Eis-Drama: 16 Menschen brechen in zugefrorenen See ein - Mann (25) muss reanimiert werden

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Mehrere Menschen auf zugefrorenem Eibsee eingebrochen
Eine Frau steht am Ufer des zugefrorenen Eibsees, nahe der Stelle an der am Nachmittag mehrere Menschen im Eis eingebrochen waren.
Mehrere Menschen auf zugefrorenem Eibsee eingebrochen
Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Mehrere Menschen auf zugefrorenem Eibsee eingebrochen
Vier Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht.
Mehrere Menschen auf zugefrorenem Eibsee eingebrochen
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Mehrere Menschen auf zugefrorenem Eibsee eingebrochen
Ein Einsatzfahrzeug des Roten Kreuzes steht am Ufer des Eibsees, nahe der Stelle an der am Nachmittag mehrere Menschen im Eis eingebrochen waren.
Mehrere Menschen auf zugefrorenem Eibsee eingebrochen
Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Großeinsatz auf dem Eibsee in Oberbayern: Am Donnerstagnachmittag kam es zu dramatischen Szenen, als eine Touristengruppe auf dem zugefrorenen See einbrach.

In Oberbayern ist mehr als ein Dutzend Menschen am Donnerstag (6. März 2025) auf einem teilweise noch gefrorenen See eingebrochen.  Der Vorfall ereignete sich auf dem eisbedeckten Eibsee am Fuß der Zugspitze.

Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd berichtet, brachen am Donnerstagnachmittag,  mehrere Personen in den Eibsee bei Grainau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) ein, nachdem die dünne Eisdecke unter ihnen nachgegeben hatte. Gemeldet worden sei der Notfall gegen 13.55 Uhr. 

Touristen brechen auf Eibsee-Eis ein: Große Rettungsaktion

Laut Polizei handelte es sich bei der Gruppe um 16 Touristen aus Indien im Alter zwischen 22 und 29 Jahren. Diese habe sich "auf die dünne Eisschicht des Eibsees" gewagt. Mehrere Personen seien dabei "mit Teilen ihres Körpers unter die Eisdecke in das Wasser" geraten, konnten jedoch aus eigener Kraft an das Ufer gelangen. Drei Menschen brachen jedoch komplett ein und benötigten fremde Hilfe.

Zwei unbeteiligte Männer, die den Vorfall vom Ufer aus beobachtet hatten, setzten ein Boot ein, um die Eingebrochenen zu retten. "Dabei gelang es den Helfern, alle drei Personen aus dem Wasser zu retten", so die Polizei in ihrer Mitteilung.

Die geretteten Personen waren zwei Männer im Alter von 24 und 25 Jahren sowie eine 27-jährige Frau. Der 25-Jährige wurde nach erfolgreicher Reanimation schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Rotes Kreuz meldet insgesamt 14 Verletzte

Weitere Mitglieder der Gruppe erlitten leichte Verletzungen wie Unterkühlungen. Bei den Rettungsmaßnahmen waren laut Polizeibericht mehrere Polizeihubschrauber, ein Rettungshubschrauber sowie zahlreiche Rettungskräfte und Einsatzkräfte der örtlichen Feuerwehren im Einsatz. Die Ermittlungen zu dem Vorfall wurden von der Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen aufgenommen.

Bei den beiden mutigen Helfern handelt es sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) um einen 37-Jährigen aus Thüringen und einen 43-Jährigen aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) meldete laut dpa insgesamt 14 Verletzte. Elf von ihnen galten demnach als leicht verletzt, beispielsweise durch Unterkühlungen. Zwei Personen erlitten mittelschwere Verletzungen. Insgesamt vier Menschen wurden in Krankenhäuser gebracht. Die übrigen Geretteten wurden im Hotel am Seeufer betreut.

Webcam zeigt Menschen bei milden Temperaturen auf Eisfläche

Laut BRK und Polizei waren mehrere Hubschrauber, zahlreiche Rettungswagen und auch die Feuerwehr im Einsatz. Zur Betreuung der Retter, Zeugen und Betroffenen waren auch Fachleute für psychosoziale Notfallversorgung vor Ort.

Aufnahmen einer Wetter-Webcam an einem nahegelegenen Hotel zeigten am frühen Nachmittag, dass mehrere Menschen trotz Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt und bei strahlendem Sonnenschein auf der gefrorenen Fläche unterwegs waren. Später waren dort auch Rettungskräfte zu sehen.

Der malerische Eibsee am Fuß der Zugspitze im oberbayerischen Grainau ist bei Ausflüglern und Touristen sehr beliebt. In Bayern sind derzeit Faschingsferien. Medienberichten zufolge hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Diskussionen um Menschen gegeben, die trotz entsprechender Warnungen das Eis des gefrorenen Sees betreten hatten. Der See selbst ist in Privatbesitz.

Wasserwacht warnt eindringlich

Auch die Wasserwacht Bayern hatte in der laufenden Wintersaison davor gewarnt, gefrorene Seen zu betreten, wenn diese nicht von offizieller Stelle freigegeben sind. "Es besteht Lebensgefahr, wenn man sich auf diese Eisflächen begibt", warnte der Landesvorsitzende Thomas Huber. "Bricht man ein, so erleidet man innerhalb weniger Minuten einen Kälteschock, der zum Ertrinken führen kann." Die Wasserwacht hat kürzlich 15 Eisregeln veröffentlicht. Zugleich warnt sie davor, Eisflächen auf Seen zu betreten, die nicht offiziell freigegeben sind.

Im  Trebgaster Badesee bei Kulmbach wurde kürzlich die Leiche eines vermissten 20-jährigen Mannes gefunden. Der junge Mann war seit dem 18. Februar 2025 vermisst und wurde nach einer intensiven Suche, die auch Taucher umfasste, tot aufgefunden. Die Polizei ermittelt nun die Todesumstände, wobei bisher keine Hinweise auf Fremdeinwirkung vorliegen.

In der Fränkischen Schweiz haben sich aufgrund der frostigen Temperaturen beeindruckende Naturschauspiele gebildet, wie etwa zugefrorene Wasserfälle mit meterlangen Eiszapfen. Diese spektakulären Eisformationen ziehen Wanderer an und bieten ein faszinierendes Bild in der winterlichen Landschaft.

sl/mit dpa

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