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald, steht am Sonntag (11.04.2010) auf dem Gelände des Lagers.
 
. Am 11. April 1945 hatten US-Soldaten 21000 Häftlinge befreit. Foto: Michael Reichel dpa
 
Mit einer Kranzniederlegung auf dem ehemaligen Appellplatz wird der 56 000 Toten gedacht, die im dem KZ in den Jahren 1937 bis 1945 verhungerten oder ermordet wurden.
 

Etwa 100 Überlebende und US-Veteranen haben am Sonntag der Befreiung des NS-Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar vor 65 Jahren gedacht.

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) sagte: "Freiheit, Demokratie, Toleranz und Menschlichkeit müssen immer wieder verteidigt und errungen werden." Der Schwur der Buchenwalder, eine Welt des Friedens und der Freiheit aufzubauen, sei noch nicht erfüllt.

Bewaffnete Häftlinge hatten am 11. April 1945 nach der Flucht der SS das Lager übernommen. Stunden später befreiten US-Soldaten die 21 000 Überlebenden, darunter 904 Kinder und Jugendliche. Rund 250 000 Männer, Frauen und Kinder aus ganz Europa hatten die Nationalsozialisten nach Buchenwald deportiert. Es war Ende des Zweiten Weltkrieges das größte Konzentrationslager auf deutschem Boden.

Der Präsident der internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos, Bertrand Herz, erlebte als 16-Jähriger die Hölle von Buchenwald. Er appellierte an die Jugend: "Seien Sie nicht nur Zeugen unseres Gedenkens, sondern Träger der Werte, die wir immer verteidigt haben: den Kampf gegen jede Form von Ausgrenzung und für die gegenseitige Achtung und die Solidarität unter den Menschen."

Lautes Klatschen und Rufe "Das ist die Wahrheit" gab es, als der Schriftsteller und ehemalige spanische Kulturminister Jorge Semprun, der selber Gefangener in Buchenwald war, an den bewaffneten Aufstand der Häftlinge erinnerte. Sie marschierten mit deutschen Gewehren und Panzerfäusten den US-Truppen entgegen. Semprun war 22 Jahre alt und trug eine Panzerfaust.

 Seit Samstag können die Namen und Daten von rund 38.000 Toten von Buchenwald im Internet nachgelesen werden. Das digitale Totenbuch ist den Opfer und ihren Angehörigen gewidmet.