„In die fränkische Region gehören Kapellen und Flurdenkmale, aber nicht Figuren monströsen Ausmaßes“, betonte Kluxen. Die Pläne der Stadt für eine Monumentalplastik widersprächen zudem den Bemühungen um einen sanften Tourismus. Ursprünglich wollte eine christliche Initiative des Unternehmers Harry Vossberg die größte Christusstatue der Welt auf dem 1614 Meter hohen Predigtstuhl errichten.
Die Pläne des Investorenkreises waren jedoch im September 2008 am Widerstand des Stadtrates von Bad Reichenhall gescheitert. Der Stadtrat von Wassertrüdingen am Fuße des Hesselbergs hat dagegen vor einer Woche grünes Licht für das 20-Millionen-Euro-Projekt mit einem Pilgerhotel mit 185 Betten gegeben.
„Ich dachte zunächst, es handelt sich um einen Faschingsscherz“, sagte die Bezirksheimatpflegerin. „Ich werde alle Mittel und Wege ausschöpfen, das Projekt zu verhindern“, betonte Kluxen.
Der Standort für das Werk, das der niederbayerische Künstler „Angerer der Ältere“ realisieren soll, liegt laut Kluxen mitten im Bereich der Romantischen Straße, des Fränkischen Seenlandes und des Unesco-Welterbes Limes. Durch die landschaftsprägende Position der Monumentalstatue, die höher sei als der Kirchturm von Wassertrüdingen, werde die Einbettung des Stadtbildes in die Landschaft erheblich beeinträchtigt, erklärte Kluxen.
Die beiden großen christlichen Kirchen im Freistaat wollten am Montag offiziell noch nicht zu dem Projekt Stellung nehmen. Klare Worte fand dagegen der Kunstbeauftragte des evangelischen Kirchenkreises Nürnberg, Pfarrer Daniel Szemerédy. Er bezeichnete die bombastische Statue als „künstlerisch indiskutabel, kolossal kitschig und klischeehaft“.