Kliniken melden steigende Corona-Zahlen: Kommt die Pandemie im Herbst zurück?

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Aktuell steigen die Corona-Zahlen in Deutschland wieder, was auch an der neuen Varianten EG.5 liegt. Auch wenn das Niveau im Vergleich mit Werten aus der Pandemie sehr niedrig ist, gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer aus

Die Kliniken registrieren zum Ende des Sommers eine steigende Zahl von Corona-Infektionen, allerdings auf niedrigem Niveau. "Es gibt wieder höhere Infektionszahlen, es gibt auch wieder mehr Covid-positiv getestete Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, der Rheinischen Post am Montag (28. August 2023). "Wir haben keine absolute Immunität gegen Covid, von daher wird es immer wieder Infektionsausbrüche geben", erläuterte Gaß.

Von einer neuen Corona-Welle will der Mediziner aber nicht sprechen. Das sei alles noch auf einem so geringen Niveau, "dass wir nicht von einer Welle reden sollten". Für den Herbst und Winter rechnet Gaß wie in den vergangenen Jahren aber noch mit weiteren Nachholeffekten von anderen Atemwegserkrankungen. Er appellierte daher an die Menschen, sich gegen Grippe impfen zu lassen, um mögliche Belastungen für die Krankenhäuser abzuwenden. Besonders Mitarbeiter im Gesundheitswesen sowie Risikopatienten und ihre Angehörigen sollten ihren Impfstatus bei Corona und Influenza auf dem aktuellen Stand halten, riet Gaß.

Steigende Corona-Zahlen: Experten gehen von hoher Dunkelziffer aus

Das Robert Koch-Institut (RKI)  hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass die Zahl der im Labor bestätigten Corona-Nachweise seit etwa sechs Wochen wieder steigt. In der Woche zuvor waren es knapp 4000 Fälle bundesweit. Das Niveau ist somit sehr niedrig, aber auch kaum mehr direkt vergleichbar mit Werten aus der Pandemie, als viel häufiger getestet wurde. Für Experten ist klar, dass es eine hohe Dunkelziffer an Infizierten gibt.

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Der Anstieg der Meldezahlen geht laut Bericht einher mit einem steigenden Anteil der Variante EG.5. Diese war Anfang August von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in die Kategorie "Virusvarianten von Interesse" hochgestuft worden. Fachleute gehen jedoch nicht von einer besonderen Gefährlichkeit der manchmal auch Eris genannten Variante aus.

Angesichts steigender Zahlen von bestätigten Corona-Fällen in Deutschland hat der Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb im Verdachtsfall zu Selbsttests aufgerufen. "Wer Erkältungssymptome hat, sollte sich jetzt wieder testen, um eine Corona-Infektion zu erkennen und möglichst niemanden anzustecken", sagte der Experte vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die Tests funktionieren weiterhin zuverlässig, auch bei der neuen Variante."

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Vorschaubild: © Martin Schutt (dpa-Zentralbild)