Etwa vier Wochen waren sie weg, jetzt kehren sie zurück: kostenlose Bürgertests durch geschultes Personal. Am Freitag kündigte Jens Spahn (CDU) die Rückkehr an ...
Matthias Balk/dpa
Erst wurden sie abgeschafft, jetzt sollen sie zurückkehren: kostenlose Bürgertest durch geschultes Personal. Jetzt ist klar, wann. Auch Ärzte bekommen Impfanreize.
Die Corona-Lage in Deutschland spitzt sich weiter zu: Am Donnerstag (11.11.2021) waren die gemeldeten Neuinfektionen mit 50.196 so hoch wie noch nie. Auch die Inzidenz erreicht aktuell jeden Tag einen neuen Spitzenwert. In Bayern sind Krankenhäuser laut Markus Söder teilweise "maximal am Limit" - nicht nur für Bayerns Ministerpräsident ist Zeit zum Handeln.
Am Freitagvormittag (12.11.2021) traten auch deswegen der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts in Berlin vor die Presse. "Wir werden wieder wöchentlich an dieser Stelle zur Corona-Lage berichten", verkündete Jens Spahn zu Beginn der Pressekonferenz.
Kostenlose Bürgertest kehren zurück - Veranstaltungen vor Absage?
Es sollte nicht die einzige Ankündigung in diesem Rahmen sein. Denn: Die kostenlosen Bürgertests werden wieder kommen. Wie bereits angekündigt, soll das vor vier Wochen stark eingeschränkte Angebot mit Gratis-Schnelltests durch geschultes Personal samt Bescheinigung wieder für alle kommen. Eine Verordnung dafür solle ab diesem Samstag gelten, sodass Angebote Anfang nächster Woche starten dürften.
In seinen Augen reicht das allerdings nicht aus. Es brauche 3G am Arbeitsplatz, auch über Veranstaltungen müsse diskutiert werden und mindestens Auflagen gemacht werden. Auch werde man mehr Anreize zum Impfen schaffen - auch für die durchführende Ärzte.
Mit einer geplanten Verordnung sollen Ärzte statt der bisherigen 20 Euro ab Dienstag 28 Euro als Vergütung erhalten, außerdem einen neuen Wochenendzuschlag von 8 Euro. Spahn verwies darauf, dass Impfungen schon anziehen. In dieser Woche seien mehr als 4,3 Millionen Dosen bestellt worden, was eine Vervierfachung verglichen mit den vergangenen Wochen sei. Neben den Praxen gebe es wieder mehr als 170 Impfstellen und rund 600 mobile Teams.
Volle Intensivstationen: RKI-Chef rechnet die Folgen der aktuellen Neuinfektionen vor
Über Absagen gewisser Veranstaltung müsse man nachdenken, schiebt RKI-Chef Lothar Wieler hinterher. "Es ist fünf nach zwölf", sagt er. Vier Landkreisen haben am Freitag bereits die Inzidenz von 1000 überschritten - drei davon liegen in Bayern.
Mit Blick auf die vollen Intensivstationen äußert Wieler Bedenken, dass man neue Corona-Regeln daran orientiert. "Das Ziel muss doch sein, dass die Menschen gar nicht erst eingewiesen werden müssen", so Wieler in der Pressekonferenz. Und er rechnet vor, wie sich die über 50.000 Neuinfektionen vom Donnerstag (11.11.2021) auf die Krankenhäuser auswirken werden.
So prognostiziert der RKI-Chef, dass 3000 Fälle der Donnerstag-Neuinfektionen in Kliniken landen müssten und davon 350 Patienten auch ein Bett auf der Intensivstation brauchen werden. Mit Blick auf die aktuelle Auslastung der Stationen in den Krankenhäusern keine guten Aussichten. Auch in Franken waren am Freitag die meisten Krankenhäuser zu über 80 Prozent ausgelastet.
"Wir müssen entschlossen handeln", fordert Jens Spahn und fordert die 2G-Plus-Regel für Veranstaltungen. Dort hätten zudem zu wenige Kontrollen stattgefunden, fügt er an. Die sogenannte 2G-Plus-Regel bedeutet, dass nur noch Geimpfte und Genesene mit einem aktuellen und negativen Coronatest Einlass bekommen.
Für Jens Spahn führt jetzt nichts mehr an einer Ministerpräsidentenkonferenz vorbei. Zwar sei es schwierig, trotz Übergang zwischen zwei Bundesregierungen zu handeln, aber das sei "von großer Wichtigkeit". Diese soll am Donnerstag (18.11.2021) stattfinden. Unabhängig davon aber sei klar: "Vor uns liegen schwere Wochen und Monate", fügt RKI-Chef Lothar Wieler hinzu.
srü/mit Material der dpa
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