Aldi Süd stellt um bei Fleisch und Milch. Der Discounter will ab sofort für mehr Tierwohl im Kühlregal sorgen. Es soll nur noch die höchste Haltungsform geben, um den Kund*innen "höchste Bio-Qualität" zu bieten.
Aldi Süd macht einen weiteren Schritt in Sachen Tierwohl. Damit ist das Unternehmen laut eigener Aussage "Vorreiter unter den Discountern". In mehr als 2000 Filialen in Deutschland soll sofort gelten: mehr Tierwohl bei Wurst- und Fleischwaren.
Konkret stellt Aldi Süd in der Frischetheke um: Alle Wurstartikel sollen künftig ausschließlich in der Haltungsform 4, der "Premium"-Stufe, erhältlich sein. Das teilte Aldi Süd am 14. Februar 2023 in einer Pressemitteilung mit. Damit will sich Aldi Süd von anderen Supermärkten und Discountern abheben, die bereits verkündet hatten, dass sie weniger Fleisch, Wurst und Käse von Tieren aus niedrigeren Haltungsformen verkaufen wollen.
Aldi Süd will alle Fleischwaren und Milchprodukte umstellen
In der Mitteilung von Aldi heißt es, dass ab sofort in allen 2000 Aldi-Süd-Filialen in Deutschland Frischetheken im Kühlregal entdecken können. Dort würden, "ähnlich einem Marktstand", Wurst- und Käsewaren in Bio-Qualität angeboten. "Vom Bio Berghüttenkäse mit Heumilch bis hin zur Bio-Salami gibt es eine Vielfalt frischer Produkte für jeden Geschmack zum besten Preis. Dabei achtet ALDI SÜD auf besonders ressourcenschonende Verpackungen und kann sich auch Bio-Wurstwaren-Händler Nr. 1 nennen", heißt es vollmundig in der Aldi-Mitteilung.
"ALDI SÜD bietet als erster Discounter in der Frischetheke flächendeckend ausschließlich Wurstartikel der höchsten Haltungsform an. Damit lösen wir unser Versprechen ein, den Kundinnen und Kunden gute Qualität zum dauerhaft günstigsten Preis anzubieten", sagt Erik Döbele, Managing Director Buying & CI.
Wie Aldi weiter ausführt, soll bei der Frischetheke nicht Schluss sein. Bis 2030 will Aldi das gesamte Frischfleisch und Trinkmilch-Sortiment sowie Fleisch- und Wurstwaren auf die Haltungsformen 3 und 4 umstellen.
Was sind die Haltungsformen?
Seit April 2019 gibt es die Haltungsformen in vier Stufen. Auf dieses Label haben sich Handelsunternehmen geeinigt, um Kund*innen eine Orientierung zu bieten beim Einkauf. Das vierstufige Label wird vor allem bei Fleisch verwendet, seit 2022 aber vermehrt auch bei Milchprodukten wie Joghurt und Käse, aber auch Frischmilch.
Laut Verbraucherzentrale ist aber zu beachten, dass die Haltungsform kein Tierwohllabel ist. Das Label sorge für Transparenz, garantiere aber nicht, dass es Tieren wirklich gut gegangen sei, so die Verbraucherzentrale. Wirkliche Verbesserungen brächten außerdem nur die beiden höheren Haltungsformen 3 und 4.