Mit vier Kameras und Greifarm ausgerüstet, könne der Roboter näher an die Brandfläche herankommen, sagte Brigadegeneral Jürgen Karl Uchtmann am Donnerstag. Auf diese Weise lasse sich ein klareres Lagebild erstellen.
"Manipulationsfahrzeug Teodor" soll helfen - Löschhubschrauber "nicht sinnvoll"
Mithilfe von "Manipulationsfahrzeug Teodor" - so die offizielle Bezeichnung des Roboters - können nach Bundeswehrangaben etwa "Kampfmittel und behelfsmäßige Sprengvorrichtungen auf Abstand entdeckt, identifiziert, bewertet und beseitigt werden".
Zur Frage eines möglichen Einsatzes eines Löschhubschraubers der Bundeswehr sagte Uchtmann, derzeit sei das über dem munitionsbelasteten Gebiet nicht sinnvoll. Der Helikopter müsste so hoch fliegen, dass er dann aus der Luft nicht gut ausreichend löschen könne. Es müsse auch verhindert werden, dass Munition möglicherweise "den Hubschrauber vom Himmel holt".
Die Einsatzkräfte haben dennoch damit begonnen, das Feuer einzudämmen. In einem Radius von 1000 Metern um das Feuer herum begannen sie damit, die angrenzenden Waldgebiete zu bewässern. Das soll ein Ausbreiten der Flammen erschweren. Auch die Bundeswehr ist im Einsatz. Wohngegenden sind nach Erkenntnissen der Feuerwehr nicht in Gefahr. "Das werden wir verhindern", sagte ein Sprecher. Die nächsten Wohngebäude seien mindestens zwei Kilometer entfernt. Verletzte habe es bislang nicht gegeben.
Explosion war kilometerweit zu hören
Nach Angaben eines Polizeisprechers ist noch völlig unklar, wie es am frühen Donnerstagmorgen zu der Explosion kommen konnte. Die Explosion war nach Angaben von Anwohnern kilometerweit zu hören.
Auf Aufnahmen der Feuerwehr sind dicke Rauchschwaden zu sehen, die über dem Brandgebiet ziehen. Es sei davon auszugehen, dass die hohe Trockenheit in der Gegend den weiteren Verlauf des Feuers beeinflussen werde, hieß es.
"Der Wald ist knochentrocken", sagte am Donnerstag Jan Thomsen, Sprecher der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. Die Wälder hätten sich durch die vergangenen Dürreperioden nicht erholen können. Zur Frage, wie sinnvoll ein Sprengplatz im Wald überhaupt noch sei, sagte er: "Mit den Sicherheitsfragen werden wir uns beschäftigen, wenn die Brandursache geklärt ist."
Warnung an die Bevölkerung, Avus und Bahnverbindungen gesperrt
Die Feuerwehr warnte die Bevölkerung dringend davor, den Wald am Donnerstag zu betreten. Das Gebiet ist großräumig abgesperrt. Derzeit würden Aufnahmen einer Drohne und eines Polizeihubschraubers zusammengeführt und ausgewertet, so der Sprecher. Der Regional- und der S-Bahnverkehr in Richtung Westen sind unterbrochen. Die S-Bahn-Linie S7 fährt von Berlin aus nur noch bis Grunewald, wie ein Bahnsprecher sagte. Beim Regionalverkehr werden demnach die Linien RE1 und RE7 derzeit mit Halt in Charlottenburg über Golm umgeleitet. Die Halte Potsdam Hauptbahnhof und Berlin-Wannsee entfallen. Die Linien RB21 und RB22 sind zwischen Berlin-Wannsee und Berlin-Friedrichstraße unterbrochen. Nach Potsdam gelangen Fahrgäste nach wie vor mit der S1.
Im Fernverkehr ist lediglich die Intercity-Verbindung in Richtung Magdeburg/Hannover/Stendal/Amsterdam betroffen. Die IC-Züge werden derzeit über Spandau umgeleitet. Stopps in Berlin-Wannsee und Potsdam entfallen. Die Autobahn Avus in Berlin bleibt voraussichtlich den ganzen Tag über gesperrt.
Die Behörden warnten die Bevölkerung über den Brand auf den Warnapps. Anwohner sollen Fenster und Türen geschlossen halten. Lüftung und Klimaanlagen sollen ausgeschaltet werden. Das Jagdschloss Grunewald bleibt aufgrund des Feuers in dem Gebiet am Donnerstag geschlossen. Gefahr für das Jagdschloss bestehe aber nicht, teilte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg am Vormittag mit.
mit Material der dpa
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bis zu 50 Tonnen Kampfmittelmunition und illegale Feuerwerkskörper ..soso
...die dann einen Waldbrand auslösen. Wie kann man sowas im Wald deponieren? Daran sieht man schon wie weit der Horizont reicht. Da bleibt einem wieder mal die Spucke weg.
In diesem Land läuft so viel falsch, dass man Bestseller darüber schreiben könnte.