Die deutsch-dänische Firma Bavarian Nordic arbeitet derzeit an einem Booster-Vakzin mit vielversprechenden Aussichten. Die bisherigen Studienergebnisse zeigen, dass der neue Impfstoff hochwirksam gegen Covid-19 ist. Ein wichtiger Test steht aber noch aus.
Weltweit werden derzeit mindestens 342 Projekte zu neuen Impfstoffen vorangetrieben - die für bereits zugelassene Impfstoffe eingeschlossen: Dazu zählt auch der universelle Booster-Impfstoff des deutsch-dänischen Unternehmens Bavarian Nordic.
ABNCov2 nennt ihn der Hersteller Bavarian Nordic, ein Unternehmen aus dem Münchner Umland. In der Anfang August gestarteten zweiten Entwicklungsphase des Medikaments habe sich ein massiver Antikörper-Anstieg gegen alle Corona-Varianten - wie Alpha, Beta und Delta - gezeigt, wie das Unternehmen am Montag (6. Dezember 2021) mitteilte. Einzig gegen die neue Variante Omikron ist das Mittel momentan noch nicht getestet.
Corona-Impfstoff von Bavarian Nordic ist neue Hoffnung für Booster-Impfungen
Die bisherigen Studienergebnisse des Mittels seien aber vielversprechend. Die "starke Boosting-Wirkung von ABNCoV2 erhöhte die neutralisierenden Antikörper auf Werte, von denen berichtet wurde, dass sie hochwirksam gegen SARS-CoV-2 sind", so das Unternehmen in einer Mitteilung. Ein "ähnlicher Anstieg wurde bei allen getesteten SARS-CoV-2-Varianten (Wuhan, Alpha, Beta und Delta) nach der Auffrischimpfung mit ABNCoV2 beobachtet."
Der Impfstoff sei zudem gut verträglich. "Es wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen gemeldet", beruhigt das Unternehmen. Laut dem Hersteller sei in der ersten Phase der Studie die Zahl der neutralisierenden Antikörper sogar höher gewesen als beim Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer.
Doch bis zu einer Zulassung braucht es noch Geduld. Nach der im August begonnenen zweiten Studienphase folgt eine dritte Phase mit mehreren Tausend Probanden. Der Forschungsdirektor Hubertus Hochrein äußerte gegenüber mehreren Medien die Hoffnung, dass bis 2023 eine Zulassung erreicht sein könnte.
Der Impfstoff gehört zu den Totimpfstoffen
Der Impfstoffkandidat "der nächsten Generation", wie es das Unternehmen nennt, setzt dabei auf virusartige Partikel, die das menschliche Immunsystem täuschen. Darauf reagiert der Körper, als handele es sich um echte Viren und bildet Antikörper, wie das Unternehmen erklärt. Steckt sich der Mensch danach mit dem Coronavirus an, hat er bereits die passenden Antikörper und kann das Virus abwehren, so die Logik dahinter.
Ein Vorteil des Vakzins sei, dass eine Dosis mit dem Mittel von Bavarian Nordic als Auffrischung nach einer ersten Immunisierung mit anderen Impfstoffen reichen würde. Der Impfstoff gehöre in die Kategorie der klassischen Totimpfstoffe. Entwickelt wird das Vakzin in Martinsried, einem Vorort von München.