In Bayern übernehmen ab dem 1. Januar 2023 die Arztpraxen und die Apotheken komplett die Corona-Schutzimpfungen – die bisherigen Impfzentren werden dann nicht mehr gebraucht.

Das hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek nach einer Kabinettssitzung Ende Oktober angekündigt. Holetschek betonte dabei: "Die Impfzentren waren rund zwei Jahre lang eine wichtige Säule unserer Pandemie-Bekämpfung. Mehr als 14 Millionen verabreichte Corona-Impfungen sprechen für sich." Insgesamt gab es in Bayern bis Ende des Jahres rund 100 Impfzentren in allen Landkreisen.

Impfzentren schließen - nun übernehmen die Hausärzte

Der Minister erläuterte damals weiter: "Klar ist: Im kommenden dritten Corona-Winter befinden wir uns in einer neuen Situation mit anderen Voraussetzungen als in den letzten beiden Wintern. Die Impfungen über die Regelversorgung, das heißt über die niedergelassenen Haus- und Fachärzte, laufen schon lange routiniert und zuverlässig, und auch die Apotheken und Betriebsärzte bieten Corona-Impfungen an." Deshalb sollen alle Corona-Schutzimpfungen ab Januar nur noch in der Regelversorgung verabreicht werden.

Holetschek verwies im Oktober darauf, dass die Coronavirus-Impfverordnung des Bundes voraussichtlich am 31. Dezember 2022 ausläuft und sich eine Verlängerung durch die Berliner Ampel-Koalition derzeit nicht abzeichnet. Der Minister erklärte: "Damit entfällt voraussichtlich zum Jahresende auch die Rechtsgrundlage für den Betrieb und die Finanzierung der Impfzentren." Bislang sah die Verordnung eine hälftige Finanzierung der Kosten durch Bund und Länder vor.

Der Minister betonte zugleich: „Impfen ist ein entscheidendes Mittel, um die Pandemie zu bekämpfen. Die Impfung bietet jedem Einzelnen den größtmöglichen Schutz vor schweren Verläufen bei einer COVID-19-Erkrankung. Deswegen rufe ich alle Bürgerinnen und Bürger auf, die für eine Auffrischungsimpfung infrage kommen oder die noch keine Erstimpfung haben, bis Ende des Jahres noch das Angebot der Impfzentren zu nutzen oder sich an den Haus- oder Facharzt oder die Apotheke ihres Vertrauens zu wenden.“

Auch nach "Pandemie-Ende": Corona-Impfung weiterhin empfohlen 

Laut COVID-19-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird derzeit eine Auffrischungsimpfung (zumeist 3. Impfung) ab 12 Jahren vorzugsweise mit einem der zugelassenen und verfügbaren Omikron-adaptierten bivalenten mRNA-Impfstoffe empfohlen. Für besonders vulnerable Personengruppen wird eine weitere Auffrischungsimpfung (zumeist 4. Impfung) in der Regel im Abstand von mindestens sechs Monaten zum vorangegangenen immunologischen Ereignis (Impfung oder SARS-CoV-2-Infektion) empfohlen. 

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