Wie konnte es zu dem Gondelabsturz auf einer Brückenbaustelle mit drei Toten kommen? Viele Fragen sind offen. Fest steht nur: Laut den Ermittlern ist ein Stahlseil gerissen.
Update vom 21.05.2025: Drei Tote nach Gondelabsturz - Gedenken am Unglücksort
Drei Bauarbeiter sind tot, ein Stahlseil ist gerissen: Nach dem tödlichen Absturz einer Gondel auf einer Brückenbaustelle im baden-württembergischen Horb am Neckar suchen die Ermittler intensiv nach einer Erklärung dafür, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Die mit den drei Männern besetzte Transportgondel war am Dienstag (20. Mai 2025) von einem Kran mit Hilfe des Drahtseiles in die Höhe gezogen worden und stürzte dann abrupt in die Tiefe.
Warum das Seil riss, ist laut den Ermittlern unklar. Ein Sachverständiger sei hinzugezogen worden. Auch Zeugen würden befragt. Einem Polizeisprecher zufolge hing die Gondel nach aktuellem Ermittlungsstand nur an dem einen Seil. Ob das den Vorschriften entsprochen habe, werde derzeit ermittelt.
Die Bauarbeiter, zwei Polen und ein Deutscher im Alter zwischen 40 und 46 Jahren, waren nach dem Absturz sofort tot. Die Baustelle ruht nach Worten der für die Brückenarbeiten verantwortlichen Firma Porr noch mindestens diese Woche.
Verkehrsminister legt Blumen nieder
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) legte gemeinsam mit Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder (CDU) und Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger (CDU) bei strömendem Regen Blumen in unmittelbarer Nähe des Unglücksortes nieder. Dort lagen bereits viele Blumen, auch Kerzen brannten. Die Notfallseelsorger hatten den Platz auf einer Wiese zum Gedenken eingerichtet.
Laut Polizei hatten die Männer die mit einem Stahlseil an einem Kran befestigte Transportgondel am Dienstagmittag bestiegen, um auf der Baustelle der Neckartalbrücke nach oben zu Arbeiten auf einem Brückenpfeiler befördert zu werden. Dann stürzte die Gondel aus großer Höhe ab, wie es hieß.
Bisherigen Erkenntnissen zufolge war sie nicht überladen. Es handele sich um eine Personentransportgondel. "Die Nutzung durch drei Personen entsprach den Vorgaben", sagte ein Polizeisprecher. Weitere Details - etwa für wie viele Personen insgesamt die Gondel ausgelegt war - wurden nicht genannt. Laut Staatsanwaltschaft wurde der Ort des Ereignisses inzwischen freigegeben. Alle Spuren seien gesichert worden.
Gutachten dürfte Monate dauern
Eine Augenzeugin, Inhaberin einer gegenüberliegenden Pizzeria, berichtete nach dem Unglück von einem lauten Knall. Sie habe Geschrei und das Weinen von Menschen gehört. Sie habe zunächst geglaubt, dass etwas von oben auf die Bauarbeiter gefallen sei, und nicht realisiert, dass die Gondel selber abgestürzt sei. "Das war ein Schock", sagte sie.
Normalerweise bestünden solche Stahlseile aus Kohlenstoffstahl, also korrosionsempfindlichem und damit nicht rostfreiem Stahl, sagte Thomas Ummenhofer, Professor für Stahl- und Leichtmetallbau am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Prüfingenieur für Bautechnik. Sie seien aus einzelnen Strängen, Litzen genannt, aufgebaut. Man müsse nun beispielsweise schauen, ob diese vorher schon beschädigt gewesen seien. Details zum Fall in Horb kenne er aber nicht.
Wenn Stahlseile reißen, könnte zum Beispiel eine Überbeanspruchung des Materials oder unsachgemäße Lagerung die Ursache sein. Zunächst werde ein solches Seil mit bloßem Auge begutachtet und dann mikroskopisch untersucht. Entsprechende Gutachten dauerten Monate, sagte Ummenhofer, der auch selbst als Gutachter tätig ist.
Brücke soll bis zu 90 Meter hoch werden
Minister Hermann sagte, die Tätigkeit für Menschen auf solchen Baustellen sei nach wie vor sehr gefährlich. "Deswegen ist der Arbeitsschutz, das ist Sicherheit, ganz wichtig." Solche Unfälle gebe es in Baden-Württemberg nicht häufig. Dass es nun gleich drei Personen getroffen habe, sei äußerst drastisch. Er könne sich in seiner Amtszeit nicht daran erinnern, dass im Südwesten mehr als eine Person auf einer Baustelle ums Leben gekommen sei.
