Ein Zeuge hatte am Montagabend kurz nach 18.00 Uhr Polizisten auf das Opfer aufmerksam gemacht. Die Beamten waren eigentlich wegen eines anderen Einsatzes auf dem Gelände der Klinik. Ersthelfer kümmerten sich um den Verletzten, der aber kurz darauf starb. Der Verdächtige wurde demnach unweit des Tatortes, noch auf dem Klinikgelände, widerstandslos festgenommen.
Das Klinikgelände ist nach Bezirksangaben ein offenes Areal. "Der überwiegende Teil der psychisch kranken Menschen bei uns ist kein Rechtsbrecher", sagte die Sprecherin. Vielfach gehe es bei diesen Menschen um Selbstgefährdung statt um Fremdgefährdung.
Der Betrieb im Klinikum lief auch am Dienstag weitgehend normal weiter, wie die Sprecherin sagte. "Es sind ja Patienten da." Allerdings habe es für Mitarbeiter die Möglichkeit gegeben, sich an Notfallseelsorge und Krisenintervention zu wenden.
Gewalttätige Übergriffe auf medizinisches Personal mit Schwerverletzten oder gar Toten sind nach Erkenntnis der Bayerischen Krankenhausgesellschaft sehr selten. Vor allem die Mitarbeiter in Notaufnahmen seien von verbalen Angriffen wie Beleidigungen und Bedrohungen, aber auch körperlichen Übergriffen betroffen. Manche Kliniken wie in München engagierten zu besonders kritischen Zeiten wie beim Oktoberfest zusätzlich einen Wachdienst, um Mitarbeiter zu schützen.
Ursprüngliche Meldung vom 9. April 2023: Arzt in Oberbayern getötet: Polizei hat Ermittlungen aufgenommen
Ein womöglich psychisch labiler Mann soll in Oberbayern auf dem Gelände einer psychiatrischen Klinik einen Arzt getötet haben. Der 40 Jahre alte Verdächtige konnte nach der Tat am Montagabend (8. April 2024) blutverschmiert von Polizisten festgenommen werden, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Dienstag (9. April) mitteilte.
Die mutmaßliche Tatwaffe, ein Küchenmesser, wurde sichergestellt. Ob der mutmaßliche Täter und das 64 Jahre alte Opfer sich kannten, werde derzeit ermittelt. Der Arzt war in dem Klinikum in Wasserburg am Inn beschäftigt - als was genau und auf welcher Station, war zunächst unklar.
Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei ermitteln nun wegen Mordes gegen den 40-Jährigen. Um festzustellen, ob der Verdächtige womöglich psychisch beeinträchtigt ist, kam er zunächst zur Untersuchung in eine forensische Fachklinik im Landkreis München. Unbekannt war zunächst, ob der Mann Patient der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie, psychosomatische Medizin, Geriatrie und Neurologie ist.
Die Klinik wollte sich am Dienstagvormittag zunächst nicht zu dem Vorfall auf ihrem Gelände äußern. Im Laufe des Tages könnte es aber eine Pressemitteilung geben, sagte eine Sprecherin. Ein Zeuge hatte am Montagabend kurz nach 18 Uhr Polizisten auf das Opfer aufmerksam gemacht. Die Beamten waren eigentlich wegen eines anderen Einsatzes auf dem Gelände der Klinik. Ersthelfer kümmerten sich um den Verletzten, der aber kurz darauf starb.
Der Verdächtige konnte unweit des Tatortes, noch auf dem Klinikgelände, widerstandslos festgenommen werden. Weil es dort am Dienstag möglicherweise noch polizeiliche Maßnahmen geben könnte, machte die Polizei zunächst keine näheren Angaben zum Wohnort des aus Norddeutschland stammenden Tatverdächtigen. Angehörige und Kollegen des Toten wurden den Angaben zufolge von Notfallseelsorge und Krisenintervention betreut.
Ein ebenfalls aufsehenerregender Fall wird aktuell in Franken vor Gericht verhandelt: Es geht um das mysteriöse Verschwinden von Alexandra R. - der Prozess ist nun gestartet.
Vorschaubild: © Uwe Lein (dpa)