Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung befallen bei Atemwegsinfektionen Krankheitserreger die Schleimhäute der Atemwege. Diese Erkrankungen sind sehr häufig, vor allem bei Kindern. Schnupfen, Husten oder Halsschmerzen sind typische Krankheitszeichen. Besonders im Herbst und im Winter sind unzählige Viren im Umlauf, die Erkältungen, aber auch schwerere Atemwegsinfektionen wie die echte Grippe (Influenza) oder COVID-19 verursachen können.
Wendtner macht deutlich: "Die Wiesn wird nicht dazu führen, dass die Intensivstationen volllaufen. Ich glaube nicht, dass wir eine riesige Welle wie bei Omikron erwarten. Da bin ich optimistisch für diesen Winter."
Dennoch sollten Risikopatienten, Ältere und Gesundheitspersonal sich gegen Corona impfen lassen, ebenso gegen Grippe und unter Umständen auch gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Im Jahr 2022 war die RSV-Saison sehr früh gestartet, im September und Oktober - eben genau zur Wiesn-Zeit. Für 2023 wird es daher mit einer Impf-Vorsorge zeitlich knapp.
Impfungen fürs Oktoberfest nicht mehr rechtzeitig
Und auch Christoph Spinner macht im dpa-Beitrag eines klar: "Wenn ich könnte, würde ich mich noch vor dem Oktoberfest gegen Influenza und Corona impfen lassen. Aber für einen Impfschutz rechtzeitig zur Wiesn wird es nicht reichen."
Der Mediziner sieht in diesem Jahr besonders das RS-Virus im Fokus. Nach der Welle bei Kindern im vergangenen Winter sollte man das Virus nicht unterschätzen. Es trifft, da sind sich Experten einig, keineswegs nur Kleinkinder, sondern auch Erwachsene. Spinner: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass RSV auch auf dem Oktoberfest eine Rolle spielen wird."
Die Zahl der Todesfälle aus den USA sei 2022 laut Wendtner überraschend hoch gewesen. Dazu heißt es weiter: "Zwei RSV-Impfstoffe sind inzwischen zugelassen – aber nur einer davon, Arexvy, ist in deutschen Apotheken verfügbar".
Wiesn-Ärzte gehen von "Normalbetrieb" aus
Die Zahl Erkältungskrankheiten steigt gerade zu Volksfest-Hochzeit massiv an. Das Oktoberfest bietet dafür durch seine enorme Größe eben auch genug Nähboden. Eine extrem angespannte Lage erwartet aber definitiv keiner.
"Wir sind vorbereitet - auf alles, was passieren kann. Da gehören auch Infektionskrankheiten dazu", sagt Michel Belcijan von der Wiesn-Sanitätsstation der Aicher-Ambulanz gegenüber der dpa. Desinfektion und Mundschutz stünden bereit. Aber: "Wir gehen dieses Jahr von einem Normalbetrieb aus."