Influenza und RSV: Gleich zwei durch Viren verursachte Atemwegserkrankungen breiten sich derzeit in Franken und Bayern rasant aus. Die Grippewelle ist im vollen Gange - was sich auf Krankheitszahlen und den Schulbetrieb auswirkt.
Die Grippewelle läuft derzeit ungebremst durch Bayern. Die Zahlen des Abwassermonitorings zeigen einen teils massiven Anstieg von Influenza in einigen Regionen. Laut dem Robert-Koch Institut (RKI) hatte die Grippesaison bereits Ende Dezember begonnen und gewinnt seitdem kontinuierlich an Kraft. Bereits Anfang Dezember hatte eine Erkältungswelle Kliniken in Franken vor Probleme gestellt - teilweise mussten deshalb auch OPs verschoben werden.
Auch die aktuelle Influenzawelle hat Auswirkungen auf den Alltag: Nicht nur steigt der Krankenstand im Arbeitskontext, auch in Schulen macht sich die hohe Zahl von Atemwegserkrankungen bemerkbar.
Grippewelle im Freistaat: Schulen unter Druck
Im Landkreis Rosenheim mussten wegen der hohen Zahl an Grippeerkrankungen im Januar bereits zwei Schulen auf Distanzunterricht umstellen. Wie BR24 berichtet, hatte sowohl die Otfried-Preußler-Schule in Stephanskirchen als auch die Leo-Von-Welden-Schule in Bad Feilnbach für einige Klassen den Präsenzunterricht ausgesetzt. Zwischenzeitlich sei gut ein Drittel der Schüler krank gewesen. Einige Klassen konnten nun aber bereits wieder zurück in die Schule.
Dies ist aber kein Hinweis darauf, dass die Grippewelle im Freistaat bereits ihren Höhepunkt überschritten hat. Tatsächlich steigen die Fallzahlen in vielen Regionen rasant. Dies betonen auch die Wissenschaftler am RKI: "Die ARE-Aktivität ist in den letzten Wochen deutlich angestiegen, insbesondere in der Altersgruppe der Kinder. Das ARE-Geschehen wird weiterhin durch die Zirkulation von Influenzaviren bestimmt, die Grippe-Aktivität steigt weiter an. Influenzaerkrankungen werden in allen Altersgruppen verzeichnet", hieß es im wöchentlichen Bericht zur Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE).
Hinzu kommt laut RKI noch, dass mit RSV noch eine zweite akute Atemwegserkrankung grassiert. Demnach hat die RSV-Welle in der dritten Januarwoche begonnen. Eine RSV-Infektion kann gerade bei Kindern auch schwere Verläufe nehmen.
Grippe, RSV und Corona: So ist die Lage in Franken
Beim Abwassermonitoring in Franken zeigt sich ein massiver Anstieg von RSV-Infektionen in Erlangen, Hof und Aschaffenburg, während die Lage in Bayreuth, Nürnberg und Schweinfurt weniger dramatisch erscheint. Dabei muss aber betont werden, dass das Abwassermonitoring nur ein indirekter Weg zur Feststellung von Krankheitswellen ist und auch nur in wenigen Städten und Gemeinden im Freistaat durchgeführt wird.
Gleichwohl zeigen die Zahlen bei Influenza-Infektionen in allen untersuchten fränkischen Orten steil nach oben - ein gutes Indiz dafür, dass die Grippewelle auch Franken erreicht hat. Auch das RKI betont, dass Influenza deutschlandweit derzeit für einen großen Teil der klinisch untersuchten Atemwegserkrankungen verantwortlich ist.