Der Fall ist bereits mehrere Jahrzehnte alt, dennoch geben die Ermittler die Hoffnung nicht auf, doch noch den Mörder von Christa Mirthes zu finden. Dafür setzt die Polizei nun verstärkt auf Zeugenaussagen und will den Fall in der Region präsenter machen.
Update vom 28.09.2023: Neue Plakate sollen bei der Suche nach Zeugen helfen
Kann ein ungelöstes Gewaltverbrechen an einer Jugendlichen nach 45 Jahren aufgeklärt werden? Die Kriminalpolizei in der Oberpfalz bittet mögliche Zeugen, sich nun doch noch zu melden. Am Donnerstag hingen Beamte in Schwandorf Plakate auf, die an den Fall erinnern. Am 16. Juni 1978 hatten dort spielende Kinder in einem Brunnenschacht die verstümmelte Leiche der 15-jährigen Christa Mirthes gefunden.
Bis heute ist der Täter unbekannt. Aber: Mittels neuer Technik ist es nach Polizeiangaben gelungen, bei der Untersuchung der Asservate von damals eine bislang unentdeckte DNA-Spur sicherzustellen. Die Beamten schließen nicht aus, dass diese von dem Täter stammen könnte.
Zu Jahresbeginn hatte sich eine Ermittlergruppe den Fall erneut vorgenommen. Zahlreiche Zeugen wurden nochmals angehört. Die Polizei will endlich herausfinden, wer das Mädchen getötet hat. Auf den Plakaten heißt es über einem Schwarz-Weiß-Foto des Opfers: "Wer hat mir das angetan?". Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter Bezug zu Schwandorf sowie Ortskenntnisse hatte.
Die Plakate werden vorwiegend dort aufgehängt, wo ältere Menschen unterwegs sind: Seniorenheime, Apotheken, Optiker, Behörden. Denn Christa Mirthes wäre heute 60 Jahre alt - und auch die Zeitzeugen und der Täter sind entsprechend älter geworden.
Sollte der Täter noch leben, könnte er auch nach so langer Zeit noch angeklagt und vor Gericht gestellt werden - sofern die Tat weiterhin als Mord eingestuft wird. Denn Mord verjährt nicht. Das Bayerische Landeskriminalamt hat für entscheidende Hinweise eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.
Update vom 22.09.2023: Christa Mirthes aus Schwandorf ermordet - Ermittler suchen Zeugen
Um den bereits mehrere Jahrzehnte zurückliegenden Mord an der Jugendlichen Christa Mirthes zu klären, setzt die zuständige Amberger Kriminalpolizei nun auf eine neue Ermittlungstaktik und sucht nach Zeitzeugen, die dich sich eventuell noch an wichtige Details erinnern können. Die Suche nach diesen Zeugen soll mithilfe entsprechende Plakate sichtbar werden.
Am 16. Juni 1978 fanden spielende Kinder die verstümmelte Leiche der damals 15-jährigen Christa Mirthes in einem Brunnenschacht in der Klosterstraße in Schwandorfs Innenstadt. Ermittlungen ergaben damals, dass Christa Mirthes zuletzt am 30. April 1978 in Schwandorf lebend gesehen worden war.
Seit Jahresbeginn hat sich die Ermittlungsgruppe "Brunnen" der Kripo Amberg mit dem Fall erneut befasst und bereits eine Vielzahl an Zeugen vernommen, meldet das Polizeipräsidium Oberpfalz. "Möglicherweise gibt es aber noch weitere Personen, die bislang nicht aussagen, konnten beziehungsweise wollten oder ergänzende Aussagen zu ihren Angaben von damals machen können", geben die Ermittler zu bedenken.
Um mögliche Zeugen anzusprechen, setzt die Kriminalpolizei daher auch auf Plakate. Diese werden an verschiedenen Stellen und insbesondere im Stadtgebiet von Schwandorf angebracht. Auch in unmittelbarer Nähe des Auffindeortes des Leichnams von Christa Mirthes soll ein Plakat aufgehängt werden.
Die Staatsanwaltschaft Amberg weist außerdem ausdrücklich darauf hin, dass sämtliche Straftaten, mit Ausnahme des Mordes, inzwischen verjährt sind. "Hinweisgeber müssen daher nicht befürchten, sich selbst strafrechtlicher Verfolgung auszusetzen", heißt es in der Mitteilung.
Originalmeldung vom 14.09.2023: Kinder fanden verstümmelte Leiche - Neue Ermittlungen zu "Cold Case" aus der Oberpfalz
Am 16. Juni 1978 fanden spielende Kinder die verstümmelte Leiche der damals 15-jährigen Christa Mirthes in einem Brunnenschacht in der Schwandorfer Innenstadt. Ermittlungen ergaben damals, dass Christa Mirthes zuletzt am 30. April 1978 in Schwandorf lebend gesehen worden war.
Die Brutalität der Tat schockierte damals nicht nur die Ermittler, sondern versetzte die gesamte Region in Angst und Schrecken. Da der Mörder bis heute nicht überführt werden konnte, wurde seitens der Kriminalpolizei Amberg eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die sich seit Januar 2023 mit dem "Cold Case" neuerlich befasst. Es wurden alle noch vorhandenen Akten studiert, Zeugen vernommen und alle Asservate nochmals mit neuester Kriminaltechnik untersucht. Dabei konnte tatsächlich, 45 Jahre später, DNA-Material aufgefunden werden.
Mordfall Christa Mirthes: Polizei ermittelt wieder und sucht wichtige Zeugen
Die Ermittlungsgruppe "Brunnen" der Kripo Amberg sucht weiter nach Zeugen, die bisher noch nicht von der Polizei vernommen wurden oder eventuell ergänzende Aussagen zu ihren Angaben von damals machen können.
Die KPI Amberg bittet um Mithilfe und stellt folgende Fragen:
Wer kann Hinweise zum Täter, beziehungsweise zu möglichen Mittätern machen?
Wer hat zwischen 30.04.1978 und 15.05.1978 auffällige Beobachtungen in der Klosterstraße 30 in Schwandorf (Fahrzeuge/Personen) gemacht?
Die Ermittler interessiert insbesondere auch:
Wo hat sich Christa Mirthes zwischen 18.01.1978 und 30.04.1978 aufgehalten?
Wer gewährte der 15-jährigen Christa Mirthes, die seit 17.01.1978 von zu Hause abgängig war, Zuflucht?
Die Staatsanwaltschaft Amberg weist in diesem Fall darauf hin, dass mit Ausnahme des Mordes, sämtliche Straftaten verjährt sind. Hinweisgeber müssen daher nicht befürchten, sich selbst strafrechtlicher Verfolgung auszusetzen. Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung oder Überführung des Täters führen, hat das Bayerische Landeskriminalamt eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgelobt.
Es spielt dabei keine Rolle, ob der Täter bereits verstorben ist. Die Belohnung wird nur unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt. Sie gilt ausschließlich für Privatpersonen und nicht für jemanden, zu dessen Berufspflichten die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört. Hinweise nimmt die KPI Amberg unter der Telefonnummer 09621/890-2040 oder außerhalb der Bürozeiten 09621/890-2801 entgegen.
Der Fall Christa Mirthes ist nicht der einzige Cold Case, in dem die Polizei der Oberpflaz die Ermittlungen wieder aufgenommen hat. Auch werden neue Spuren zu einem mysteriösen Vermisstenfall und Mord in Tännesberg nahe der tschechischen Grenze gesucht. Ins Rollen kam der Fall, als ein Oldtimer aus einem Stausee geborgen wurde.