Die Erhöhung ist nur der erste Schritt, der zweite folgt laut Bundesregierung im Juli 2025. Insgesamt soll der Stundenlohn um bis zu 14 Prozent steigen.
Flugtickets werden teurer
Wer mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen möchte, muss sich ab Mai auf höhere Preise einstellen. Zum 1. Mai steigt die Ticketsteuer je nach Entfernung um über 20 Prozent. Die Bundesregierung erhofft sich davon Millionen an Mehreinnahmen, um Löcher im Haushalt zu stopfen. Denn die Steuer betrifft alle Passagiere, die von einem deutschen Flughafen abheben. Der Aufschlag wird zwar von den Fluggesellschaften gezahlt, die die Kosten aber voraussichtlich an die Fluggäste weitergeben.
- Kurzstrecken (innerhalb Deutschlands und der EU): 15,53 Euro pro Flugticket (zuvor: 12,73 Euro)
- Mittelstrecken (bis zu 6000 Kilometer Entfernung): 38,72 Euro pro Flugticket (zuvor: 32,25 Euro)
- Langstrecken (mehr als 6000 Kilometer Entfernung): 70,83 Euro pro Flugticket (zuvor: 58,06 Euro)
Besonders bei Billigflügen wird die Steuer somit künftig mehr ins Gewicht fallen. Einige Strecken werden sich für die Airlines womöglich nicht mehr lohnen. Die Lufthansa hat bereits angekündigt, dass sie ihr Angebot überprüfen werde. "Wenn wir von kleineren Flughäfen nur noch mit halb vollen Maschinen fliegen, müssen wir überlegen, ob wir bestimmte Flüge noch anbieten", so Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister im Gespräch mit der "Welt".
Weitere Änderungen im Überblick
100-prozentiger Biodiesel
Nicht nur beim Fliegen gibt es Änderungen: Autofahrer können künftig Diesel tanken, der zu 100 Prozent aus Abfallstoffen wie Frittenfett hergestellt wurde. Bislang konnten sie dem herkömmlichen Diesel nur beigemischt werden. Die Neuregelung greift voraussichtlich ab Mai, ein genaues Datum ist noch nicht bekannt. Gleich mehrere Sorten Biodiesel gehen dann an den Start: XTL, B10 und HVO. Autofahrer sollten vor dem Tanken jedoch dringend prüfen, ob ihr Wagen die Diesel-Alternativen überhaupt verträgt.
Infos beim Neuwagenkauf
Wer einen Neuwagen kauft, bekommt vom 1. Mai an mehr Informationen beim Händler. Vorgeschrieben sind spezifische Verbrauchs- und Emissionsangaben. Auch ändert sich die Methodik für die CO2-Farbskala: Ein Pkw wird wie bisher von A (grün) bis G (rot) eingeteilt, aber das Gewicht spielt jetzt keine Rolle mehr. Auch die möglichen CO2-Kosten über zehn Jahre müssen ausgewiesen werden.
DB Streckenagent
Die Smartphone-App DB Streckenagent der Deutschen Bahn wird am 2. Mai eingestellt. Mit dem Angebot konnten sich Fahrgäste beispielsweise über aktuelle Störungen alarmieren lassen. Künftig soll es diese Funktion in der App DB Navigator geben.
Klinik-Atlas soll an den Start gehen
Voraussichtlich am 16. Mai soll der staatliche Klinik-Atlas zu Leistungsangeboten und Behandlungsqualität der Kliniken an den Start gehen. Patientinnen und Patienten sollen dann online vor einer geplanten Operation zum Beispiel nachschauen können, in welchem Krankenhaus der Eingriff wie häufig vorgenommen wurde.
Neues Feld auf Ausweisen
Wer einen neuen Personalausweis oder Reisepass beantragt, findet bei der Abholung ein neues Feld darauf, in das ein möglicher Doktortitel eingetragen wird. Zuvor hatten Titel vor dem Nachnamen gestanden, was aber ausländische Grenzbehörden irritiert hatte. Das neue Feld soll Kontrollen vereinfachen.
Neue KfW-Antragsrunde für Heizungsförderung
Ab Ende Mai können planmäßig auch Eigentümer von Mehrfamilienhäusern und Wohnungseigentümergemeinschaften Zuschüsse für einen Heizungstausch bei der Förderbank KfW beantragen. Seit Ende Februar waren zunächst Eigentümer von Einfamilienhäusern an der Reihe. Bezuschusst werden bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten für den Kauf und Einbau einer neuen, klimafreundlichen Heizung.
Schweizer Strafzettel
Deutsche Falschparker oder Raser, die in der Schweiz ein Knöllchen bekommen, werden vom 1. Mai an durch die Bundesrepublik zur Kasse gebeten. Umgekehrt können auch Schweizer Verkehrssünder leichter belangt werden. Die neue Regelung gilt, wenn die Geldforderung insgesamt 70 Euro beziehungsweise 80 Franken übersteigt.
KI-Warnhinweise von Facebook-Konzern
Der Facebook-Konzern Meta wird beginnend im Mai mehr von Künstlicher Intelligenz erzeugte oder manipulierte Fotos und Videos mit Warnhinweisen auf seinen Plattformen lassen, statt sie zu löschen. Bei den Regeln geht es um Inhalte zu wichtigen Themen, bei denen die Öffentlichkeit in die Irre geführt werden könnte.
Eurovision Song Contest
Zuschauer in Deutschland müssen sich an eine Neuerung gewöhnen: Radiomoderator Thorsten Schorn kommentiert den ESC in diesem Jahr für die ARD. Er tritt in die Fußstapfen von Moderatoren-Urgestein Peter Urban. Regeländerungen sollen den Wettbewerb am 11. Mai zudem aufregender machen. Dabei geht es unter anderem um die Auftritte der fünf größten Geldgeber, darunter Deutschland. Die sogenannten Big Five werden auch in den beiden Halbfinalen in voller Länge live auftreten. Dennoch sind diese Teilnehmer weiter sicher im eigentlichen Finale. Am Finalabend werden außerdem die Telefon- und Onlineabstimmung mit Beginn des ersten Auftritts freigeschaltet, sodass man seine Stimme direkt unter dem Eindruck des Live-Erlebnisses abgeben kann.
lm mit dpa
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