Keine Quarantäne für Geboosterte? Forscher warnt Bund und Länder - "keine gute Idee"
Die Gesundheitsminister schlagen vor, die Quarantäne-Vorschriften zu lockern. Doch dabei gibt es ein Risiko, wie ein Epidemiologe warnt.
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Die Quarantäne-Regeln für Corona-Infizierte in Deutschland sollen geändert werden. Für Menschen mit Booster-Impfung könnten Bund und Länder sogar eine Ausnahme beschließen - doch das könnte riskant seien, wie der Epidemiologe Hajo Zeeb erklärt.
In Deutschland wächst die Sorge vor einer Omikron-Welle. Bund und Länder beraten daher am Freitag (7. Januar 2022) über neue Corona-Maßnahmen, darunter auch Änderungen der Quarantäne-Regeln. Laut einem Vorschlag der Gesundheitsminister sollen die Quarantäne-Zeiten verkürzt werden, für Geboosterte ist sogar eine Ausnahme möglich. Auch die Kultusminister fordern eine Überarbeitung der Regeln, um die Schulen weiter offen halten zu können. Doch es gibt einen Haken, wie ein Forscher aus Bremen erklärt.
Kurz vor dem Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage hat Epidemiologe Hajo Zeeb auf die Wichtigkeit von Tests bei einer möglichen Verkürzung der Quarantäne hingewiesen. Bisherige Erkenntnisse sprächen dafür, dass der Großteil der Übertragungswahrscheinlichkeit bei der Omikron-Variante in den ersten sieben Tagen nach der Ansteckung liege, erläuterte der Experte vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen der Deutschen Presse-Agentur. Wenn man hier einen PCR-Test oder zwei Schnelltests einführe, "könnte das ein Weg sein, die Isolation von Infizierten früher zu beenden, und so von den langen 14 Tagen herunterzukommen".
Für Quarantäne von Kontaktpersonen könnte ähnliches gelten, teilte Zeeb weiter mit. Ganz auf Quarantäne für Geboosterte zu verzichten "dürfte aber keine gute Idee sein". Omikron werde beispielsweise etwa 2,5- bis 3,5-fach infektiöser als Delta eingestuft.
mit dpa
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