Unterschiedliche Auffassungen zum Genesenenstatus bei Lauterbach und Buschmann
Vertreten unterschiedliche Auffassungen zum Genesenenstatus: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (l, SPD), und Finanzminister Marco Buschmann (FDP).
Der vom Robert-Koch-Institut verkürzte Genesenenstatus schlägt weiter hohe Wellen. Jetzt stellt sich auch die FDP gegen die Haltung des SPD-geführten Gesundheitsministeriums und schließt sich der Forderung der Gesundheitsministerkonferenz an, dem RKI die Entscheidungsgewalt zu entziehen.
Der Streit um den verkürzten Genesenenstatus, der Mitte Januar vom Robert-Koch-Institut (RKI) eingeführt wurde, sorgt jetzt auch für Konfrontation innerhalb der Regierungsparteien.
Bei einem Treffen am vergangenen Montag (31. Januar 2022) konnten sich die Gesundheitsminister zwar nicht auf eine Rückkehr zum Genesenstatus nach sechs Monaten verständigen. Doch wie bild.de berichtet, wurde bei dieser Konferenz der Landes-Gesundheitsminister (GMK) beschlossen, dass das RKI die Macht über denen Genesenenstatus verlieren müsse.
Weiter Streit um Genesenenstatus: Gesundheitsminister wollen RKI entmachten
Laut dem Nachrichtenportal solle künftig wieder in Verordnungen geregelt sein, wer in Deutschland wie lange als geimpft und genesen gilt. Das RKI solle nicht mehr alleine festlegen, wie lange ein Genesenenstatus gültig ist.
Die entsprechenden Verordnungen seien "dergestalt zu ändern", dass der Genesenenstatus "wie in den Fassungen bis zu 14.01.2022 wieder unmittelbar im Verordnungstext geregelt" werde.
Bild.de zufolge habe das Gesundheitsministerium ausweichend auf eine Anfrage geantwortet, wie es mit der Entscheidung der Gesundheitsminister umgehen wird: Man nehme den Beschluss der Länder "natürlich ernst", wird das Ministerium zitiert: "Aber die Verordnung haben die Bundesländer mit beschlossen. Daran ändert auch ein GMK-Beschluss nichts."
Das führt zu Spannungen in der Ampel-Koalition: Im Gegensatz zu Lauterbach befürwortet Justizminister Marco Buschmann die Forderung der Länder. Zur Frage, ob er die Umsetzung des GMK-Beschlusses unterstütze, sagte der FDP-Politiker zu Bild: "Aus rechtsstaatlicher Sicht würde ich das begrüßen."
FDP-Fraktionschef: Parlament sollte über Genesenenstatus entscheiden
Auch FDP-Fraktionschef Christian Dürr will schnelle Beratungen mit SPD und Grünen über die Zuständigkeit für die Entscheidung zum Corona-Genesenenstatus. "Ich finde, die Gesundheitsminister in Bund und Ländern haben recht: Über den Genesenenstatus sollte wieder im Parlament entschieden werden. Nach zwei Jahren Pandemie dürfen wir uns keine rechtlich fragwürdigen Freiheitseingriffe mehr erlauben", sagte Dürr am Dienstag (1. Februar 2022) der Deutschen Presse-Agentur.
Dürr äußerte sich ähnlich wie sein Parteifreund, Justizminister Buschmann: "Die Gesundheitsminister haben darüber beraten und nun festgestellt, dass dieses Verfahren nicht sinnvoll ist. Das nehmen wir sehr ernst", sagte Dürr. "Wenn die Gesundheitsminister sich mehrheitlich dafür aussprechen, sollten wir diese Regelung ändern."
Laut Bild gebe es große Zweifel, ob die RKI-Vollmacht überhaupt verfassungskonform ist. In einem Gutachten habe der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages es "kritisch" gesehen, dass diese Regelung aufgrund der "hohen Grundrechtsrelevanz" vollständig der Exekutive (also dem RKI) überlassen werde.
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Hier wäre der Kanzler gefordert entsprechend einzugreifen um größeren Schaden im Ansehen und dem Vertrauen in die Regierung zu vermeiden. Auch der Sonderstatus der Abgeordneten wäre Chefsache, aber vielleicht hätte man nicht so viele Stahlhelme an die Ukraine liefern sollen, dann bräuchte sich der Scholz nicht wegducken
Bamberger147
Wir haben einen Kanzler? Leider merkt man davon seit der Bundestagswahl gar nichts...
margotchen
Das Vertrauen ist schon weg . Das kommt auch nicht mehr wieder .
Hier wäre der Kanzler gefordert entsprechend
einzugreifen um größeren Schaden im Ansehen
und dem Vertrauen in die Regierung zu vermeiden. Auch der Sonderstatus der Abgeordneten wäre Chefsache, aber vielleicht
hätte man nicht so viele Stahlhelme an die
Ukraine liefern sollen, dann bräuchte sich der Scholz nicht wegducken
Wir haben einen Kanzler? Leider merkt man davon seit der Bundestagswahl gar nichts...
Das Vertrauen ist schon weg .
Das kommt auch nicht mehr wieder .