AfD-Vertraute fordert "Genozid an Moslems" in Deutschland - Staatsschutz ermittelt
Die Verbindungen zwischen AfD und "Identitären" sind einer RTL-Recherche zufolge eng. Auf einer Party in Wien wurde von einem Völkermord geschwärmt und der Holocaust verharmlost.
Collage inFranken.de: Adam Jones Adam63, CC BY-SA 3.0 ; Paul Zinken/dpa/Archiv
Auf einer Geheimparty der rechtsextremen "Identitären Bewegung" in Wien hat eine junge Frau gegenüber verdeckt recherchierenden RTL-Reportern einen Massenmord an Muslimen in Deutschland gefordert. Sie war zu diesem Zeitpunkt Mitglied der AfD - und verfügte über enge Kontakte in den Bundestag.
RTL Extra veröffentlichte am Dienstagabend eine investigative Reportage, die brisante Verbindungen zwischen der AfD und der rechtsextremen Identitären-Bewegung kurz vor den bevorstehenden Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen enthüllt. Laut Beitrag recherchierten Reporter vier Monate lang undercover und konnten dabei zahlreiche Verflechtungen zwischen der AfD und den Identitären aufdecken.
Die Sendung zeigte unter anderem geheime Aufnahmen einer Party in Wien, an der die RTL-Reporter inkognito teilnahmen. Eine anwesende Frau äußerte sich dabei laut RTL schockierend zum Holocaust: "Es waren keine sechs Millionen Juden. Es waren ja höchstens 175.000 vergaste Juden. Ich find's geil, dass es stattgefunden hat, das muss ich ehrlich sagen. Die Juden haben ja schon damals Kinder misshandelt und so einen Scheiß." Sie forderte auch einen Massenmord an Muslimen in Deutschland - das könnte jetzt strafrechtliche Konsequenzen haben.
Völkermord "war sehr geil": Schockierende RTL-Reportage zu Verbindungen zwischen AfD und Identitärer Bewegung
"Deutschland braucht ein Srebrenica 2.0", sagte die Frau im Wortlaut mit Anspielung auf das grausame Kriegsverbrechen im Bosnien-Krieg. "95 war Srebrenica, der Genozid an den Moslems. War sehr geil." Nach Angaben von RTL stellte sie sich als AfD-Mitglied vor. Die Reporter fanden heraus, dass die Frau zu diesem Zeitpunkt wohl enge Verbindungen zur Partei bis in den Bundestag hielt. Ein Bild im Beitrag zeigt sie zum Beispiel zusammen mit der Berliner AfD-Chefin Kristin Brinker.
Außerdem gibt es Werbefilme mit ihr für die Junge Alternative (JA) - die Jugendorganisation der Partei. Des Weiteren zeigt sie sich eng vertraut mit Marie-Thérèse Kaiser, die im Abgeordnetenbüro von AfD-Chefin Alice Weidel arbeitet. GegenüberRTL hatte die AfD angegeben, dass die Frau die Partei nach den Recherchen mittlerweile verlassen habe. Der Sender sieht darin einen "interessanten zeitlichen Zufall".
Wie der österreichische Kurier berichtet, habe die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) infolge der in Wien getätigten Äußerungen nun Ermittlungen wegen mutmaßlich strafbarer Handlungen aufgenommen. Nach Informationen des Innenministeriums seien derzeit Untersuchungen gegen mehrere Personen im Gange, die verdächtigt werden, strafbare Handlungen begangen zu haben. Die genauen Straftatbestände, wie etwa Verhetzung oder ein Verstoß gegen das österreichische NS-Verbotsgesetz, waren bis zum Donnerstag (29. August 2024) jedoch noch nicht eindeutig festgelegt. Es wurde demnach bestätigt, dass die Ermittlungen "umfassend" erfolgen würden. Derweil wächst in Deutschland die Sorge, dass ein hoher Sieg der AfD Sachsen und Thüringen unregierbar machen könnte.
Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen
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