Leere Regale bei dm, Rossmann und Müller: Bleibt da so?

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Lieferprobleme bei dm, Müller, Rossmann & Co.: Regale bleiben leer - wird das Problem noch schlimmer?
Lieferprobleme bei dm, Müller, Rossmann & Co.: Regale bleiben leer - wird das Problem noch schlimmer?
NEWS5 / Schröder

In Drogerien wie dm, Müller und Rossmann stehen Kund*innen derzeit öfter vor leeren Regalen. Grund dafür ist neben dem Ukraine-Krieg und den Lieferengpässen wegen der Corona-Pandemie ein neues EU-Verbot, welches Anfang März in Kraft getreten ist.

  • Vermehrt leere Regale bei Drogerien wie dm, Müller und Rossmann. 
  • Märkte wechseln regelmäßig ihr Sortiment - doch Ukraine-Krieg setzte noch eins drauf
  • Nun kommt auch noch ein neues EU-Verbot
  • Corona sorgte bereits für Lieferengpässe

In Drogerien wie dm, Rossmann, Müller & Co. werden derzeit einige Produkte knapp: Ein Grund dafür ist der Ukraine-Krieg, dessen Folgen in Deutschland bereits spürbar sind: Die Benzin- und Dieselpreise schießen in nie gekannte Höhen, Weizen wird knapp und teuer und sogar der Speiseöl-Verkauf wird stellenweise reglementiert. Doch die Gründe für die leeren Regale in Drogeriemärkten sind vielfältiger und nicht alleine auf den Krieg zurückzuführen.

Leere Regale bei dm, Müller und Rossmann: "Eine Katastrophe"

Es ist im Grunde ein normaler Prozess, dass in Drogerie-Filialen immer wieder Produkte aus dem Sortiment genommen werden. dm nimmt in regelmäßigen Abständen Anpassungen in seiner Produkt-Palette vor. Neue Produkte werden eingeführt und Artikel, die weniger gekauft werden, werden nicht mehr nachbestellt. Normalerweise bekommen Kunden davon kaum etwas mit. Doch es gibt auch Ausnahmen.

Aktuell gibt es große Aufregung wegen Windeln von dm, die nicht mehr im Laden zu finden sind. Eine Facebook-Userin teilt mit, dass dies für sie und ihre Tochter "eine Katastrophe" sei. Ihre kleine Tochter vertrage nämlich keine anderen Windelmarken. Der Aufruhr war dermaßen groß, dass sich dm sogar selbst zu Wort meldete und verkündete, dass es die "Rascal + Friends"-Windeln noch online gibt.

Dieser Fall zeigt bereits, dass schon ein einziges fehlendes Produkt für Verbraucher starke Auswirkungen haben kann. In Zukunft könnte sich diese Szenarien sogar noch häufen. Denn seit März gilt ein neues EU-Verbot, von dem viele Drogerie-Produkte betroffen sind.

dm, Rossmann & Co. müssen Produkte aus dem Sortiment nehmen - wegen EU-Verbot

Ab März könnte eine ganze Reihe von Produkten aus den Regalen verschwinden. Der Hintergrund ist, dass der für einige Kosmetika typische Inhaltsstoff "Lilial" – in der Fachsprache auch Butylphenyl Methylpropional genannt – seit 1. März EU-weit verboten ist und Produkte, die diesen Stoff beinhalten, nicht mehr verkauft werden dürfen. Der Stoff "Lilial" wird in der Kosmetikindustrie wegen seiner blumigen Note gern als Duftstoff verwendet - in Kosmetika, Deos, Parfüms oder Waschmitteln. Seit März darf der Stoff jedoch nicht mehr in Shampoos & Co. verwendet werden. Ein harter Schlag für Drogerien wie dm, Müller oder Rossmann.

Doch das Verbot hat auch einen guten Grund: Der synthetische Duftstoff – der vergleichbar mit dem Geruch von Maiglöckchen ist – steht im Verdacht, Allergien auszulösen und das Erbgut zu schädigen. Das Beratergremium der EU-Kommission warnte schon 2019 ausdrücklich vor dem Inhaltsstoff und merkte an, dass der Stoff in Form von Haarsprays oder Deos leicht in die Lunge kommen kann. Seit August 2020 wird der Duftstoff in der EU offiziell sogar als "reproduktionstoxisch" - also fruchtbarkeitsgefährdend und fruchtschädigend - eingestuft.

Dieses Verbot führt nun dazu, dass in manchen Drogerien die Regale zunehmend leerer werden. Vom "Lilial"-Verbot betroffene Produkte müssen ersetzt werden - und das ist gar nicht so einfach. Lieferengpässe aufgrund von des Ukraine-Kriegs und der Corona-Krise stellen die Märkte noch immer vor große Probleme.

Ukraine-Krieg und Corona-Krise spielen Rolle bei Lieferengpässen

"Bestimmte Markenprodukte können uns wegen Corona seit Monaten nicht mehr regulär geliefert werden. Von einigen Herstellern bekommen wir teilweise bloß noch ein Fünftel der ursprünglichen Menge", sagt eine Müller-Mitarbeiterin beispielsweise gegenüber der Berliner Morgenpost. Im schlimmsten Fall sind die Drogerie-Regale einfach leer. Manche Einzelhändler boykottieren auch bewusst Produkte aus Russland.

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Etliche Russen-Produkte werden bei Aldi, Lidl & Co. überhaupt nicht mehr verkauft. Kunden müssen sich also in Zukunft weiter auf viele Veränderungen einstellen und ihren Konsum unter Umständen anpassen. 

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