Obwohl die Anzahl der Corona-Infektionen in Bayern zurückgeht, stehen die Zeichen noch nicht auf Entwarnung: Die Inzidenz im Freistaat liegt weiterhin deutlich höher als im gesamten Bundesgebiet. Die deutschlandweit höchsten Inzidenzwerte melden Landkreise aus der Oberpfalz, Schwaben und Oberfranken.
Der Anstieg der Covid-Infektionen in Bayern ist nach den Daten vom Freitag (25. Februar 2022) schwächer ausgefallen als am Vortag. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete 39.090 neue Fälle. Das sind knapp 15.600 weniger als am Donnerstag, als es in einigen Kommunen eine sehr hohe Zahl von Nachmeldungen gegeben hatte. Die Gesamtzahl der Corona-Toten im Freistaat ist um 39 auf 21.266 gestiegen.
Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank von rund 1804 auf 1717 Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner. Damit liegt der Wert aber immer noch erheblich über dem Bundesdurchschnitt von knapp 1260.
Inzidenz in Bayern: Freistaat weiter erheblich über Bundesdurchschnitt
Demzufolge befinden sich laut Covid-19-Dashboard des Robert-Koch-Instituts vom Freitag sieben der zehn deutschen Regionen mit der höchsten 7-Tage-Inzidenz in Bayern - auf Platz drei findet sich ein oberfränkischer Landkreis: Die bundesweit höchste Infektionsrate meldete das RKI erneut für den Landkreis Regensburg (Oberpfalz) mit einer Inzidenz von rund 3522, diesmal gefolgt vom Landkreis Donau-Ries (Schwaben, 3060) und dem Landkreis Lichtenfels (2774).
Die täglich gemeldeten Infektionszahlen können stark schwanken, da es in den örtlichen Gesundheitsämtern wegen technischer Probleme oder Überlastung zu Verspätungen bei der Weiterleitung der Daten kommt. Mediziner gehen außerdem von einer hohen Dunkelziffer nicht erkannter Infektionen aus.
Die Zahl der schwer kranken Corona-Patienten auf den Intensivstationen stieg im Vergleich zum Vortag von 389 auf 392. Seit Ende Januar gab es auch auf den Intensivstationen wieder einen Trend nach oben, allerdings nicht kontinuierlich.
Lichtenfelser Landrat besorgt: Inzidenzwert "kennt seit einigen Tagen nur eine Richtung"
Das Landratsamt in Lichtenfels bestätigt, dass in der zurückliegenden Woche die Zahl der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus im Landkreis Lichtenfels erneut stark angestiegen sei, damit einhergehend auch die 7-Tage-Inzidenz. Am Freitag, 25. Februar 2022 (Stand 9.50 Uhr), waren im Landkreis 3334 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert, heißt es in einer Pressemitteilung.
Landrat Christian Meißner (CSU) kann sich die Zunahme des Infektionsgeschehens nicht erklären: "Der aktuelle Inzidenzwert im Landkreis Lichtenfels liegt nach Berechnungen des RKI heute bei 2774,2 und kennt seit einigen Tagen nur eine Richtung – nämlich nach oben. Nach unseren Erkenntnissen gibt es hierfür keine große Veranstaltung oder ein sonstiges Großereignis, das diese Entwicklung befördert hätte. Die Infizierten finden sich verteilt über den ganzen Landkreis und durch alle Altersschichten."