Sieht Lauterbach Corona als beendet an? "Nur noch 20 Prozent Pandemie-Kontrolle"

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Lauterbach zu Corona-Pandemie: Ab wann gilt sie als beendet?
Die Pandemie ist noch nicht für beendet erklärt worden.
Lauterbach zu Corona-Pandemie: Ab wann gilt sie als beendet?
Kay Nietfeld (dpa)

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach traf eine aktuelle Aussage dazu, wann die Pandemie als beendet gilt. Deckt sie sich mit der Prognose aus dem Juli dieses Jahres?

Karl Lauterbach äußerte sich in einem Interview mit RTL zu der Frage, wann er die Pandemie für beendet erklärt. Bereits im Juli 2022 traf der Bundesgesundheitsminister darüber eine Aussage. "Nicht diesen Herbst", sagte er damals, aber was ist seine aktuelle Einschätzung?

In den USA, wo sich Lauterbach zum Zeitpunkt des Interviews aufhält, gilt die Pandemie seit September 2022 als beendet. Dies sehe er kritisch. "Die Pandemie ist nicht durch die Weltgesundheitsorganisation für beendet erklärt worden", wirft der Bundesgesundheitsminister ein. Insofern kann man seine Prognose aus dem Juli als bestätigt ansehen. "Aber irgendwann müssen wir einfach weitergehen, das wird auch in Deutschland so sein", versichert Lauterbach mit einem Blick in die Zukunft.

In einigen Punkten hätte Lauterbach allerdings anders entschieden, als die Bundesregierung. Etwa in Bezug auf die Isolationspflicht: "Ich sehe keine Notwendigkeit, die Isolation aufzuheben, jetzt wo die Krankenhäuser voll sind". 

Lauterbach verbringe allerdings eigenen Aussage zufolge "nur noch 20 Prozent" seiner Zeit mit Pandemie-Kontrolle. 80 Prozent werden für andere Themen aufgewendet, wie etwa, der Weiterentwicklung des Gesundheitssystems. "Die Krankenhäuser brauchen eine riesige Reform", führt er unter anderem auf, "wir liegen bei der Digitalisierung 10 Jahre hinter dem, was wir uns vorgenommen haben."

Also nein, die Pandemie ist noch nicht vorüber - auch wenn andere Länder Corona für beendet erklärt hatten. Jedoch scheint das Pandemiegeschehen im Alltag des Bundesgesundheitsministers in den Hintergrund gerückt zu sein, da 80 Prozent seines Arbeitstages von anderen Themen bestimmt wird.