Rathauschef Rosenberger sprach von tiefer Trauer. Das Brückenprojekt sei ein Jahrhundertprojekt, ein Vorzeigeprojekt gewesen. "Jetzt ist es verbunden mit drei Toten." Regierungspräsidentin Felder dankte dem Team der Baustelle sowie den Helferinnen und Helfern von Polizei, Feuerwehr und Notfallseelsorgern.
Die Hochbrücke ist Teil eines umfassenden Straßenbauprojekts. Sie soll künftig den Verkehr auf der Bundesstraße 32 über das Neckartal leiten. Bisher führt die Bundesstraße ins Tal hinunter und durch die Innenstadt von Horb. Nach Angaben des Regierungspräsidiums Karlsruhe soll die Brücke 2.100 Meter lang und bis zu 90 Meter hoch werden. Die Verkehrsfreigabe war demnach bis voraussichtlich 2028 geplant. Horb am Neckar liegt etwa 50 Kilometer südlich der Landeshauptstadt Stuttgart im Landkreis Freudenstadt. Die Stadt hatte 2023 rund 25.700 Einwohner.
Ursprungsmeldung vom 20.05.2025: Drei Brücken-Bauarbeiter sterben bei Gondelabsturz aus großer Höhe
Beim Absturz einer Brückenbaugondel auf einer der größten Baustellen Baden-Württembergs in Horb am Neckar sind drei Arbeiter gestorben. Die Männer waren mit der Gondel an der Neckartalbrücke beschäftigt, als sie aus großer Höhe abstürzten. Für sie kam jede Hilfe zu spät.
Die Polizei in Pforzheim bestätigte den tragischen Vorfall. Die genaue Ursache sei bislang unklar, sagte ein Sprecher. Die Staatsanwaltschaft Rottweil habe ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Zuvor hatte der Schwarzwälder Bote berichtet.
Notfallseelsorger und Rettungskräfte wurden zum Unfallort gerufen. Der Unfall ereignete sich laut Polizei am Dienstagmittag (20. Mai 2025). Die drei Bauarbeiter waren laut Feuerwehr schon beim Eintreffen der Rettungskräfte nicht mehr am Leben.
Warum löste sich die Gondel vom Kran?
"Es konnte nur noch der Tod festgestellt werden", sagte der Sprecher der Feuerwehr in Horb am Neckar, Jan Straub. Die Gondel mit den Arbeitern sei aus großer Höhe abgestürzt. Die Brückenbaustelle sei zwischen 40 und 100 Meter hoch.
Man habe die Feuerwehr um kurz nach 12.30 Uhr alarmiert. Sieben Fahrzeuge und 30 Einsatzkräfte seien vor Ort gewesen. Die Arbeitsgondel, in der sich die drei Arbeiter befanden, war an einem Kran befestigt. Laut einem Polizeisprecher habe sich die Gondel vom Kran gelöst. Wie dies genau geschah, werde jetzt untersucht.
"Wir erheben alle subjektiven und objektiven Beweismittel, um zu klären, weshalb es zu diesem Unfall kam", sagte Polizeisprecher Benjamin Koch. In Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft werde auch ein Gutachter herangezogen. In die Ermittlungen sei auch die Kriminalpolizei involviert.
Landesregierung tief erschüttert
Die Großbaustelle an der Hochbrücke, einem der größten Infrastrukturprojekte im Land, wurde unmittelbar nach dem Unfall zunächst für mindestens einen Tag stillgelegt.
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, Landrat Klaus Michael Rückert und Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger zeigten sich tief erschüttert. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es: "Es macht uns tief betroffen, dass heute drei Menschen bei einem furchtbaren Unfall ums Leben gekommen sind. Das ist einer der schwersten Arbeitsunfälle, den es je auf einer Straßenbaustelle im Land gegeben hat."
Die Tragik sei schwer zu fassen. "Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer. Wir danken den Rettungskräften für ihren Einsatz. Aufzuklären, wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist jetzt Aufgabe der Ermittlungskräfte."
Brücke soll bis zu 90 Meter hoch werden
Rosenberger war direkt nach dem Unglück vor Ort. Der Verkehrsminister möchte zusammen mit der Regierungspräsidentin am Mittwoch an der Unglücksstelle der Opfer gedenken.
Die Hochbrücke ist Teil eines umfangreichen Straßenbauprojekts. Sie soll künftig den Verkehr auf der Bundesstraße 32 über das Neckartal führen. Bisher führt die Bundesstraße ins Tal hinunter und durch die Innenstadt von Horb. Nach Angaben des Regierungspräsidiums Karlsruhe soll die Brücke 2.100 Meter lang werden und bis zu 90 Meter hoch sein. Die Verkehrsfreigabe war demnach bis voraussichtlich 2028 geplant.
Horb am Neckar liegt rund 50 Kilometer südlich der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart im Landkreis Freudenstadt. Die Stadt hatte 2023 rund 25.700 Einwohner.
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