Kind (7) in Leipzig stirbt nach Stichverletzungen durch Schwester (13) - kocht eine alte Debatte neu hoch?

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Mit mehreren Stichen soll eine 13-Jährige in Leipzig ihre Schwester verletzt haben. Die Siebenjährige stirbt. Der Fall beschäftigt die Behörden noch weiter, auch wenn die Tat an sich klar scheint. Der Fall könnte neuen Wind in eine alte Debatte bringen.

Update vom 27. Oktober 2024: Weitere Ermittlungen zu totem Kind in Leipzig

Nach den Stichverletzungen, an denen eine Siebenjährige in Leipzig starb und die mutmaßlich durch ihre ältere Schwester zugefügt wurden, laufen die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft weiter. Obwohl die 13-Jährige nicht strafmündig sei, gehe es darum, die Umstände der Tat aufzuklären, betont ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Leipzig. Das Mädchen sei körperlich unverletzt und werde den Angaben einer Polizeisprecherin zufolge weiterhin psychologisch in einer spezialisierten Klinik betreut.

Details zu den tödlichen Verletzungen des jüngeren Mädchens waren zunächst nicht bekannt, eine Obduktion der Leiche wurde veranlasst. Wann diese durchgeführt wird und wann es erste Ergebnisse gibt, sagte die Sprecherin nicht. Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Polizei sprachen von einem besonders tragischen Fall.

Demnach soll die 13-Jährige am Freitagabend auf ihre jüngere Schwester eingestochen haben, als die Eltern nicht im Haus waren. Nach der Tat soll die Ältere selbst die Polizei verständigt haben. Die Beamten fanden das schwer verletzte Kind in einem Mehrfamilienhaus im Leipziger Stadtteil Kleinzschocher. Das Mädchen wurde ins Krankenhaus gebracht, wo es laut Polizei bald darauf starb. Eine mögliche Tatwaffe mit Spuren sei sichergestellt worden. Angaben zur Art der Stichwaffe machte die Polizei zunächst nicht.

Diskussion um Absenkung der Altersgrenze für Strafmündigkeit 

Als die Eltern noch am Freitagabend über die Tat informiert wurden, sei ein Kriseninterventionsteam dabei gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Solche Teams sind darauf spezialisiert, Angehörigen in Krisensituationen, wie bei Verbrechen oder Unfällen, beizustehen.

Das Strafgesetzbuch sieht vor, dass Personen unter 14 Jahren als schuldunfähig gelten. Zuletzt wurde häufiger diskutiert, ob die Altersgrenze für Strafmündigkeit gesenkt werden sollte. Hintergrund waren auch besonders extreme Fälle, in denen Kinder als Täter beziehungsweise Tatverdächtige galten. 

So soll etwa im April ein damals 13 Jahre alter Junge einen Mann ohne festen Wohnsitz in Dortmund mit Messerstichen getötet haben. Auch der Fall Luise aus NRW ist vielen im Gedächtnis geblieben: Zwei Mädchen im Alter von damals 12 und 13 Jahren gestanden, die Schülerin erstochen zu haben. Die Ermittlungen waren im Herbst 2023 eingestellt worden, da die beiden Kinder in diesem Fall strafrechtlich nicht belangt werden konnten. 

Jugendamt kann eingreifen

Auch wenn Kinder unter 14 Jahren nicht strafmündig sind, kann das Jugendamt Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass diese Kinder keine weiteren Straftaten begehen.

Ursprungsmeldung vom 26. Oktober 2024: Mädchen (7) stirbt nach Stichen an schweren Verletzungen

Ein sieben Jahre altes Mädchen ist in Leipzig durch mehrere Stiche schwer verletzt worden und wenig später gestorben. Erste Hinweise von Polizei und Staatsanwaltschaft deuten darauf hin, dass die 13-jährige Schwester des Mädchens für die Verletzungen verantwortlich sein könnte, wie die Polizei am Samstag (26. Oktober 2024) mitteilte.

Die mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt, erklärte eine Polizeisprecherin auf Anfrage. An dieser seien Spuren gefunden worden. Um welche Art von Stichwaffe es sich handelte, sagte die Sprecherin nicht. Die 13-Jährige habe selbst den Notruf gewählt.

Am Freitagabend (25. Oktober 2024) wurden die Behörden zu einem Mehrfamilienhaus im Leipziger Stadtteil Kleinzschocher gerufen, wo das Kind schwer verletzt entdeckt wurde. Es wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo es kurz darauf verstarb. Laut Polizeiangaben erhält die 13-jährige Schwester zurzeit psychologische Betreuung in einer Spezialklinik.

Obduktion der Leiche angeordnet

"Die Eltern waren zum Zeitpunkt des Einsatzes nicht zu Hause, wurden aber noch am Abend informiert", sagte eine Polizeisprecherin. Ein Kriseninterventionsteam sei dabei gewesen, als die Eltern in Kenntnis gesetzt wurden. Solche Teams sollen in akuten Notlagen Angehörige etwa von Verbrechens- und Unfallopfern unterstützen. 

Nun gelte es, die Hintergründe zu klären. Polizei und Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen aufgenommen. Weitere Details zu den tödlichen Verletzungen machte die Sprecherin nicht bekannt.

Laut Polizei wurde eine Obduktion des Leichnams angeordnet. Wann diese stattfinden wird und wann erste Ergebnisse zu erwarten sind, sagte die Sprecherin nicht.

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Vorschaubild: © Hendrik Schmidt (dpa)