Große Lücke in den Regalen: Supermärkte verkaufen kein Maggi und Thomy mehr

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Bereits in den vergangenen Monaten kam es aufgrund unterschiedlicher Preisvorstellungen zu Differenzen zwischen Händlern und Märkten. Jetzt werden einige deutsche Supermärkte werden nicht mehr mit Produkten des Herstellers Nestlé beliefert. Mit dem Lieferstopp will der Hersteller eine Preiserhöhung erzwingen.

In den vergangenen Monaten haben Lieferengpässe immer wieder für ungewohnte Blicke in leere Supermarktregale geführt. Besonders der Krieg in der Ukraine wirkt sich auf die Produktion und den Vertrieb den Lebensmitteln aus. Doch jetzt führten unterschiedliche Preisvorstellungen zwischen Herstellern und Händlern vermehrt zu Lieferstopps vieler Produkte.  

Auch der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé reißt mit einem Stopp seiner Lieferungen große Lücken in die Supermarktregale. So fehlen aktuell beispielsweise Produkte von Maggi und Thomy in den Märkten. 

Lieferstopp für Maggi und Thomy: Nestlé will Preise erhöhen

Grund dafür sind Forderungen nach einem Preisaufschlag im "zweistelligen Prozentbereich", berichtet die Lebensmittel Zeitung. Die Händlerkooperation Retail Trade Group (RTG), zu der gleich mehrere bekannte Ketten gehören, lehnte diese jedoch ab und verlangte stattdessen aufgrund der rückläufigen Inflation Preisnachlässe. Der Marktriese Nestlé reagierte darauf mit einer Einschränkung seiner Lieferungen an die neun Handelsunternehmen der RTG. 

Dabei handelt es sich um die Märkte Rossmann, Metro Deutschland, Globus, Bartels-Langness, Bünting, Netto, Tegut, K+K Klaas & Kock und Georg Jos. Kaes. Bereits in der Vergangenheit hatte sich die Händlerkooperation mit Unternehmen wie Danone, Mondelez und Unilever zerstritten. Diese Differenzen konnten aber geklärt werden. 

Bei der Meinungsverschiedenheit mit Nestlé handelt es sich allerdings um den "aktuell größten Streitfall mit einem Lieferanten“, heißt es in der Lebensmittel Zeitung. Zurzeit beschränkt der Konzern seinen Lieferstopp aber nur auf die Marken Maggi und Thomy. Andere Produkte wie Pizza, Kaffee oder Tiernahrung sind bisher weiter in den Regalen vorhanden.

Retail Trade Group lehnt Forderungen ab

Ob das so bleibt, ist ungewiss. Sollten sich der Preiskampf weiter hinziehen, könnte Nestlé auch vor diesen Sortimenten keinen Halt machen. 

Name: Nestlé
Gründung: 1866
Sitz: Vevey und Cham (Schweiz)
Mitarbeiter: 273.000 (im Jahr 2020)
Umsatz:  84,3 Milliarden CHF (im Jahr 2020)

Erst kürzlich war Maggi von einem Rückruf betroffen. Darüber hinaus waren unterschiedliche Preisvorstellungen bereits in der Vergangenheit ein Streitthema zwischen Händlern und Herstellern. Erst im letzten Jahr hatten sie für einen Lieferstopp von Mars-Produkten bei Edeka und REWE geführt.